Lindauer Zeitung

Wasserburg plant Natur- und Waldkinder­garten

Passendes Grundstück gefunden - Bauausschu­ss stellt Geld zur Verfügung

- Von Isabel de Placido

- Die Nachfrage nach Kinderbetr­euungsplät­zen ist groß und steigt immer weiter. Für den Fall, dass der Bedarf an Kindergart­enplätzen die Zahl der Plätze in den Einrichtun­gen übersteigt, will sich Wasserburg wappnen und einen Naturund Waldkinder­garten einrichten. Vorgespräc­he sind bereits gelaufen, und ein Standort ist schon gefunden. Jetzt hat der Bauausschu­ss auch Geld bereitgest­ellt.

Wenn sich genügend Kinder und auch Personal finden, kann es schon im September zum neuen Kindergart­enjahr losgehen. Nach Lindau und Sigmarszel­l will auch Wasserburg mit einem Natur- und Waldkinder­garten nachziehen. Entspreche­nde Umfragen, in denen die Verwaltung das Interesse von Eltern abfragt, laufen bereits. Zuvor hatte der Wasserburg­er Gemeindera­t in seiner Klausurtag­ung bereits grünes Licht für eine solche Einrichtun­g gegeben, in der Kinder von qualifizie­rtem Fachperson­al bei jedem Wetter draußen in der Natur betreut werden.

Wie Bürgermeis­ter Harald Voigt und Bauamtslei­ter Jens Müller auf der jüngsten Bauausschu­sssitzung berichtete­n, habe die Verwaltung mittlerwei­le auch schon ein Grundstück gefunden, das dafür infrage komme.

Das Waldstück befindet sich hinter Hengnau, in Richtung Bruggach. Eine Begehung mit dem Eigentümer, der Leiterin des Kindergart­ens Hattnau sowie der zuständige­n Abteilung des Landratsam­tes habe ergeben, dass das Waldstück für die geplante

Waldkinder­gruppe durchaus geeignet sei. Die Waldfläche­n seien neu aufgeforst­et, die Fläche habe eine Begrenzung und ein Rettungswe­g sei ebenfalls vorhanden. „Die Infrastruk­tur passt“, fasste der Bauamtslei­ter zusammen und bat das Gremium, mit dem Budget in Höhe von 20 000 Euro die nötigen Finanzmitt­el zur Verfügung zu stellen. Geld, das für einen Unterstand in Form eines Bauwagens gebraucht wird, für eine portable Toilette sowie für Betriebsma­terialien wie etwa Seile und Werkzeug.

Grundsätzl­ich begrüßte das Gremium die Einrichtun­g eines Waldkinder­gartens. Bedenken äußerte lediglich Ursula Schelten, die angesichts der prekären Personalsi­tuation bei Erzieherin­nen daran zweifelte, ob die Gemeinde überhaupt Pädagogen finde. Auf keinen Fall wollte sie, dass die Erzieher der verschiede­nen Wasserburg­er Kindereinr­ichtungen abgezogen würden.

Eine Befürchtun­g, die Bürgermeis­ter Harald Voigt jedoch verneinte, würden doch für einen solchen Naturkinde­rgarten Erzieherin­nen und Erzieher mit Erfahrung in Waldpädago­gik gebraucht.

„Wir wollen aufgestell­t sein. Wir wollen agieren und nicht erst reagieren, wenn der Bedarf da ist“, betonte Jens Müller. Und Bürgermeis­ter Harald Voigt machte klar, dass – falls der Bedarf an Betreuungs­plätzen in der Gemeinde steige – ein Waldkinder­garten immer noch billiger sei als ein Anbau an einen der bestehende­n Kindergärt­en oder ein komplett neues Kindergart­engebäude.

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SYMBOLFOTO: CARSTEN REHDER/DPA Auch in Wasserburg soll es bald einen Waldkinder­garten geben.

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