Große Lust auf Schwarz-Gelb
Süle verlässt den FC Bayern nach der Saison und geht ablösefrei zum Rivalen aus Dortmund
(dpa) - Gescheiterter Vertragspoker in München, freudiger Empfang beim BVB: Niklas Süle hat mit seinem brisanten Wechsel im Sommer vom FC Bayern nach Dortmund für den größten Transfercoup der vergangenen Wochen gesorgt. Wie der Revierclub am Montag mitteilte, unterschrieb der ablösefreie Fußball-Nationalspieler einen Vierjahresvertrag. „Niklas hat uns in den persönlichen Gesprächen gezeigt, dass er große Lust auf Borussia Dortmund hat. Er verfügt über viel Erfahrung, Ruhe im Aufbauspiel und über die nötige Physis, um ab dem Sommer gemeinsam mit uns den nächsten Schritt zu gehen“, kommentierte der künftige Sportdirektor und aktuelle BVB-Lizenzspielerchef Sebastian Kehl.
Süle hat sich „bereits vor einigen Wochen“zu dem Schritt entschieden, künftig für den BVB zu spielen. Dies sagte der 26-Jährige der „Bild“-Zeitung. „Ich habe von der ersten Kontaktaufnahme an sofort gespürt, dass die Verantwortlichen des Vereins ganz große Lust darauf haben, mit mir zu arbeiten. Hans Joachim Watzke, Michael Zorc, Sebastian Kehl und Marco Rose haben mir beeindruckend vermittelt, welche Rolle ich beim BVB einnehmen kann“, schilderte Süle. Er habe das Gefühl gehabt, „als Mensch und als Fußballer gewollt zu werden“.
Nur wenige Tage nach den fehlgeschlagenen Verhandlungen mit den Bayern über die Verlängerung seines im Sommer auslaufenden Vertrages ist die Entscheidung gefallen. Damit wandelt Süle auf den Spuren solcher Stars wie Mats Hummels und Mario Götze, die ebenfalls aus München nach Dortmund gewechselt waren. Einen nahen Vollzug hatte Süles Berater Volker Struth noch am Sonntag im Sport1-„Doppelpass“angekündigt, dabei den neuen Verein aber noch offen gelassen: „Niklas hat vor kurzer Zeit eine Entscheidung getroffen, und ich würde mich wundern, wenn er diese Entscheidung noch mal umwirft.“
Süle, dessen Abgang vom Rekordmeister seit einiger Zeit feststand, war im Sommer 2017 von der TSG Hoffenheim für rund 20 Millionen Euro zu den Münchnern gewechselt. Mit den Bayern wurde er in jeder Saison Meister, dazu zweimal DFB-Pokalsieger und einmal ChampionsLeague-Gewinner. Der gebürtige Frankfurter und die Münchner hatten sich dem Vernehmen nach vor allem aus wirtschaftlichen Gründen nicht auf eine Verlängerung des Vertrages einigen können.
Dieser Darstellung widersprach Struth. Nach seiner Einschätzung hat dem Innenverteidiger in München die Anerkennung gefehlt. Süle habe das Gefühl gehabt, „nicht genügend wertgeschätzt zu werden“. Die Entscheidung, den deutschen FußballRekordmeister im Sommer zu verlassen, habe angeblich „überhaupt nichts mit monetären Dingen zu tun“gehabt. „Er möchte mal was anderes machen“, sagte Struth.
In Dortmund wird Süle mit offenen Armen empfangen. Schließlich leidet das Team von Trainer Marco Rose seit Monaten an einer chronischen
Nach dem missglückten Start ins WM-Jahr bemühte Manuel Neuer schnell den Blick nach vorne. Im Krankenbett kündigte der Kapitän des FC Bayern München und der Fußball-Nationalmannschaft nach der „super gelaufenen“Operation das „zeitnahe Aufbautraining“an. Zumindest zum Start in die K.o.-Runde der Champions League bei RB Salzburg in der kommenden Woche wird der 35 Jahre alte Torhüter fehlen, der zu Jahresbeginn schon wegen einer Infektion mit dem Coronavirus hatte pausieren müssen. Vermutlich kommt auch das Rückspiel am
8. März gegen Österreichs Serienmeister für Neuer zu früh.
Wie lange er nach der überraschenden und nicht näher benannten Operation am rechten Knie am Ende ausfallen wird, hängt natürlich vom Heilungsverlauf ab. Der deutsche Serienmeister sprach vage von einer Abstinenz in den „kommenden Wochen“. Das sollte im Bereich von Abwehrschwäche und hat nach 21 Spielen bereits 36 Gegentore kassiert. Wie dringend der Handlungsbedarf in der BVB-Defensive ist, war noch beim deprimierenden 2:5 (1:3) gegen Verfolger Bayer Leverkusen am Sonntag offenkundig geworden. Ein erfahrener Spieler wie Süle, der sich bereits mehrfach auf höchstem Niveau bewiesen hat, käme dem BVB deshalb gerade recht. einem bis eineinhalb Monaten liegen. Spekulationen über einen Eingriff am Meniskus wurden nicht bestätigt. Zuletzt hatte Neuer wiederholt individuell trainiert. Jetzt fiel die Entscheidung für eine Operation.
Mit dem bewährten Neuer-Vertreter Sven Ulreich im Tor hoffen die Münchner, unbeschadet durch vergleichsweise ungefährliche Wochen zu kommen. In der Liga, in der der Vorsprung an der Tabellenspitze jetzt
In seiner bisherigen Laufbahn bestritt Niklas Süle seit seinem Debüt im Mai 2013 insgesamt 213 Bundesligaspiele, 32 Champions-League-Partien sowie 37 Länderspiele für die deutsche Nationalmannschaft.
In der aktuellen Saison ist er beim FC Bayern München der Abwehrspieler mit den meisten Einsätzen in der Bundesliga (bisher 19 von 21 möglichen). auf beruhigende neun Punkte angewachsen ist, lauten die nächsten Aufgaben Bochum (auswärts), Fürth (daheim), Frankfurt (auswärts) und Leverkusen (daheim). In der Königsklasse sollte den offensivgewaltigen Münchnern auch mit Ulreich im Tor gegen Salzburg der Sprung in das Viertelfinale glücken. Spätestens dann soll Neuer am 5./6. und
12./13. April wieder in Topform im Münchner Tor stehen.
Ulreich kam in dieser Saison erst zweimal zum Einsatz. Im Erstrundenspiel des DFB-Pokals beim 12:0 gegen den Bremer SV wurde der 33-Jährige nicht geprüft. Beim 1:2 zum Rückrundenstart gegen Borussia Mönchengladbach überzeugte er nicht. Ulreichs Vertrag läuft am Saisonende aus. Mit guten Leistungen könnte er sich der Routinier für ein weiteres Jahr als Reservekeeper empfehlen. Dritter Torhüter im Münchner Profikader ist der 22-jährige Christian Früchtl. (dpa)