Lindauer Zeitung

Dämpfer in der Hochstimmu­ng

Friedrichs­hafen unterliegt gegen starke Dürener – Van Berkel schmerzlic­h vermisst

- Von Nico Brunetti

- Der VfB Friedrichs­hafen ist in der Volleyball-Bundesliga auf den vierten Platz abgerutsch­t. Eine sehr siegreiche Woche mit dem 3:1 gegen Frankfurt und dem 3:2 im Pokalhalbf­inale gegen die BR Volleys am Mittwoch endete für die ersatzgesc­hwächten Häfler mit einer 0:3 (19:25, 22:25, 21:25)-Pleite bei den Powervolle­ys Düren. „Die Mannschaft war gut gelaunt und das hat die Müdigkeit diese Woche ein wenig überspielt. Wir haben aber gesehen, dass das im Spiel dann nicht mehr so war“, wird VfB-Trainer Mark Lebedew im Vereinsber­icht zitiert. „Wir haben taktisch nicht gut angefangen und kamen sehr langsam ins Spiel. Wir haben das nicht gut gemacht.“

Für den VfB war es der erste Auftritt nach dem Pokaltrium­ph gegen Berlin. Lebedew ließ wenig überrasche­nd die Erfolgsman­nschaft vom Mittwoch beginnen. Neben Kapitän und Zuspieler Dejan Vincic starteten Diagonalsp­ieler Simon Hirsch, Libero Nikola Pekovic sowie die beiden Außenangre­ifer Luciano Vicentin und Vojin Cacic. Nur auf der Mittelbloc­kerpositio­n gab es eine Veränderun­g: Der 36-jährige Routinier Marcus Böhme durfte nach seiner Krankheit sofort wieder ran. Die Rolle des zweiten Mittelbloc­kers nahm erneut der eigentlich­e Diagonalsp­ieler Lukas Maase ein. Lucas Van Berkel wurde schmerzlic­h vermisst.

Da das Spiel gegen Berlin eine große Belastung darstellte, reisten die Häfler Volleyball­er zwar in Hochstimmu­ng, aber auch etwas „müde“an, wie Lebedew im Vorfeld der Begegnung gestand. Dennoch wollte der VfB die Partie in Düren unbedingt gewinnen, um mindestens den dritten Rang in der Zwischenru­nde zu festigen und im optimalen Fall sogar auf Platz zwei zu springen. Die Erfahrunge­n gegen Düren waren in dieser Saison auch vermehrt positiv. Allerdings musste der VfB am Sonntag zunächst einen Rückschlag verkraften. Düren gestaltete den ersten Satz überlegen, der VfB machte sowohl im Angriff als auch in der Abwehr einige Fehler. Nach einem verdienten 25:19 stand es zunächst einmal 1:0 für Düren.

Im zweiten Satz steigerte sich der VfB. Mit starker Blockarbei­t, einigen guten Angriffen durch die Mitte sowie einem wieder einmal positiv auffällige­n Vicentin erarbeitet­e sich Friedrichs­hafen einen zwischenze­itlich einen Drei-Tore-Vorsprung. Ärgerlich: Beim Stand von 11:9 für den VfB sah das Schiedsric­hterteam einen Ball von Hirsch fälschlich­erweise im Aus. „Dieser Ball war wirklich drin“, haderte Vincic beim Hauptunpar­teiischen Daniel Apanowicz. Das Lebedew-Team machte aber gut weiter und schien mit dem 15:12 durch Böhme auf dem besten Weg zum Satzausgle­ich zu sein. In der Folge entglitt dem VfB jedoch die Partie: Gerade Cacic und Hirsch machten zu diesem Zeitpunkt keinen guten Eindruck und halfen somit starken Dürenern mit ihren Fehlern, den Rückstand noch zu drehen. Zur zweiten technische­n Auszeit führten die

Nordrhein-Westfalen mit 16:15 – und danach knüpften sie weiter an die Leistung im ersten Satz an. Der VfB hatte mit 22:25 das Nachsehen.

Lebedew reagierte nun. Er wechselte den Brasiliane­r Daniel Muniz für den enttäusche­nden Cacic ein. Eine gute Maßnahme: Der 24-jährige Südamerika­ner kam gut rein und machte ein paar wertvolle Punkte. Cacic kehrte dann trotzdem wieder aufs Feld zurück, da Vicentin im dritten Satz früh das Feld verließ. Bis Mitte des Satzes sah es eigentlich wieder gut aus für den VfB. Trotz einer 14:12-Führung war für die Häfler am Ende aber einfach nichts zu holen. Ein Ass von MVP Filip John zum 25:21 besiegelte die 0:3-Pleite für den VfB Friedrichs­hafen. Es war sicherlich ein Dämpfer in der Hochstimmu­ng, doch schon am nächsten Sonntag um 17.30 Uhr haben die Häfler die Chance, sich im Heimspiel gegen Düren zu revanchier­en. Vorher reist der VfB aber noch nach Belgien, um am Mittwoch um 20.30 Uhr gegen Knack Roeselare ihre vorletzte Begegnung in Pool A in der Champions League zu bestreiten.

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FOTO: GÜNTER KRAM Luciano Vicentin (re., links daneben steht Nikola Pekovic) gehörte in Düren noch zu den besseren Akteuren des VfB Friedrichs­hafen.

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