Fahnder retten Erspartes einer 90-jährigen Schweizerin
(lz) - Nachdem eine Schweizerin rund 38 000 Euro an Enkeltrickbetrüger verloren hatte, war der Schreck groß. Das Geld schien für immer verloren. Bis Fahnder der Lindauer Grenzpolizei auf der Autobahn in Höhe Memmingen ein Schweizer Taxi stoppten.
Wie die Polizei mitteilt, fiel den Fahndern der Grenzpolizeiinspektion Lindau bereits am Abend des 19. Januar auf der A7, Höhe Memmingen, ein schweizerisches Taxi auf, das in Fahrtrichtung Norden unterwegs war. Bei der Kontrolle stellten die Fahnder fest, dass das Taxi keine Personen transportierte, sondern nach Angaben des 56jährigen italienischen Fahrers für einen Kurierdienst engagiert wurde.
Begleitet wurde er von einem 49-jährigen Italiener und einer 51-jährigen Schweizerin. Sie gaben an, wichtige Originaldokumente von Chiasso (Kanton Tessin in der Schweiz) nach Berlin zu bringen. Doch als die Beamten sich die Kuriersendung genauer ansahen, fanden sie keine Dokumente, sondern Bargeld in Höhe von 40 000
Schweizer Franken (rund 38 500 Euro) handelte. In Absprache mit der Staatsanwaltschaft Memmingen stellten die Fahnder das Geld sicher.
Bei den anschließenden Ermittlungen verfolgten die Fahnder, die noch vor Ort Kontakt mit den Schweizer Behörden aufnahmen, die Spur des Bargelds zu einer fast 90-jährigen Frau in der Schweiz zurück. Diese wurde am selben Tag Opfer eines Enkeltrickbetruges und hatte mit ihrem „echten“Enkel bereits eine Strafanzeige bei einer Schweizerischen Polizeidienststelle erstellt.
Umso größer war die Freude über die Nachricht, dass ihr Erspartes nur wenige Stunden später von den Beamten der Grenzpolizei Lindau gerettet wurde, bevor es in die Hände der Betrüger gelangt wäre.
Ob die drei Insassen des schweizerischen Taxis nur als Kuriere missbraucht wurden oder einer organisierten Betrügerbande angehören, ist Gegenstand der derzeitigen Ermittlungen in Deutschland und der Schweiz, so die Polizei weiter.