Insgesamt ein ziemlich lascher Wintermonat
Bei überdurchschnittlicher Sonnenscheindauer war der Januar zu trocken und deutlich zu warm
- Von einigen Tagen abgesehen, ist dieser Winter bislang recht zahm. Auch im Januar waren Schnee und Eiseskälte kein großes Thema. Stattdessen herrschte öfters mal richtig freundliches und tagsüber angenehm mildes Wetter.
Das Jahr begann mit frühlingshaften Temperaturen und strahlendem Sonnenschein. Nach dem Temperaturrekord an Silvester verbuchten die Wetterkundler auch am Neujahrstag verbreitet Spitzenwerte, allen voran Waltenhofen mit 14,8°C. In den Tagen danach blieb es lau und am 4. erreichte das Quecksilber sogar 13 bis 17 Grad, Werte wie normalerweise Mitte April und dies Anfang Januar! Mit Tief „Annette“ging dann die seit Weihnachten anhaltende, außergewöhnlich milde Witterungsperiode zu Ende und es stellte sich für ein paar Tage mäßig kaltes Winterwetter mit zeitweiligen Schnee- und Graupelschauern ein.
Danach übernahmen Hochdruckgebiete das Regiment und es folgten zwar frostige Nächte, aber weiterhin Plusgrade am Tag, jedoch nicht auf dem Rekordniveau wie zum Jahresbeginn. Erst am Monatsende kam wieder Bewegung in den Wetterstillstand. Ein Starkwindband zog übers Land, die Ausläufer von Orkantief
„Nadia“. Selbst im Vergleich zum bereits deutlich vom Klimawandel geprägten klimatologischen Referenzzeitraum 1991 bis 2020 war dieser Januar rund eineinhalb Grad zu warm und bezogen auf die Jahre 1961 bis 1990 liegt er gar drei Grad über der Norm. An den meisten der 250 Stationen im Messnetz der Wetterwarte Süd wurde kein einziger Eistag, also ein Tag mit Dauerfrost registriert. In den Niederungen konnte sich nur an wenigen Tagen eine dünne Schneeauflage bilden. Auf der Alb und im württembergischen Allgäu waren die Wintersportmöglichkeiten alles andere als optimal und zeitlich stark eingeschränkt.
Durch die Dominanz der Hochdruckgebiete wurde im Allgemeinen lediglich halb so viel Niederschlag gemessen wie im langjährigen Januarmittel zu erwarten wäre, im Allgäu, auf der Westalb und in Schwarzwaldnähe mancherorts etwas mehr. An der Wetterzentrale in Bad Schussenried verzeichnete man 64,5 Stunden Sonnenschein, im Durchschnitt also immerhin gut zwei Stunden pro Tag, für einen Januar und eine klassische Nebelregion ein ganz passabler Wert. Im Allgäu und auf den Albhöhen gab es auch Orte mit mehr als 100 Sonnenscheinstunden. Besonders Hoch „Carlos“verwöhnte uns mit einigen strahlend schönen Wintertagen.
Rein statistisch gesehen ging mit dem Januar der kälteste Monat des Jahres zu Ende und wir befinden uns nun im einst schneereichsten Monat. Doch davon ist seit geraumer Zeit kaum noch was zu merken. Ganz im Gegenteil, der Februar zeigte sich in den letzten Jahren mitunter sogar frühlingshaft angehaucht, vor allem in der zweiten Monatshälfte.
Zusätzliches Zahlenmaterial zur Monatsstatistik und jede Menge Informationen rund ums Wetter erhalten Sie unter: www.wetterwarte-sued.com