Lindauer Zeitung

Rabenschwa­rzer Tag für die EV Lindau Islanders

1:11-Niederlage in der Eishockey-Oberliga bei den Starbulls Rosenheim – Sorge um Neuzugang Nolan Redler

- Von Michael Panzram

- Schwer geschlagen mussten die EV Lindau Islanders am Freitagabe­nd die Heimreise aus Rosenheim antreten. Den rabenschwa­rzen Tag beim 1:11 (1:3, 0:5, 0:4) gegen die Starbulls perfekt machte die frühe Verletzung von Neuzugang Nolan Redler.

Islanders-Coach Stefan Wiedmaier ist wahrlich nicht zu beneiden. Regelmäßig muss er Niederlage­n seiner Mannschaft erklären, die tief im Tabellenke­ller der Eishockey-Oberliga Süd feststeckt. Dazu kommen noch personelle Probleme, die die Lindauer fast schon die gesamte Saison hindurch plagen. Zu mehreren Abgängen kamen kürzlich einige CoronaFäll­e, von Verletzung­en bleibt der EVL auch nicht verschont. So kam es, dass Wiedmaier am Freitag mehr als 59 Minuten lang ohne einen Kontingent­spieler auskommen musste. Topscorer Martin Mairitsch steigt nach seiner Corona-Erkrankung erst in dieser Woche wieder ins Training ein, Jere Laaksonen fehlte verletzt – und der als Ersatz geholte Nolan Redler, der sich am Dienstag so bravourös mit zwei Toren gegen Weiden einführte, musste in Rosenheim früh vom Eis.

Nach 43 Sekunden blieb die Uhr am Freitagabe­nd stehen, Redler lag auf dem Eis und krümmte sich. Der Rosenheime­r Tobias Draxinger hatte den Stürmer am Bein erwischt – eine Aktion, die ihm eine Spieldauer­strafe bescherte und den Starbulls eine fünfminüti­ge Unterzahl. „Ich habe noch keine genauen Infos“, sagte Wiedmaier in der Pressekonf­erenz nach dem Spiel. Redler sei nicht ins Krankenhau­s gebracht worden, er werde nach der Rückkehr in Lindau durchgeche­ckt. „Wir hoffen, dass es nicht so schlimm ist, wie es ausgesehen hat“, sagte Wiedmaier. Am Samstag teilten die Islanders auf ihrer Facebook-Seite zu Laaksonen und Redler mit: „Bei beiden stehen in den nächsten Tagen weitere Untersuchu­ngen

an, die hoffentlic­h keine schwereren Verletzung­en zu Tage bringen werden.“

Nachdem Redler vom Eis gebracht worden war, wurde es für Lindau – mit David Heckenberg­er im Tor sowie den zurückgeke­hrten Michal Bezouska und Christian Guran im Kader – zunächst nicht besser. „Das war ein Schock für unser junges Lineup“, gab Wiedmaier zu. In Überzahl kassierten sie das 0:1, berappelte­n sich dann aber und glichen durch

Damian Schneider aus. Doch das 1:1 hielt nur vier Minuten, dann schlugen die Rosenheime­r wieder zu. Bis zur ersten Pause legten sie einen weiteren Treffer nach. Richtig ins Rollen kamen die Starbulls im zweiten Drittel, in dem sie auf 8:1 davonzogen. Zum Schlussabs­chnitt wechselte der EVL Dominik Hattler für Heckenberg­er ein, der neue Goalie musste aber auch gleich nach wenigen Sekunden erstmals hinter sich greifen. Am Ende stand ein überdeutli­ches 11:1 für die Starbulls Rosenheim, die dadurch ihren zweiten Tabellenpl­atz festigten, während Lindau auf Rang elf verharrt. Trotz der krassen Niederlage nahm Wiedmaier seine Mannschaft in Schutz. „Meine Jungs haben es wirklich versucht, haben alles gegeben und Moral gezeigt, Ich hoffe, sie lernen einige Dinge“, sagte der EVL-Coach. „Wir werden unsere Punkte holen“, gab er sich zuversicht­lich, wobei er schon ans Kellerduel­l gegen die EHF

Passau Black Hawks am kommenden Dienstag (20 Uhr) dachte.

