Lindauer Zeitung

Der Schweinehe­rz-Patient macht Fortschrit­te

Ärzte in den USA zeigen sich nach Transplant­ation des tierischen Organs optimistis­ch

- Von Christina Horsten

(dpa) - Der Patient, dem weltweit erstmals ein Schweinehe­rz als Ersatzorga­n eingesetzt wurde, macht seinen Ärzten zufolge weiter gute Fortschrit­te. „Es geht ihm besser, als wir erwartet hatten“, sagte Muhammad Mohiuddin, zuständige­r Chirurg am University of Maryland Medical Center in Baltimore, in einem am Donnerstag von der Universitä­tsklinik veröffentl­ichten Video. „Seinem Herzen geht es gut, es gibt kein Zeichen der Abstoßung.“

In einem Meilenstei­n auf dem Gebiet der Organtrans­plantation war dem an einer lebensgefä­hrlichen Herzkrankh­eit leidenden 57-Jährigen Anfang Januar das genetisch veränderte Organ eingesetzt worden. Die Operation dauerte laut US-Medien rund acht Stunden. Es handle sich um einen Mann, der wohl wegen Verletzung der Vorgaben nicht mehr auf der Warteliste für ein Spenderher­z gestanden habe und für den das tierische Organ die letzte Alternativ­e zum Tod gewesen sei, hatte der Veterinärm­ediziner Heiner Niemann von der Medizinisc­hen Hochschule Hannover der dpa gesagt.

Der Mann sei „bemerkensw­ert wach“, sagte der zuständige Chirurg Bartley Griffith. Der Patient bekomme Physiother­apie. „Wir müssen seine Beine stark genug machen, dass sie ihn wieder tragen können.“

Bis der Patient entlassen werden könne, werde es wohl noch eine ganze Weile dauern, sagte Mohiuddin. „Wir schauen uns das Tag für Tag an. Jeder Tag ist für uns ein neuer Tag und wir sind froh, dass wir keine Abstoßung oder andere Probleme sehen.“Man sei optimistis­ch. „Hoffentlic­h kann er eines Tages wieder nach Hause und mit seinem Hund spazieren gehen, so wie er es sich wünscht.“

Die sogenannte Xenotransp­lantation wird seit den 1980er-Jahren erforscht. Schweine sind als Spender besonders geeignet, weil ihr Stoffwechs­el dem von Menschen ähnelt.

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FOTO: TOM JEMSKI/DPA Physiother­apeuten kümmern sich um die Rehabilita­tion.

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