Wasserburg plant Natur- und Waldkindergarten
Passendes Grundstück gefunden - Bauausschuss stellt Geld zur Verfügung
- Die Nachfrage nach Kinderbetreuungsplätzen ist groß und steigt immer weiter. Für den Fall, dass der Bedarf an Kindergartenplätzen die Zahl der Plätze in den Einrichtungen übersteigt, will sich Wasserburg wappnen und einen Naturund Waldkindergarten einrichten. Vorgespräche sind bereits gelaufen, und ein Standort ist schon gefunden. Jetzt hat der Bauausschuss auch Geld bereitgestellt.
Wenn sich genügend Kinder und auch Personal finden, kann es schon im September zum neuen Kindergartenjahr losgehen. Nach Lindau und Sigmarszell will auch Wasserburg mit einem Natur- und Waldkindergarten nachziehen. Entsprechende Umfragen, in denen die Verwaltung das Interesse von Eltern abfragt, laufen bereits. Zuvor hatte der Wasserburger Gemeinderat in seiner Klausurtagung bereits grünes Licht für eine solche Einrichtung gegeben, in der Kinder von qualifiziertem Fachpersonal bei jedem Wetter draußen in der Natur betreut werden.
Wie Bürgermeister Harald Voigt und Bauamtsleiter Jens Müller auf der jüngsten Bauausschusssitzung berichteten, habe die Verwaltung mittlerweile auch schon ein Grundstück gefunden, das dafür infrage komme.
Das Waldstück befindet sich hinter Hengnau, in Richtung Bruggach. Eine Begehung mit dem Eigentümer, der Leiterin des Kindergartens Hattnau sowie der zuständigen Abteilung des Landratsamtes habe ergeben, dass das Waldstück für die geplante
Waldkindergruppe durchaus geeignet sei. Die Waldflächen seien neu aufgeforstet, die Fläche habe eine Begrenzung und ein Rettungsweg sei ebenfalls vorhanden. „Die Infrastruktur passt“, fasste der Bauamtsleiter zusammen und bat das Gremium, mit dem Budget in Höhe von 20 000 Euro die nötigen Finanzmittel zur Verfügung zu stellen. Geld, das für einen Unterstand in Form eines Bauwagens gebraucht wird, für eine portable Toilette sowie für Betriebsmaterialien wie etwa Seile und Werkzeug.
Grundsätzlich begrüßte das Gremium die Einrichtung eines Waldkindergartens. Bedenken äußerte lediglich Ursula Schelten, die angesichts der prekären Personalsituation bei Erzieherinnen daran zweifelte, ob die Gemeinde überhaupt Pädagogen finde. Auf keinen Fall wollte sie, dass die Erzieher der verschiedenen Wasserburger Kindereinrichtungen abgezogen würden.
Eine Befürchtung, die Bürgermeister Harald Voigt jedoch verneinte, würden doch für einen solchen Naturkindergarten Erzieherinnen und Erzieher mit Erfahrung in Waldpädagogik gebraucht.
„Wir wollen aufgestellt sein. Wir wollen agieren und nicht erst reagieren, wenn der Bedarf da ist“, betonte Jens Müller. Und Bürgermeister Harald Voigt machte klar, dass – falls der Bedarf an Betreuungsplätzen in der Gemeinde steige – ein Waldkindergarten immer noch billiger sei als ein Anbau an einen der bestehenden Kindergärten oder ein komplett neues Kindergartengebäude.