Dann wird wahrschein­lich auch Stammgoali­e Matthias Nemec wieder bei Lindau zwischen den Pfosten stehen. Er habe gegen Rosenheim eine Verschnauf­pause bekommen, sagte Wiedmaier: „Die nächsten Wochen werden ziemlich zäh.“Da werde ein ausgeruhte­r Nemec besonders wichtig sein: „Er brennt und hätte gerne gespielt. Aber wir brauchen ihn noch.“

Oberliga Süd:

Starbulls Rosenheim – EV Lindau Islanders 11:1 (3:1, 5:0, 3:0)

Tore: 1:0 (3:31 UZ) Alexander Höller (Vollmayer, Mechel), 1:1 (10:34) Damian Schneider (Lüsch, Farny), 2:1 (15:30) Nicolas Cornett (Kolb, Snetsinger), 3:1 (16:55) Marc Schmidpete­r (Trotter, Slezak), 4:1 (22:51) Maximilian Brandl (Biberger, Snetsinger), 5:1 (24:12) Maximilian Vollmayer (Daxlberger, Höller), 6:1 (34:31) Maximilian Brandl (Snetsinger, Tölzer), 7:1 (34:53) Zackary Philipps (Reinig, Tölzer), 8:1 (36:28 ÜZ2) Marc Schmidpete­r (Snetsinger, Höller), 9:1 (40:27) Zackary Philipps (Reinig, Tölzer), 10:1 (47:20 ÜZ) Alexander Höller (Trotter, Snetsinger), 11:1 (57:19) Zackary Philipps (Reinig, Tölzer)

Strafen: Rosenheim 11 Minuten + Spiel für Tobias Draxinger (Check gegen das Knie), Lindau 6 Minuten

Zuschauer: 900.

DEL2:

Ravensburg Towerstars – ESV Kaufbeuren 2:5 (0:3, 2:0, 0:2)

Tore: 0:1 (3:46) Simon Schütz (Blomqvist, Echtler), 0:2 (7:03) Tyler Spurgeon (Lehtonen, Blomqvist), 0:3 (14:55) Sam Blomqvist (Spurgeon, Thomas), 1:3 (22:22) Charlie Sarault (Herr, Ketterer), 2:3 (30:28) Leon Hüttl (Gnyp, Sarault), 2:4 (51:52 ÜZ) Joseph Lewis (Blomqvist, Lammers), 2:5 (58:58) Mikko Lehtonen (Schweiger, Schütz)

Strafen: Ravensburg 2 Minuten, Kaufbeuren 2 Minuten

Zuschauer: 1469.

Lausitzer Füchse – Ravensburg Towerstars 2:5 (0:0, 1:2, 1:3)

Tore: 0:1 (20:16 ÜZ) David Zucker (Herr, Eichinger), 0:2 (28:34) Georgiy Saakyan (Sarault, Herr), 1:2 (32:18 ÜZ2) Bennet Roßmy (Quennevill­e, Garlent), 1:3 (42:48 ÜZ) Sam Herr (Czarnik, Eichinger), 1:4 (45:16 ÜZ) Leon Hüttl (Mayer, Driendl), 1:5 (56:28) Louis Brune (Ketterer, HenriquezM­orales), 2:5 (58:13) Peter Quennevill­e (Roßmy, Garlent)

Strafen: Weißwasser 9 Minuten, Ravensburg 6 Minuten

Zuschauer: 725.

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FOTO: CHRISTIAN FLEMMING Gleich elf Tore durften die Starbulls Rosenheim gegen die EV Lindau Islanders bejubeln.

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