Überzahltore bringen Towerstars den Sieg
Verdienter Auswärtserfolg in der DEL2 für Ravensburg bei den Lausitzer Füchsen
- Die Ravensburg Towerstars schnuppern wieder an der Tabellenführung in der Deutschen Eishockey-Liga 2. Während die Dresdner Eislöwen spielfrei hatten, gewann die Mannschaft von Trainer Peter Russell am Sonntagabend bei den Lausitzer Füchsen mit 5:2. Verantwortlich für den Sieg, der den Rückstand der Towerstars zur Spitze auf zwei Punkte schrumpfen ließ, war das effiziente Überzahlspiel.
Den weiten Weg nach Weißwasser nahmen genau die 20 Spieler auf sich, die bereits zwei Tage zuvor gegen den ESV Kaufbeuren in der CHG-Arena in Ravensburg aufgelaufen waren. Die Towerstars durften sich also wieder über vier Ingolstädter Förderlizenzspieler freuen, die den Kader verstärkten – Simon Gnyp und Leon Hüttl defensiv sowie Enrico Henriquez-Morales und Louis Brune offensiv.
Im Vergleich zur 2:5-Niederlage gegen den ESVK zeigte sich Ravensburg von Beginn an wesentlich geordneter. Der Puck lief gut, auch im ersten Powerplay, bei dem allerdings nur eine große Chance durch David Zucker heraussprang (9.). Weil aber Füchse-Goalie Leon Hungerecker gut aufgelegt war, blieben die Ravensburger Bemühungen im ersten Drittel erfolglos. Die weiteren Möglichkeiten hatten zwei Verteidiger; sowohl Denis Pfaffengut als auch Julian Eichinger scheiterten aber in aussichtsreicher Position an Hungerecker. Auf der anderen Seite zeigte sich auch Jonas Langmann im Towerstars-Tor hellwach, sodass auch die Füchse ohne Erfolg blieben. „Wir müssen mehr Schüsse aufs Tor bringen“, lautete Vincent Hesslers Zwischenfazit nach 20 Minuten.
Das zweite Drittel begannen die Towerstars noch mit dem Rest eines Powerplays aus dem ersten Abschnitt – und nutzten diesen Vorteil nach 16 Sekunden. David Zucker passt von links scharf in den Slot, dort fuhr schon Sam Herr heran, der
Lausitzer Philipp Kuschel ging dazwischen und fälschte ins eigene Tor ab. Da es im Eishockey kein Eigentor gibt, wurde Zucker der Treffer zum 1:0 gutgeschrieben. Der Druck der Ravensburger blieb danach hoch, der Puck war überwiegend im DefensivDrittel der Sachsen. Verdient erhöhte Georgiy Saakyan (29.) auf 2:0. Der Rhythmus der Towerstars wurde kurz darauf empfindlich gestört, als Saakyan und Florin Ketterer gleichzeitig auf die Strafbank mussten. Diese doppelte Überzahl nutzten die Füchse eiskalt aus, spielen die Pässe schnell, bis Bennet Roßmy platziert zum Anschlusstreffer abschloss (33.). Einen echten Bruch im Ravensburger Spiel gab es wegen des 1:2 aber nicht, auch wenn die Lausitzer deutlich belebter als noch zuvor wirkten.
Das dritte Drittel begann für die Towerstars mit einer Schrecksekunde. Roßmy checkte Gnyp gefährlich von hinten, der Verteidiger prallte mit dem Kopf in die Bande, er verlor den Helm und zog sich eine blutende
Wunde zu. Immerhin kam der Ingolstädter Förderlizenzspieler später wieder zurück aufs Eis. Roßmy musste für sein Foul fünf Minuten lang auf die Strafbank – die Towerstars hatten dadurch die große Chance, wieder zu erhöhen. Es dauerte fast die halbe Überzahl, bis sie erfolgreich waren. Robbie Czarnik passte quer zu Sam Herr, der in aller Ruhe zum 3:1 (43.) verwandelte. Als wenig später Leon Hüttl nach einer schönen Reihe an Pässen zum 4:1 (46.) traf, deutete schon viel auf einen Auswärtssieg der Towerstars hin. Als mit Louis Brune der nächste Ingolstädter traf und das 5:1 (57.) besorgte, gab es keine Zweifel mehr. Das zweite Füchse-Tor durch Peter Quenneville hatte in vorletzter Minute nur noch statistischen Wert.
Russell war sehr zufrieden nach dem verdienten Auswärtssieg: „Wir haben das Spiel dominiert, das war das beste seit Wochen, sicherlich seit der Corona-Pause. Ich bin wirklich glücklich und freue mich für die Jungs.“