Rabenschwarzer Tag für die EV Lindau Islanders
1:11-Niederlage in der Eishockey-Oberliga bei den Starbulls Rosenheim – Sorge um Neuzugang Nolan Redler
- Schwer geschlagen mussten die EV Lindau Islanders am Freitagabend die Heimreise aus Rosenheim antreten. Den rabenschwarzen Tag beim 1:11 (1:3, 0:5, 0:4) gegen die Starbulls perfekt machte die frühe Verletzung von Neuzugang Nolan Redler.
Islanders-Coach Stefan Wiedmaier ist wahrlich nicht zu beneiden. Regelmäßig muss er Niederlagen seiner Mannschaft erklären, die tief im Tabellenkeller der Eishockey-Oberliga Süd feststeckt. Dazu kommen noch personelle Probleme, die die Lindauer fast schon die gesamte Saison hindurch plagen. Zu mehreren Abgängen kamen kürzlich einige CoronaFälle, von Verletzungen bleibt der EVL auch nicht verschont. So kam es, dass Wiedmaier am Freitag mehr als 59 Minuten lang ohne einen Kontingentspieler auskommen musste. Topscorer Martin Mairitsch steigt nach seiner Corona-Erkrankung erst in dieser Woche wieder ins Training ein, Jere Laaksonen fehlte verletzt – und der als Ersatz geholte Nolan Redler, der sich am Dienstag so bravourös mit zwei Toren gegen Weiden einführte, musste in Rosenheim früh vom Eis.
Nach 43 Sekunden blieb die Uhr am Freitagabend stehen, Redler lag auf dem Eis und krümmte sich. Der Rosenheimer Tobias Draxinger hatte den Stürmer am Bein erwischt – eine Aktion, die ihm eine Spieldauerstrafe bescherte und den Starbulls eine fünfminütige Unterzahl. „Ich habe noch keine genauen Infos“, sagte Wiedmaier in der Pressekonferenz nach dem Spiel. Redler sei nicht ins Krankenhaus gebracht worden, er werde nach der Rückkehr in Lindau durchgecheckt. „Wir hoffen, dass es nicht so schlimm ist, wie es ausgesehen hat“, sagte Wiedmaier. Am Samstag teilten die Islanders auf ihrer Facebook-Seite zu Laaksonen und Redler mit: „Bei beiden stehen in den nächsten Tagen weitere Untersuchungen
an, die hoffentlich keine schwereren Verletzungen zu Tage bringen werden.“
Nachdem Redler vom Eis gebracht worden war, wurde es für Lindau – mit David Heckenberger im Tor sowie den zurückgekehrten Michal Bezouska und Christian Guran im Kader – zunächst nicht besser. „Das war ein Schock für unser junges Lineup“, gab Wiedmaier zu. In Überzahl kassierten sie das 0:1, berappelten sich dann aber und glichen durch
Damian Schneider aus. Doch das 1:1 hielt nur vier Minuten, dann schlugen die Rosenheimer wieder zu. Bis zur ersten Pause legten sie einen weiteren Treffer nach. Richtig ins Rollen kamen die Starbulls im zweiten Drittel, in dem sie auf 8:1 davonzogen. Zum Schlussabschnitt wechselte der EVL Dominik Hattler für Heckenberger ein, der neue Goalie musste aber auch gleich nach wenigen Sekunden erstmals hinter sich greifen. Am Ende stand ein überdeutliches 11:1 für die Starbulls Rosenheim, die dadurch ihren zweiten Tabellenplatz festigten, während Lindau auf Rang elf verharrt. Trotz der krassen Niederlage nahm Wiedmaier seine Mannschaft in Schutz. „Meine Jungs haben es wirklich versucht, haben alles gegeben und Moral gezeigt, Ich hoffe, sie lernen einige Dinge“, sagte der EVL-Coach. „Wir werden unsere Punkte holen“, gab er sich zuversichtlich, wobei er schon ans Kellerduell gegen die EHF
Passau Black Hawks am kommenden Dienstag (20 Uhr) dachte.
Dann wird wahrscheinlich auch Stammgoalie Matthias Nemec wieder bei Lindau zwischen den Pfosten stehen. Er habe gegen Rosenheim eine Verschnaufpause bekommen, sagte Wiedmaier: „Die nächsten Wochen werden ziemlich zäh.“Da werde ein ausgeruhter Nemec besonders wichtig sein: „Er brennt und hätte gerne gespielt. Aber wir brauchen ihn noch.“
Oberliga Süd:
Starbulls Rosenheim – EV Lindau Islanders 11:1 (3:1, 5:0, 3:0)
Tore: 1:0 (3:31 UZ) Alexander Höller (Vollmayer, Mechel), 1:1 (10:34) Damian Schneider (Lüsch, Farny), 2:1 (15:30) Nicolas Cornett (Kolb, Snetsinger), 3:1 (16:55) Marc Schmidpeter (Trotter, Slezak), 4:1 (22:51) Maximilian Brandl (Biberger, Snetsinger), 5:1 (24:12) Maximilian Vollmayer (Daxlberger, Höller), 6:1 (34:31) Maximilian Brandl (Snetsinger, Tölzer), 7:1 (34:53) Zackary Philipps (Reinig, Tölzer), 8:1 (36:28 ÜZ2) Marc Schmidpeter (Snetsinger, Höller), 9:1 (40:27) Zackary Philipps (Reinig, Tölzer), 10:1 (47:20 ÜZ) Alexander Höller (Trotter, Snetsinger), 11:1 (57:19) Zackary Philipps (Reinig, Tölzer)
Strafen: Rosenheim 11 Minuten + Spiel für Tobias Draxinger (Check gegen das Knie), Lindau 6 Minuten
Zuschauer: 900.
DEL2:
Ravensburg Towerstars – ESV Kaufbeuren 2:5 (0:3, 2:0, 0:2)
Tore: 0:1 (3:46) Simon Schütz (Blomqvist, Echtler), 0:2 (7:03) Tyler Spurgeon (Lehtonen, Blomqvist), 0:3 (14:55) Sam Blomqvist (Spurgeon, Thomas), 1:3 (22:22) Charlie Sarault (Herr, Ketterer), 2:3 (30:28) Leon Hüttl (Gnyp, Sarault), 2:4 (51:52 ÜZ) Joseph Lewis (Blomqvist, Lammers), 2:5 (58:58) Mikko Lehtonen (Schweiger, Schütz)
Strafen: Ravensburg 2 Minuten, Kaufbeuren 2 Minuten
Zuschauer: 1469.
Lausitzer Füchse – Ravensburg Towerstars 2:5 (0:0, 1:2, 1:3)
Tore: 0:1 (20:16 ÜZ) David Zucker (Herr, Eichinger), 0:2 (28:34) Georgiy Saakyan (Sarault, Herr), 1:2 (32:18 ÜZ2) Bennet Roßmy (Quenneville, Garlent), 1:3 (42:48 ÜZ) Sam Herr (Czarnik, Eichinger), 1:4 (45:16 ÜZ) Leon Hüttl (Mayer, Driendl), 1:5 (56:28) Louis Brune (Ketterer, HenriquezMorales), 2:5 (58:13) Peter Quenneville (Roßmy, Garlent)
Strafen: Weißwasser 9 Minuten, Ravensburg 6 Minuten
Zuschauer: 725.