Opferzahl nach Tropensturm in Madagaskar steigt
(dpa) - Der tropische Wirbelsturm „Batsirai“hat nach ersten Behördenschätzungen auf der vor Afrikas Ostküste liegenden Insel Madagaskar mehr Schäden angerichtet, als bisher erkennbar war. Mindestens 20 Menschen kamen nach jüngsten Behördenangaben vom Montag ums Leben. Tausende Häuser stehen unter Wasser oder wurden komplett zerstört, mindestens 55 000 Menschen wurden vorübergehend obdachlos. Auf Luftbildern, die die Welthungerhilfe vom Südosten der Insel veröffentlichte, standen ganze Ortschaften und Ackerflächen unter Wasser. Einige Brücken und Straßenverbindungen waren unterbrochen.
„Die komplette Infrastruktur wurde massiv beschädigt“, erklärte Regionalmanager Jean-Louis Rault. Heftige Sturmböen hätten ganze Häuser durch die Luft gewirbelt. Die besonders weit entfernten Dörfer in den Bergen seien zurzeit von jeder Hilfe abgeschnitten. „Die größte Gefahr droht aus dem Wasser“, betonte Rault. Durch schmutziges Wasser bestehe die Gefahr einer Ausbreitung von Krankheiten wie Malaria, Durchfall oder Cholera. „Batsirai“hatte in der Nacht zum Sonntag die Insel heimgesucht und zog weiter nach Mosambik.
Hilfsorganisationen befürchten nachhaltige Schäden, da die Menschen in der Region noch unter den verheerenden Zerstörungen eines vorangegangenen Wirbelsturms leiden. Allein über 220 Schulen wurden durch „Batsirai“beschädigt und mindestens 14 Brücken blockiert, teilt die Hilfsorganisation Handicap International (HI) mit. Das Technische Hilfswerk (THW) entsandte erste Hilfskräfte zur Schadensermittlung. Der Tropensturm kam von der Insel Mauritius, wo mindestens ein Mensch ums Leben kam.