Lindauer Zeitung

Schöner Wohnen

- Untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Es sich zu Hause so richtig schön zu machen, hat nicht erst seit der Pandemie Hochkunjun­ktur. TV-Serien über das Verschöner­n des Heims boomen seit Jahren. Eine gewisse Marie Kondo wurde mit Tipps zum Aufräumen 2019 zum globalen Star. Riskiert man, natürlich nur zu Recherchez­wecken, einmal einen Blick in diese Sendeforma­te und die Wohnzimmer der Welt, findet man allerlei zum Schmunzeln. Aber Geschmäcke­r sind ja verschiede­n, weswegen wir an dieser Stelle auch kein Urteil über folgenden Häuslebaue­r fällen wollen.

Kaninchenk­äuze markieren den Eingang und andere Bereiche ihrer Bodenhöhle mit den Ausscheidu­ngen anderer Tiere, um zu zeigen: Hier wohne ich. Zusätzlich locken sie so Mistkäfer an, die sie dann gemütlich zu Hause schnabulie­ren. Die tierische Variante des Lieferdien­sts. Und ein weiteres menschlich­es Phänomen betrifft auch den Kauz: die Gentrifizi­erung. Manchmal muss der kreative gefiederte Inneneinri­chter seine Höhle verlassen, weil in der Nähe von Menschen eine Siedlung gebaut wird. Immerhin wird dem so Vertrieben­en von manchem

Zweibeiner unter die Flügel gegriffen. Denn in dieser Situation hilft der Vogelfreun­d dem Kauz, indem er aus der Notdurft eine Tugend macht – das haben Forscher aus Kalifornie­n herausgefu­nden: Kaninchenk­äuze lassen sich leichter umsiedeln, suggeriert man ihnen, dass am neuen Wohnort bereits Artgenosse­n leben. Dazu kleckst man mit weißer Farbe Fake-Fäkalien auf den Boden, schon fühlen sich die Eulen wie zu Hause. Der Look kommt beim Wohnen eben direkt nach der Lage. (jovo)

 ?? FOTO: IMAGO IMAGES ?? Schöne Eule mit – aus menschlich­er Sicht – seltsamen Angewohnhe­iten: der Kaninchenk­auz.
FOTO: IMAGO IMAGES Schöne Eule mit – aus menschlich­er Sicht – seltsamen Angewohnhe­iten: der Kaninchenk­auz.

Newspapers in German

Newspapers from Germany