Lindauer Zeitung

Wichtige Punkte gegen Passau, chancenlos in Weiden

EV Lindau Islanders stehen auf Platz zehn in der Eishockey-Oberliga Süd

- Von Michael Panzram

- Die EV Lindau Islanders haben ein insgesamt gutes Wochenende hinter sich, auch wenn sie am Sonntag bei den Blue Devils Weiden in der Eishockey-Oberliga Süd mit 1:8 unterlagen. Das wesentlich wichtigere Spiel im Kampf um einen PrePlay-off-Platz gewannen die Islanders am Freitag mit 4:3 nach Verlängeru­ng gegen den direkten Konkurrent­en EHF Passau Black Hawks.

Am Sonntagabe­nd in Weiden stand David Heckenberg­er im Lindauer Tor und musste einen schnellen Rückstand hinnehmen. Das 1:0 durch Joey Luknowsky glich Florian Lüsch aus, doch das 1:1 hielt nicht lagen. Philipp Siller brachte die Weidener wieder in Führung.

Das zweite Drittel zeigte die Hauptprobl­eme der Islanders in dieser Saison überdeutli­ch. Erst eine einfache, dann einer doppelte Überzahl wurde nicht genutzt – es gab sogar einen Gegentreff­er, das 3:1 für Weiden erzielte wieder Siller. Vorne brachte der EVL im Powerplay nichts zustande, hinten gab es in Unterzahl gleich drei Gegentreff­er: Zweimal Martin Heinisch und einmal Dominik Palka erhöhten für die Blue Devils auf 6:1. Passend zum Gesamteind­ruck gab es zum Schluss des Drittels noch ein Lindauer Powerplay, das ungenutzt blieb.

Der Schlussabs­chnitt gestaltete sich zwar nicht mehr ganz so schlimm, aber immer noch schmerzhaf­t: Erst fiel das 7:1 durch Dennis Thielsch, dann verstrich eine erneute Lindauer Überzahl ohne Tor, schließlic­h gab es den nächsten Gegentreff­er in Unterzahl durch Robert Brown zum 8:1. Immerhin folgte eine Premiere für diesen Abend, weil die Islanders sogar erstmals zwei Minuten mit einem Mann auf der Strafbank ohne Gegentor überstande­n. Mehr positive Nachrichte­n gab es nicht mehr für Lindau, bis die ganz überwiegen­d einseitige Partie endlich vorbei war. „Wir haben nicht schlecht angefangen“, sagte EVL-Coach

Stefan Wiedmaier zum ersten Abschnitt. Danach seien die Lindauer „komplett auseinande­rgebrochen“.

Das wesentlich wichtigere Spiel für die Islanders hatte bereits am Freitag stattgefun­den. Dort wollte die Mannschaft gegen den direkten Konkurrent­en Passau Black Hawks erneut Punkten, nachdem das schon unter der Woche auswärts gelungen war. Und tatsächlic­h behielt der EVL wieder die Oberhand. Diesmal brauchte es aber die Verlängeru­ng, in der Noland Redler nur sechs Sekunden vor der Sirene, die das Penaltysch­ießen

bedeutet hätte, zum 4:3 und zum Zusatzpunk­t traf.

Zunächst ging es für Lindau schlecht los. Michael Franz brachte die Passauer schon in der dritten Minute in Führung. Die passende Antwort gab Kontingent­spieler Martin Mairitsch im Powerplay, das nur wenige Sekunden dauerte. Einen Schuss von Redler fälschte Mairitsch im Slot so ab, dass der Puck ins lange Eck abgelenkt zum 1:1 (6.) wurde. Das gelang Passau kurz darauf aber fast auf die gleiche Weise – in Überzahl brachte Anders Poulsen die Scheibe zum 2:1 (8.) für die Gäste im Tor von

EVL-Goalie Matthias Nemec unter.

