Körperpflege ohne Mikroplastik
Vom Shampoo bis zum Duschgel: Alles ist in Plastikverpackungen und häufig mit Mikroplastik als Inhaltsstoff versetzt. Diese Anhäufung an potenziell gesundheitsschädlichen Produkten und umweltschädlichem Müll kann man aber vermeiden.
Das gewohnte Shampoo aus der Tube weglassen? Für viele Menschen mag das abschreckend klingen. Aber inzwischen gibt es in Bioläden, Unverpackt-Läden, in der Drogerie oder bei (Natur-)Kosmetikhändlern eine große Auswahl an Haarseifen ohne Plastikverpackung. Dummerweise hinterlassen viele davon einen seifigen Film oder trocknen das Haar aus. Doch es gibt ein einfaches Mittel dagegen: Apfelessig! Klingt gewöhnungsbedürftig, ist aber ganz einfach erklärbar. Apfelessig macht die Haare weich, vitalisiert und spült den überschüssigen Kalk aus.
Und so geht es: Reiben Sie die ausgewählte Haarseife ganz normal ein, aufschäumen lassen und wie bei normalem Shampoo auswaschen. Um alle Seifenreste zu entfernen und als Ersatz für eine Spülung kommt dann der Essig zum Einsatz: Nach dem Duschen eine Literflasche mit Wasser und einem Schuss Apfelessig füllen und über die Haare gießen – fertig ist die plastikfreie Haarwäsche.
Noch einfacher als bei der Shampoo-Umstellung ist es beim Duschgel: Die gute alte Körperseife gibt es natürlich ebenfalls ohne Plastikverpackung. Um möglichst klimaneutral zu bleiben, sollten Seifen auf Kokos- und Palmölbasis vermieden werden. Die traditionelle Aleppo-Seife aus Olivenöl oder Shampoo-Bars des Herstellers Lush sind hier gute Beispiele. Obendrein halten feste Seifen auch viel länger als das flüssige Gel – ein Stück Haarseife beispielsweise, welches für Körper und Haar verwendet wird, können Sie erfahrungsgemäß mindestens zwei Monate lang nutzen. Seifen sind somit nicht nur die umweltfreundlichere, sondern auch die kostengünstigere Variante.
Um Kosmetika mit Mikroplastik oder giftigen Chemikalien zu erkennen und zu vermeiden, gibt es beim BUND einen MikroplastikEinkaufsratgeber und die ToxFoxApp fürs Smartphone. Weitere Tipps im Internet: www.bund.net
Auch wenn die Namen der Vulkane „Hunga TongaHunga Ha’apai“und „Eyjafjallajökull“echte Zungenbrecher sind, bleiben sie nicht nur Geoforschern, sondern auch dem Rest der Weltbevölkerung wohl noch lange im Gedächtnis. Schließlich legte die Aschewolke des Vulkans in Island Mitte April 2010 den Flugverkehr in Nord- und Mitteleuropa weitgehend lahm, während die Eruption am frühen Morgen des 15. Januar 2022 im Tonga-Archipel eine Aschewolke 28 bis 30 Kilometer hoch bis in die Stratosphäre schleuderte. „Das könnte der stärkste Vulkanausbruch seit der Eruption des Pinatubo auf den Philippinen im Juni 1991 sein, bei der die Asche sogar 34 Kilometer Höhe erreichte“, meint Philipp Brandl vom GEOMAR HelmholtzZentrum für Ozeanforschung Kiel.
Zum Glück liegt der Hunga Tonga-Hunga Ha’apai-Vulkan mitten in der Südsee in einer Region mit wenigen Inseln, sein gewaltiger Ausbruch richtete daher wohl deutlich geringere Schäden als die Pinatubo-Eruption in einer relativ dichtbesiedelten Region an. Dabei gehören die Inseln des Tonga-Archipels zu einer langen Kette von mehr als 80 Vulkanen, die sich im Südpazifik über rund 3000 Kilometer bis zur Nordinsel Neuseelands zieht. Dort liegt vor der Küste White Island, die als eine der am häufigsten besuchten aktiven Vulkaninseln der Welt gilt. Normalerweise beobachten Tagestouristen dort einen dampfenden Kratersee und schwefelhaltige Gase, die aus dem Untergrund zischen. Manchmal aber kommt es zu stärkeren Eruptionen, von denen eine am 9. Dezember 2019 eine Touristengruppe traf und 22 Menschen das Leben kostete.
Dabei können Forscher dort die Aktivitäten im Erdinneren viel einfacher beobachten als bei den meisten anderen Vulkanen der Kette. Denn genau wie der Ausbruch des Hunga Tonga-Hunga Ha’apai finden die meisten Eruptionen unter den Wellen des Pazifiks statt. Nur an wenigen Stellen wie bei den Kermadec-Inseln fast tausend und den Tonga-Inseln rund zweitausend Kilometer nordöstlich von Neuseeland ragen die Spitzen der Vulkane nämlich über den Meeresspiegel auf.
Diese Unterwasservulkane, die so klangvolle Namen wie Rumble III oder Rumble V tragen, entstehen durch einen Prozess tief im Erdinneren: Dort stößt eine gigantische Platte, die auf tieferen Schichten des Erdinneren gleitet und auf ihrem Rücken große Teile des Pazifiks trägt, mit anderen Erdplatten zusammen, die Australien, Neuseeland und Teile des südwestlichen Pazifiks beherbergen. Solche Plattenkollisionen gibt es auf dem Globus zwar relativ häufig. „Nirgendwo sonst aber stoßen zwei Platten mit einer so hohen Geschwindigkeit zusammen, die in der Nähe der Tonga-Inseln 24 Zentimeter im Jahr beträgt“, erklärt Cornel de Ronde vom neuseeländischen Geoforschungszentrum GNS in Lower Hutt.