Die Feministin und der Außenpolitiker: Lang und Nouripour führen die Grünen
Mit 28 Jahren ist Ricarda Lang (Foto: AFP) die jüngste GrünenVorsitzende, blickt aber bereits auf eine lange Parteikarriere zurück. Vor ihrer Wahl zur Parteichefin war Lang stellvertretende Vorsitzende und frauenpolitische Sprecherin der Grünen. Seit vergangenem Herbst sitzt sie zudem im Bundestag. Geboren 1994 in Filderstadt (Landkreis Esslingen), trat Lang mit 18 Jahren in die Partei ein. Ein 2012 begonnenes Jurastudium schloss sie nicht ab. Von 2017 bis 2019 war Lang Vorsitzende der Grünen Jugend.
Ihre Themen sind Feminismus, Vielfalt und Strategien gegen Rechts ebenso wie Gesundheitsund Pflegepolitik. Soziale Gerechtigkeit, verbunden mit dem Klimaschutz, ist ein zentrales Anliegen der Frau, die bei einer alleinerziehenden Mutter aufwuchs.
Der 46-Jährige Omid Nouripour (Foto: AFP) machte sich bisher vor allem als Außenpolitiker einen Namen. Als neuer Grünen-Chef wird er künftig für die ganze Themenpalette der Partei zuständig sein. Ausbau der erneuerbaren Energien, Artenschutz, Sozialpolitik, bezahlbare Wohnungen – gute Antworten zu diesen und weiteren Themen sind nach Ansicht Nouripours der Schlüssel dazu, „wieder in der
Kanzlerfrage mitspielen zu können“. Der zum Realo-Lager zählende Nouripour will die Grünen zur „führenden Kraft der linken Mitte in Deutschland“machen.
In der iranischen Hauptstadt Teheran geboren, kam Nouripour 1988 mit seiner Familie als Dreizehnjähriger nach Frankfurt am Main. Sein Studium unter anderem in Philosophie und Rechtswissenschaften beendete der Fan von Eintracht Frankfurt ohne Abschluss. Er arbeitete als selbstständiger Berater, bevor er 2006 als Nachrücker von Joschka Fischer in den Bundestag kam. (AFP)