Die Islanders kamen gut aus der ersten Pause; mit einem Doppelschl­ag durch Julian Tischendor­f (26.) und Corvin Wucher (27.) drehten sie die Partie verdient auf 3:2. Weil Anders Poulsen aus der Distanz den in seiner Sicht durch zwei Spieler behinderte­n Nemec durch die Schoner schoss, hielt die Führung nicht bis zur zweiten Pause.

Bis in die Schlusssek­unden des dritten Abschnitts hinein blieb die Partie ohne weiteren Treffer, dann hatte Redler die Riesenchan­ce auf das Siegtor, sein Lupfer blieb aber am

Pfosten hängen. Besser machte er es in der Overtime, als er das 4:3 und den zweiten Punkt für Lindau besorgte, der den EVL an Passau in der Tabelle vorbeigehe­n ließ – auf Platz zehn, der am Ende der Hauptrunde für die Pre-Play-offs reichen würde.

EVL-Coach Wiedmaier war nach dem knappen Sieg insgesamt zufrieden: „Es war wieder ein Fight. Wir wussten, dass es ein zähes Spiel werden würde.“Einzig die vielen nicht genutzten Überzahlsi­tuationen kritisiert­e er: „Die Powerplays musst du mal nutzen. In so einem engen Spiel entscheide­n auch die Specialtea­ms.“

DEL2, 43. Spieltag:

Ravensburg Towerstars – EHC Freiburg 5:4 n.P. (1:1, 0:2, 3:1, 1:0)

Tore: 0:1 (2:29) Tyson McLellan (Neher, Pageau), 1:1 (19:57) Vincent Hessler (MacDonald, Gnyp), 1:2 (37:54) Alexander Brückmann (Makuzki), 1:3 (39:46) Marc Wittfoth (Finlay, McLellan), 2:3 (41:13) Charlie Sarault (Pfaffengut, MacDonald), 3:3 (46:07) Fabian Dietz (Gnyp, Zucker), 3:4 (49:32) Philip Feist (Makuzki), 4:4 (53:37) David Zucker (Mayer, Dietz), 5:4 (Penalty) David Zucker

Strafen: Ravensburg 0 Minuten, Freiburg 6 Minuten

Zuschauer: 1597.

Oberliga Süd, 32. Spieltag:

Blue Devils Weiden – EV Lindau Islanders 8:1 (2:1, 4:0, 2:0)

Tore: 1:0 (2:46) Joey Luknowsky (Thielsch, Palka), 1:1 (4:53) Florian Lüsch (Farny, Klingler), 2:1 (6:01) Philipp Siller (Thielsch), 3:1 (24:28 UZ) Philipp Siller (Rubes, Brown), 4:1 (26:04 ÜZ) Martin Heinisch (Luknowsky, Brown), 5:1 (27:03 ÜZ) Martin Heinisch (Rubes), 6:1 (32:58 ÜZ) Dominik Palka (Rubes), 7:1 (44:52) Dennis Thielsch (Palka), 8:1 (49:14 ÜZ2) Robert Brown (Rubes),

Strafen: Weiden 10 Minuten, Lindau 12 Minuten

Zuschauer: 492.

31. Spieltag:

EV Lindau Islanders – EHF Passau Black Hawks 4:3 n.V. (1:2, 2:1, 0:0/1:0)

Tore: 0:1 (02:12) Michael Franz (Schwarz, J. Franz), 1:1 (05:29 ÜZ) Martin Mairitsch (Redler, Klingler), 1:2 (07:56 ÜZ) Anders Poulsen (Ovaska, Dybowski), 2:2 (25:13) Julian Tischendor­f (Farny), 3:2 (26:10) Corvin Wucher (Redler), 3:3 (35:38) Anders Poulsen (Jakob, Ovaska), 4:3 (64:54) Nolan Redler (Lüsch)

Strafen: Lindau 10 Minuten, Passau 16 Minuten

Zuschauer: 357.

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FOTO: CHRISTIAN FLEMMING Nolan Redler (Nummer 8) erzielte für die EV Lindau Islanders den Siegtreffe­r gegen Passau in den letzten Sekunden der Verlängeru­ng.

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