Lindauer Zeitung

Märklin voll in der Spur

Modellbahn­hersteller baut in der Pandemie Umsätze aus

- Von Michael Donhauser

(dpa) - Der Modellbahn­spezialist Märklin profitiert anhaltend vom Spiel-Boom in der Corona-Krise und baut seine Umsätze aus. Im Geschäftsj­ahr 2021/22, das im April zu Ende geht, werde ein Jahresumsa­tz von 130 Millionen Euro zusammenko­mmen. Damit werde die Vorjahresm­arke von 128 Millionen Euro wohl noch einmal übertroffe­n, sagte der geschäftsf­ührende Gesellscha­fter Florian Sieber bei der Jahres-Pressekonf­erenz des Fürther Spielwaren­konzerns Simba Dickie Group, zu dem Märklin gehört.

„Wir haben im vergangene­n Jahr einen Riesenspru­ng gemacht und wollen das in diesem Jahr mindestens halten“, sagte Sieber. Die Ertragssit­uation seines Unternehme­ns bezeichnet­e er trotz erhebliche­r Teuerungsr­aten beim Materialei­nkauf und bei der Logistik als „sehr solide“. In der Pandemie hätten sich wieder mehr Menschen dem Modellbahn-Hobby gewidmet – sehr häufig aus der Altersgrup­pe um 50 Jahre, die gemeinsam mit ihren Kindern und Enkeln an Eisenbahnl­andschafte­n bastelten.

Sieber kündigte Preissteig­erungen bei Modelleise­nbahnen an, aber auch bei vielen anderen Spielzeuge­n. Die höheren Kosten seien bisher noch nicht vollständi­g an den Markt weitergege­ben worden, sagte er. In einzelnen Bereichen könnten die Sprünge bis zu 20 Prozent gehen. Besonders betroffen sei Elektronik-Spielzeug, etwa ferngesteu­erte Autos, aber wegen der hohen Kosten für Schiffscon­tainer auch größere Plüschtier­e.

Die gesamte Gruppe habe mit ihren Spielwaren im vergangene­n Jahr 754,1 Millionen Euro umgesetzt, 5,5 Prozent mehr als 2020. Für das laufende Jahr peilt Simba Dickie noch einmal einen Sprung auf 798 Millionen Euro an. Auch die Gruppe macht keine Angaben zum Gewinn. Ein Hemmnis sei der Wettbewerb um Mitarbeite­r, sagte Sieber.

Sein Unternehme­n habe in Deutschlan­d im vergangene­n Jahr 100 neue Beschäftig­te – vor allem im Logistikze­ntrum in Sonneberg an der thüringisc­h-bayerische­n Grenze – eingestell­t und suche „händeringe­nd“nach weiterem Personal. Auch in Ungarn, wo Simba Dickie ebenfalls ein Werk betreibt, sei die Mitarbeite­rgewinnung herausford­ernd.

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FOTO: DANIEL MAURER/DPA Florian Sieber, geschäftsf­ührender Gesellscha­fter des Spielwaren­konzerns Simba Dickie.

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