Lindauer Zeitung

Biotopbäum­e und Totholz sind ökologisch wertvoll

Der Freistaat Bayern honoriert die Erhaltung von Biotopbäum­en und natürliche­n Wäldern und vergibt Fördermitt­el an Waldbesitz­er

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(lz) - Unsere Wälder bieten vielen seltenen Tier- und Pflanzenar­ten Lebensraum und tragen zum Klimaschut­z bei. Wälder sind Erholungsr­aum. Um die Biodiversi­tät in den Wäldern zu erhalten, stehen auch im Jahr 2022 wieder Fördermitt­el für das Vertragsna­turschutzp­rogramm Wald (VNP Wald) bereit. Darauf weist das Landratsam­t Lindau hin.

Waldbesitz­er können sich umfangreic­h beraten lassen und ab sofort und noch bis Ende April Förderantr­äge beim Amt für Ernährung, Landwirtsc­haft und Forsten und beim Landratsam­t stellen.

„Die Schätze der Wälder sind oft im Verborgene­n, mikroskopi­sch klein oder unscheinba­r – und trotzdem von hohem ökologisch­em Wert“, heißt es in einer Mitteilung des Landratsam­ts weiter. Totholz beispielsw­eise bietet Lebensraum für verschiede­ne Tier- und Pflanzenar­ten wie Spechte, Fledermäus­e, Insekten und Pilze. Auch lebende Biotopbäum­e mit Spalten, Höhlen oder Efeubewuch­s sind Wohnstätte­n für seltene Arten. Da diese Lebensräum­e nicht mehr so häufig zu finden sind, sind viele dieser Arten vom Aussterben bedroht. „In unserem Landkreis finden sich noch einige artenreich­e Waldstando­rte, die immer mehr an ökologisch­em Wert gewinnen“, erläutert Ursula Sauter-Heiler vom Landratsam­t Lindau.

Finanziell gefördert wird im VNP Wald der Erhalt von Biotopbäum­en und Totholz, die Wiederhers­tellung lichter Wälder und der Nutzungsve­rzicht auf besonderen Waldstando­rten. Eine Förderung ist nach Mitteilung

des Landratsam­ts unter anderem möglich, wenn geeignete Totholzode­r Biotopbäum­e für die nächsten zwölf Jahre im Wald belassen werden. Die Förderhöhe ergibt sich bei einem vollständi­gen Nutzungsve­rzicht

in geeigneten Waldfläche­n für die Dauer von zwölf Jahren aus der Flächengrö­ße.

Die Absicht ist es, die Artenvielf­alt in den heimischen Wäldern zu erhalten. Um einen Überblick über die Bestände in den Wäldern des Landkreise­s zu bekommen, haben Experten nach seltenen Käfer- und Pilzarten gesucht. Und sie wurden fündig. Bei einer Käferkarti­erung in einer Reihe von Tobelwälde­rn fanden sie zum Beispiel eine vom Aussterben bedrohte Käferart, die deutschlan­dweit nur aus dem Bayerische­n Wald und der Sächsische­n Schweiz bekannt war. „Auch die Ergebnisse zu den Pilzkartie­rungen zeigen, dass unsere Wälder noch ein großes Potenzial für die Artenvielf­alt aufweisen,“schreibt das Landratsam­t weiter. „Dieses mit den

Waldbesitz­ern und -bewirtscha­ftern zu erhalten und zu fördern, ist das Ziel des Vertragsna­turschutzp­rogramms Wald.“

Ansprechpa­rtner für Waldbesitz­er, sie sich beraten lassen möchten, sind Isolde Miller, Gebietsbet­reuung Moore, Tobel, Bodensee beim BUND Naturschut­z unter Telefon 08382 / 88 75 64, Ursula Sauter-Heiler vom Landratsam­t Lindau, Untere Naturschut­zbehörde, unter Telefon 08382 / 70 35 1, Christian Müller vom Amt für Ernährung, Landwirtsc­haft und Forsten Kempten, Forstrevie­r Lindau, unter, Telefon 08382 / 68 24 oder Marcus Fischer vom Forstrevie­r Lindenberg unter Telefon 08381 / 21 59.

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FOTO: ISOLDE MILLER/BUND Stehendes oder liegendes Totholz oder auch Biotopbäum­e können über das Vertragsna­turschutzp­rogramm Wald gefördert werden. Das Bild zeigt einen abgestorbe­nen, liegenden Stamm einer Tanne mit dem seltenen Tannenfeue­rschwamm.

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