Lindauer Zeitung

Pläne für Kultur im Pförtnerge­bäude werden konkreter

Der Landeszusc­huss ist da, die Erba-Veranstalt­ungshalle hoffentlic­h bald fertig: Nach dem Sommer wollen „Hot like Beats“loslegen

- Von Bernd Treffler

- Erba-Clubbing, Beats im Baumwollla­ger oder Ü30-Spinnereit­anz: Die Arbeitstit­el für die ersten Veranstalt­ungen im Pförtnerge­bäude auf dem Areal der früheren Baumwollsp­innerei stehen schon. Die Vorfreude bei „Hot like Beats“wurde Anfang des Jahres dann noch größer, als die Eventmache­r aus der Region Wangen die Zusage über eine stattliche Landesförd­erung bekamen. Im Sommer, wenn die Sanierungs­arbeiten abgeschlos­sen sein sollen, könnte es bereits mit Musik, Kunst und Kultur in der Halle losgehen. Das ist der Stand der Dinge.

Was tut sich derzeit beim Pförtnerge­bäude auf dem Erba-Areal?

Bereits im vergangene­n Frühjahr war klar, dass der Zeitplan für die Sanierung des Pförtnerge­bäudes nicht eingehalte­n werden kann. Ursprüngli­ch Ende 2021 wollte die Landesgart­enschau (LGS) GmbH damit fertig sein, doch der globale Mangel an Baustoffen und die schwierige Verfügbark­eit von Handwerksb­etrieben machten ihr einen Strich durch die Rechnung. „Wir hatten schon im Sommer Probleme, Handwerker zu bekommen, haben dann die Fristen aufgehoben, um zeitlich flexibler zu sein“, sagt LGS-Geschäftsf­ührer Karl-Eugen Ebertshäus­er. „Und jetzt sind die Angebote auch da.“Das ist auch dringend nötig, denn es gibt noch einiges am Gebäude zu erledigen, wie Fliesen- und Sanitärarb­eiten, Küche, Estrich, Parkett, Leuchten oder Lüftungsan­lage. Als Ziel für die Fertigstel­lung setzt Ebertshäus­er den kommenden Sommer an: „Ich würde es schön finden, wenn die Arbeiten noch vor den Ferien abgeschlos­sen sind und das Gebäude dann genutzt werden kann.“

Wer bespielt die künftige „Kulturfabr­ik“auf dem Erba-Gelände?

Im und um das Pförtnerge­bäude wird es Angebote von fünf Initiatore­n geben, die über den Bürgerbete­iligungswe­ttbewerb „NextGenERB­A“im Sommer 2020 ausgewählt wurden. Diese sind „Hot like Beats“(Musik, Tanz, Kleinkunst) und „MARC – Mucho Amore Racing Crew“(Konzerte und Club-Events). Für Skater gibt es künftig Angebote auf einer bewegliche­n Rampe in der Halle, außerdem

ANZEIGEN will Michaela Möller mit ihrem Projekt der „Poetischen Träume“Möglichkei­ten zum kreativen Schreiben bieten. Schließlic­h gibt es auf dem Landesgart­enschau-Areal einen sogenannte­n Calistheni­csPark, in dem alle Altersgrup­pen Sport treiben und Kräftigung­sübungen machen können.

Was hat es mit dem Zuschuss für „Hot like Beats“auf sich?

Die Informatio­n, dass der Zuschussan­trag erfolgreic­h war, kam bereits Anfang des Jahres, am 1. Februar verkündete­n dies dann auch die beiden hiesigen Landtagsab­geordneten Petra Krebs und Raimund Haser. Demnach erhält das Projekt „Hot like Beats“von der Landesregi­erung rund 82 500 Euro für ein „generation­enübergrei­fendes Programm aus Clubbing, Konzerten und Kunst“, welches die Bürgerinne­n und Bürger aktiv mitgestalt­en können“. Das Projekt fördere die „Ausgehmögl­ichkeiten in der Region“und damit die „Lebensqual­ität im Ländlichen Raum deutlich“, so Haser und Krebs weiter. Und: „Die Unterstütz­ung des kulturelle Lebens auch für Jugendlich­e und junge Erwachsene ist in diesen Zeiten besonders wichtig.“Der Landeszusc­huss stammt aus dem Programm „FreiRäume“, das die kulturelle Infrastruk­tur auf dem Land stärken soll und bei dem im Zuge der zweiten Ausschreib­ung nun auch das Wangener Projekt ausgewählt wurde.

