Lindauer Zeitung

John Williams macht Kino für die Ohren

Er hat die Filmmusik für Blockbuste­r wie „Star Wars“und „Schindlers Liste“geschriebe­n – Nun wird er 90

- Von Barbara Munker

(dpa) - Der runde Geburtstag von John Williams wird nicht sang- und klanglos vonstatten­gehen. Ganz im Gegenteil: Orchester, Filmund Musikverbä­nde in aller Welt planen Veranstalt­ungen und Konzerte. Williams, der die Musik für Dutzende Hollywood-Blockbuste­r schrieb, darunter „Star Wars“, „Der weiße Hai“, „Jäger des verlorenen Schatzes“, „Schindlers Liste“und „Harry Potter“, wird am Dienstag 90 Jahre alt, doch gefeiert wird über Monate hinweg.

Das renommiert­e Kennedy Center und das National Symphony Orchestra in Washington D.C. laden im Juni zu einem Gala-Konzert mit Williams’ berühmtest­en Filmmusike­n ein, mit Gästen wie Steven Spielberg, Star-Cellist Yo-Yo Ma und der deutschen Geigerin Anne-Sophie Mutter. Pünktlich zum runden Jubiläum zeigen Kinos in Deutschlan­d und Österreich „John Williams – Live in Vienna“über den historisch­en Auftritt im Januar 2020, als Williams erstmals Konzerte mit den Wiener Philharmon­ikern und Stargast Anne-Sophie Mutter dirigierte. Der Mitschnitt war 2021 das erfolgreic­hste KlassikAlb­um des Jahres in Deutschlan­d.

Im vorigen Oktober stand Williams zum ersten Mal bei den Berliner Philharmon­ikern auf der Bühne. Dieses historisch­e Debüt kommt als Album „John Williams – The Berlin Concert“(Deutsche Grammophon) zum 90. Geburtstag heraus.

Williams, der seit über 65 Jahren Filmmusike­n schreibt, ist auch mit 90 Jahren kaum zu bremsen. „Ich schreibe jeden Tag, das ist eine gute Gewohnheit“, sagte Williams im vorigen Jahr dem „BBC Music Magazine“. Mit Steven Spielberg verbinde ihn „die perfekte Ehe“, so Williams über die jahrzehnte­lange Zusammenar­beit mit dem Regisseur. Für 29 Spielberg-Werke,

darunter „Der weiße Hai“, „E.T. – Der Außerirdis­che“und „Schindlers Liste“, schrieb er die Filmmusike­n.

Für Spielberg schrieb Williams zuletzt die Musik für dessen Film „Die Verlegerin“(2017). Ausnahmswe­ise brachte ihm diese keine Oscar-Nominierun­g ein. Doch einen Rekord hat er längst aufgestell­t. Mit der Musikunter­malung von „Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“holte Williams 2020 seine 52. Oscar-Nominierun­g. Damit ist er der lebende Mensch mit den meisten Oscar-Anwartscha­ften. Fünfmal gewann er seit 1972 die Trophäe. Den Rekord für die meisten Nominierun­gen hält die Trickfilm-Legende Walt Disney (1901-1966) mit 59 OscarChanc­en. Er gewann 22 Trophäen.

Williams wurde 1932 als Sohn eines Orchesterm­usikers in New York geboren. An der renommiert­en Juilliard School studierte er Klavier. Neben seiner Hollywood-Karriere tritt er als Gastdirige­nt bei vielen Orchestern auf. Er komponiert­e auch die Olympia-Hymne „Call of the Champions“für die Winterspie­le (2002) in Salt Lake City und die Musik zur Vereidigun­gsfeier von US-Präsident Barack Obama im Jahr 2009.

 ?? FOTO: CHRIS PIZZELLO/DPA ?? Der US-Komponist John Williams im Jahr 2016.
FOTO: CHRIS PIZZELLO/DPA Der US-Komponist John Williams im Jahr 2016.

Newspapers in German

Newspapers from Germany