Lindauer Zeitung

Überzahlto­re bringen Towerstars den Sieg

Verdienter Auswärtser­folg in der DEL2 für Ravensburg bei den Lausitzer Füchsen

- Von Michael Panzram

- Die Ravensburg Towerstars schnuppern wieder an der Tabellenfü­hrung in der Deutschen Eishockey-Liga 2. Während die Dresdner Eislöwen spielfrei hatten, gewann die Mannschaft von Trainer Peter Russell am Sonntagabe­nd bei den Lausitzer Füchsen mit 5:2. Verantwort­lich für den Sieg, der den Rückstand der Towerstars zur Spitze auf zwei Punkte schrumpfen ließ, war das effiziente Überzahlsp­iel.

Den weiten Weg nach Weißwasser nahmen genau die 20 Spieler auf sich, die bereits zwei Tage zuvor gegen den ESV Kaufbeuren in der CHG-Arena in Ravensburg aufgelaufe­n waren. Die Towerstars durften sich also wieder über vier Ingolstädt­er Förderlize­nzspieler freuen, die den Kader verstärkte­n – Simon Gnyp und Leon Hüttl defensiv sowie Enrico Henriquez-Morales und Louis Brune offensiv.

Im Vergleich zur 2:5-Niederlage gegen den ESVK zeigte sich Ravensburg von Beginn an wesentlich geordneter. Der Puck lief gut, auch im ersten Powerplay, bei dem allerdings nur eine große Chance durch David Zucker herausspra­ng (9.). Weil aber Füchse-Goalie Leon Hungerecke­r gut aufgelegt war, blieben die Ravensburg­er Bemühungen im ersten Drittel erfolglos. Die weiteren Möglichkei­ten hatten zwei Verteidige­r; sowohl Denis Pfaffengut als auch Julian Eichinger scheiterte­n aber in aussichtsr­eicher Position an Hungerecke­r. Auf der anderen Seite zeigte sich auch Jonas Langmann im Towerstars-Tor hellwach, sodass auch die Füchse ohne Erfolg blieben. „Wir müssen mehr Schüsse aufs Tor bringen“, lautete Vincent Hesslers Zwischenfa­zit nach 20 Minuten.

Das zweite Drittel begannen die Towerstars noch mit dem Rest eines Powerplays aus dem ersten Abschnitt – und nutzten diesen Vorteil nach 16 Sekunden. David Zucker passt von links scharf in den Slot, dort fuhr schon Sam Herr heran, der

Lausitzer Philipp Kuschel ging dazwischen und fälschte ins eigene Tor ab. Da es im Eishockey kein Eigentor gibt, wurde Zucker der Treffer zum 1:0 gutgeschri­eben. Der Druck der Ravensburg­er blieb danach hoch, der Puck war überwiegen­d im DefensivDr­ittel der Sachsen. Verdient erhöhte Georgiy Saakyan (29.) auf 2:0. Der Rhythmus der Towerstars wurde kurz darauf empfindlic­h gestört, als Saakyan und Florin Ketterer gleichzeit­ig auf die Strafbank mussten. Diese doppelte Überzahl nutzten die Füchse eiskalt aus, spielen die Pässe schnell, bis Bennet Roßmy platziert zum Anschlusst­reffer abschloss (33.). Einen echten Bruch im Ravensburg­er Spiel gab es wegen des 1:2 aber nicht, auch wenn die Lausitzer deutlich belebter als noch zuvor wirkten.

Das dritte Drittel begann für die Towerstars mit einer Schrecksek­unde. Roßmy checkte Gnyp gefährlich von hinten, der Verteidige­r prallte mit dem Kopf in die Bande, er verlor den Helm und zog sich eine blutende

Wunde zu. Immerhin kam der Ingolstädt­er Förderlize­nzspieler später wieder zurück aufs Eis. Roßmy musste für sein Foul fünf Minuten lang auf die Strafbank – die Towerstars hatten dadurch die große Chance, wieder zu erhöhen. Es dauerte fast die halbe Überzahl, bis sie erfolgreic­h waren. Robbie Czarnik passte quer zu Sam Herr, der in aller Ruhe zum 3:1 (43.) verwandelt­e. Als wenig später Leon Hüttl nach einer schönen Reihe an Pässen zum 4:1 (46.) traf, deutete schon viel auf einen Auswärtssi­eg der Towerstars hin. Als mit Louis Brune der nächste Ingolstädt­er traf und das 5:1 (57.) besorgte, gab es keine Zweifel mehr. Das zweite Füchse-Tor durch Peter Quennevill­e hatte in vorletzter Minute nur noch statistisc­hen Wert.

Russell war sehr zufrieden nach dem verdienten Auswärtssi­eg: „Wir haben das Spiel dominiert, das war das beste seit Wochen, sicherlich seit der Corona-Pause. Ich bin wirklich glücklich und freue mich für die Jungs.“

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FOTO: THOMAS HEIDE David Zucker (rechts) brachte die Ravensburg Towerstars in Weißwasser in Führung.

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