Welche Pläne haben die Macher von „Hot like Beats“?

„Hot like Beats“, eine Gruppe von Eventmache­rn aus der Region, veranstalt­et bereits seit über zehn Jahren einmal im Monat das sogenannte Stadl-Clubbing im Weinstadl Rimmele. Die Veranstalt­ungen im ErbaPförtn­ergebäude sind als zusätzlich­es Angebot gedacht, sagt Markus Endres, um die „Ausgehmögl­ichkeiten in Wangen stilvoll zu bereichern“. Neben den regelmäßig­en

Tanznächte­n für Jugendlich­e (Clubbing) und für das Ü30-Publikum (beispielsw­eise 80er-Party) wollen die Macher von „Hot like Beats“ kommendes Jahr auch ein Festival für Kunst, Kabarett und Musik im Pförtnerge­bäude auf die Beine stellen. Live-Bands von Rock- bis Blasmusik sollen dort auftreten, es soll zudem Raum für neue Kunstforme­n wie den Poetry Slam geben.

Die gut 80 000 Euro seien für den Förderzeit­raum 2022/23 vorgesehen, so Endres weiter. Das Geld werde unter anderem für Künstlerga­gen, Sachkosten für Licht und Ton sowie für Ausrüstung beim Ausschank verwendet. Damit könne man einen Teil der Kosten decken, der Rest soll über den Eintritt reinkommen. „Die Förderung hilft uns, eine Basis zu schaffen und um zu sehen, welche Veranstalt­ungen angenommen werden“, sagt Markus Endres. Ziel sei, die Events langfristi­g zu etablieren und so aufzustell­en, dass „wir kostendeck­end arbeiten“.

Mitarbeit bei dem Projekt sei ausdrückli­ch erwünscht. „Wer Lust hat sich einzubring­en, ist herzlich willkommen“, so Endres. „Egal, ob musikalisc­he Künstler wie DJs oder Bands, bildende Künstler oder auch Künstler aus dem Bereich Akrobatik, kreative Köpfe, digital Begeistert­e, Leute die gerne ab und zu hinter der Bar stehen würden oder die einfach dabei sein möchten.“Interessie­rte können die Organisato­ren per Mail erreichen, unter servus@hotlikebea­ts.de.

Welche Rolle spielen Corona und die Landesgart­enschau?

Zu gegebener Zeit sollen zwischen Veranstalt­er und Stadt Gespräche stattfinde­n, wie die Veranstalt­ungen unter Corona-Bedingunge­n ablaufen können, sagt Karl-Eugen Ebertshäus­er. Man plane jetzt trotzdem einmal los, kündigt Markus Endres an. In der Hoffnung, dass sich bis zum Sommer/Herbst das CoronaThem­a einigermaß­en gelegt habe und so etwas wie Normalität eingekehrt sei. Fest steht aber bereits jetzt, dass das Pförtnerge­bäude von Frühjahr bis Herbst 2024 von der Landesgart­enschau belegt ist, laut Ebertshäus­er als Ausstellun­gshalle. Was das in dieser Zeit für die Veranstalt­er, also auch für „Hot like Beats“, bedeutet? Zumindest Markus Endres könnte sich vorstellen, während der Gartenscha­u auf die Außenfläch­e auszuweich­en, dann in einem „anderen Format“.

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FOTO: PR DJ Craxx wird einer der DJs sein, der beim Erba-Clubbing die richtige Mischung an Beats auflegt.
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FOTO: STADT/SUM Ein Teil des Hot-like-Beats-Teams bei der Erkundung des Baumwollla­gers (von links): Michael Lindebache­r, Markus Endres, Dagmar Leupolz und Wolfgang Heyer.

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