Reptilienzoo ist zurück aus der Winterpause
Im Reptilienzoo Scheidegg hat die Saison 2022 begonnen – Was es hier alles zu sehen gibt
- Die zweimonatige Winterpause ist vorbei. Der Reptilienzoo Scheidegg startet in die neue Saison 2022. „Den Krokodilen wurden die Zähne poliert, die Kobras mit neuer Farbe lackiert und zu guter Letzt wurden die Pythons etwas gestreckt, damit sie noch größer sind“, sagt Betreiber Udo Hagen augenzwinkernd. Denn natürlich ist diese Aussage nicht ernst gemeint. Getan hat sich in den letzten Wochen aber dennoch ein bisschen was in dem beliebten Ausflugsziel. Auch neue Tiere sind hinzugekommen.
Im Reptilienzoo Scheidegg sind auf über 200 Quadratmetern Ausstellungsfläche rund 150 Tiere zu sehen. Sie leben in 50 naturgetreu eingerichteten Terrarien. Zu sehen sind unter anderem Würgeschlangen wie Boas und Pythons, verschiedene Giftschlangen wie Kobras und Mambas sowie Klapperschlangen. Hinzu kommen verschiedene Echsen und Vogelspinnen. Und nicht zu vergessen die Krokodile.
Im Außenbereich leben Europäische Sumpfschildkröten – die einzige Schildkrötenart, die in Deutschland heimisch ist. Für den Freiluftbereich ist es aber noch zu kalt. Doch auch hier wird sich in den nächsten Wochen noch etwas tun.
Den Zoo im Ortsteil Gretenmühle gibt es seit 1973. Udo Hagen hat ihn im Juli 2007 übernommen. Der Österreicher betreibt ihn zusammen mit seiner Partnerin Rebecca Jussel. Aktuell gilt für Besucher laut Hagen die 2G-Regel.
- Tierwohl ist ein heiß debattiertes Thema: Verbraucher wünschen sich bessere Bedingungen für Rind, Schwein und Co. und viele Verbraucher sind auch bereit, dafür angemessene Preise zu bezahlen. Doch Discounter- und Supermarktketten reagieren mit unterschiedlichen Initiativen.
Eine davon gab den Anstoß für eine Aktion vor der Memminger AldiFiliale in der Rudolf-Diesel-Straße: Mit Transparenten und einer Kuh bezogen Landwirtinnen und Landwirte vom Bayerischen Bauernverband (BBV) im Unterallgäu am Samstagvormittag dort Position und protestierten gegen eine Kampagne von Aldi Süd: Vor wenigen Tagen hatte das Unternehmen in groß angelegten Zeitungsanzeigen verkündet, auf tierfreundlichere Haltungsformen zu setzen und bei Eigenmarken ab 2024 keine Frischmilch mehr aus Anbindehaltung zu verkaufen. Frischmilch und -fleisch sollen ab 2030 nur noch aus den Haltungsformen 3 und 4 stammen, die etwa offene Ställe, mehr Platz oder Weidegang bieten.
Die Kritik des BBV: Es gebe keinerlei Bereitschaft, die Erzeuger angesichts der erhöhten Ansprüche besser zu bezahlen. Am Freitag und Samstag stellte der Bauernverband darum an verschiedenen Orten Protestaktionen vor Aldi-Süd-Filialen auf die Beine. „Die Ziele und Standards werden immer höhergesteckt, geschehen soll das aber auf billigstem Weg und auf Kosten der Bauern“, sagte in Memmingen Konstantin Wechsel, stellvertretender Kreisobmann des BBV Unterallgäu.
Er und Geschäftsführer Helmut Mader betonten, dass die Landwirte durchaus bereit seien, den Weg zu mehr Tierwohl zu gehen. Die Kosten, um all dies umzusetzen, müssten sie jedoch finanziert bekommen, fügte Wechsel hinzu. Dazu sei der Lebensmitteleinzelhandel nicht gewillt, sagte Mader: Aus diesem Grund sei ein umfassender Kriterienkatalog verhindert worden, der in den vergangenen zwei Jahren bei Verhandlungen über ein branchenweites Tierwohlprogramm für Rindfleisch und Milch erarbeitet worden war. „Daran sieht man, dass es nicht ernst gemeint ist und dass es nur ums Image geht“, sagte Mader.
Gleichzeitig würden die Landwirte von Aldi vor vollendete Tatsachen gestellt. Viele kleine Milchbauern, die noch Anbindehaltung praktizieren, können nach Maders Worten eine Umstellung nicht so schnell bewältigen. Zwar haben Politik und Bauernverbände in Bayern und Baden-Württemberg laut BBV einen
Prozess angestoßen, damit solche Betriebe ihre Tierhaltung Schritt für Schritt weiterentwickeln können. Doch derzeit gibt es die sogenannte Haltungsstufe 1 laut Mader noch in den Ställen von etwa 40 Prozent der grob geschätzt 25 000 Milchviehbetriebe im Freistaat, entsprechend sei das Verhältnis für das Unterallgäu mit rund 1250 Betrieben. „Die Existenz Dutzender Höfe im Landkreis steht auf dem Spiel“, unterstrich Wechsel.
Darum war auch Bäuerin Marlies Berchtold aus Maria Steinbach dabei. Ihr eigener Betrieb liefert BioHeumilch und entspricht der Premium-Haltungsstufe 4, hat also mit Vorgaben wie denen von Aldi Süd kein Problem. Doch Berchtold sagte: „Es tut so weh, wenn im Dorf wieder und wieder ein Betrieb aufhört.“Verbesserungen in der Haltung der Tiere wünscht auch sie sich: Diese müssten aber honoriert werden und so stattfinden, dass die Betriebe eine Perspektive haben.
Zu einem Gespräch zwischen der Marktleitung der Aldi-Filiale und den Landwirten kam es bei der unangekündigten Aktion trotz der Bitte von Helmut Mader nicht, auf unsere Anfrage hin äußert sich die Unternehmensgruppe Aldi Süd jedoch in einer Stellungnahme. Darin heißt es, man habe großes Verständnis für die
Situation der Landwirte und werde weiterhin „einen partnerschaftlichen Dialog“führen. Mit Blick auf die höheren Kosten nimmt Aldi Süd für sich in Anspruch, etwa durch Abnahmeversprechen und langfristige Vertragsbeziehungen zu finanzieller Planungssicherheit für die Erzeuger beizutragen. Zugleich verweist Aldi darauf, dass man als Handelsunternehmen in der Regel keine Vertragsbeziehungen zu Landwirten, sondern zu verarbeitenden Unternehmen wie Molkereien unterhalte.
Auch komplexe Marktstrukturen führt die Unternehmensgruppe ins Feld: „Wie hoch der Auszahlungspreis an die Landwirte letztlich ist, können wir – durch das Kartellrecht festgelegt – nicht unmittelbar beeinflussen.“
Ein Fazit der zweiseitigen Stellungnahme: „Preisaufschläge im Handel allein werden nicht ausreichen, damit mehr Geld bei den einzelnen Landwirten ankommt oder die gesellschaftlich geforderte Transformation der Nutztierhaltung hin zu mehr Tierwohl finanziert werden kann.“In der Verantwortung stehe die Politik, sie solle etwa einen „klaren rechtlichen Rahmen für die Transformation“schaffen, ebenso ein Finanzierungsinstrument, das Landwirte beim Neu- oder Umbau von Ställen unterstützt.