Schöner Wohnen
Es sich zu Hause so richtig schön zu machen, hat nicht erst seit der Pandemie Hochkunjunktur. TV-Serien über das Verschönern des Heims boomen seit Jahren. Eine gewisse Marie Kondo wurde mit Tipps zum Aufräumen 2019 zum globalen Star. Riskiert man, natürlich nur zu Recherchezwecken, einmal einen Blick in diese Sendeformate und die Wohnzimmer der Welt, findet man allerlei zum Schmunzeln. Aber Geschmäcker sind ja verschieden, weswegen wir an dieser Stelle auch kein Urteil über folgenden Häuslebauer fällen wollen.
Kaninchenkäuze markieren den Eingang und andere Bereiche ihrer Bodenhöhle mit den Ausscheidungen anderer Tiere, um zu zeigen: Hier wohne ich. Zusätzlich locken sie so Mistkäfer an, die sie dann gemütlich zu Hause schnabulieren. Die tierische Variante des Lieferdiensts. Und ein weiteres menschliches Phänomen betrifft auch den Kauz: die Gentrifizierung. Manchmal muss der kreative gefiederte Inneneinrichter seine Höhle verlassen, weil in der Nähe von Menschen eine Siedlung gebaut wird. Immerhin wird dem so Vertriebenen von manchem
Zweibeiner unter die Flügel gegriffen. Denn in dieser Situation hilft der Vogelfreund dem Kauz, indem er aus der Notdurft eine Tugend macht – das haben Forscher aus Kalifornien herausgefunden: Kaninchenkäuze lassen sich leichter umsiedeln, suggeriert man ihnen, dass am neuen Wohnort bereits Artgenossen leben. Dazu kleckst man mit weißer Farbe Fake-Fäkalien auf den Boden, schon fühlen sich die Eulen wie zu Hause. Der Look kommt beim Wohnen eben direkt nach der Lage. (jovo)