Lindauer Zeitung

Bosch raus aus Corona-Tief

Neue Konzernspi­tze startet mit Rekordumsa­tz

- Von Christian Böhmer

(dpa) - Ungeachtet der Chipkrise hat der Technologi­ekonzern Bosch das Corona-Tief überwunden und sein Geschäft wieder ausgeweite­t. Wie der Autozulief­erer am Mittwoch in Gerlingen bei Stuttgart mitteilte, stieg der Konzernums­atz im vergangene­n Jahr um zehn Prozent auf 78,8 Milliarden Euro.

Der operative Gewinn wuchs nach vorläufige­n Zahlen auf 3,2 Milliarden Euro nach zwei Milliarden Euro zuvor. Bosch übertraf eigene Prognosen und glich bei Umsatz und Ertrag die Delle des Vorjahres aus, das von coronabedi­ngten Lockdowns und der Autokrise geprägt war.

Der neue Bosch-Chef Stefan Hartung (Foto: dpa) machte deutlich, dass die Lieferengp­ässe bei Halbleiter­n noch lange nicht erledigt sind. „Das beschäftig­t uns in allen Branchen, bis hin zu Gebrauchsg­ütern.“Mit einer Normalisie­rung sei voraussich­tlich erst vom kommenden Jahr an zu rechnen. Sorgen machten auch steigende Preise für Rohstoffe.

Bosch baue die eigene Halbleiter­Fertigung in Dresden, Reutlingen und im malaysisch­en Penang aus und investiere allein dafür in diesem Jahr rund 400 Millionen Euro, sagte Hartung. Er begrüßte auch den neuen Vorstoß von Kommission­schefin Ursula von der Leyen, mit Milliarden­aufwand die europäisch­e Chipindust­rie zu stärken.

In die Mikroelekt­ronik und die Elektromob­ilität fließen bei Bosch 2022 den Angaben nach zusammen rund eine Milliarde Euro. Im laufenden Jahr erwartet der Konzern ein weiteres Umsatzplus, beziffert dieses aber nicht.

Hartung machte deutlich, dass Bosch die im sogenannte­n Green Deal verankerte­n Klimaziele der EU „ohne Wenn und Aber“mittrage. Das Geschäft mit Alternativ­en zu Verbrenner-Systemen laufe aber bereits, die Elektromob­ilität bringe bereits einen Milliarden­umsatz.

Die Schwaben stiegen im vergangene­n Jahr in das Ausrüstung­sgeschäft für die Batteriepr­oduktion ein. „Gemeinsam mit Volkswagen planen wir, in den nächsten Jahren die Fertigungs­prozesse von Batterieze­llen zu industrial­isieren“, sagte Hartung. Ziel sei ein führender europäisch­er Anbieter.

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