Im Frühling soll vieles lockerer werden
Bis zum 20. März soll ein Großteil der Corona-Regeln schrittweise fallen – Die Maskenpflicht dürfte aber bleiben
- In drei Schritten zur (fast) völligen Freiheit: Das verspricht die für Mittwoch angesetzte Bund-Länder-Konferenz. Einer Beschlussvorlage zufolge sollen bis zum kalendarischen Frühlingsbeginn am 20. März „die weitreichenden Einschränkungen des gesellschaftlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Lebens schrittweise zurückgenommen werden“.
Sofort gelten soll eine wichtige Erleichterung: Jedermann soll ohne Kontrolle überall einkaufen gehen können – allerdings mit Maske. Zudem sollen sich Geimpfte und Genesene in größerem Rahmen treffen dürfen – ob aus den bisher zehn dann 20 Personen oder mehr werden, ist noch unklar. Ungeimpfte sind von dieser Lockerung zunächst ausgenommen. Übrigens: Wie lange man als genesen gilt, soll wieder von der Politik und nicht vom Robert-KochInstitut entschieden werden.
In einem zweiten Schritt ist ab dem 4. März der Zugang zur Gastronomie für Geimpfte, Genesene und Personen mit tagesaktuellem Test (3G) geplant. Das gilt auch für Hotels.
Diskotheken und Clubs („Tanzlustbarkeiten“) werden für Genesene und Geimpfte mit tagesaktuellem Test oder mit dritter Impfung (2G+) geöffnet. Das heißt, Ungeimpfte sollen hier weiter zunächst ausgeschlossen bleiben.
Bei Großveranstaltungen wie Kultur oder Bundesliga soll ebenfalls gelockert werden, es ist aber noch strittig, wie stark die Kapazitäten der Veranstaltungsorte innen und außen ausgelastet werden dürfen. In einem dritten Schritt schließlich „entfallen alle tiefgreifenderen Schutzmaßnahmen“. Dazu gehören auch verpflichtende Homeoffice-Regelungen. Vorgenommen hat man sich dabei „ein möglichst einheitliches Vorgehen in allen 16 Ländern“.
Eines aber wird den Deutschen nach dem Willen der Politik weiter erhalten bleiben – das Tragen von Masken. In Innenräumen und im öffentlichen Nahverkehr sollen sie zunächst weiterhin vorgeschrieben bleiben. Dazu hatte auch der Expertenrat der Bundesregierung in seinem jüngsten Papier eindeutig geraten – die Maskenpflicht, insbesondere in öffentlichen Räumen, solle grundsätzlich beibehalten werden. Bei „hinreichend niedrigen Infektionszahlen“könne man sie zwar aussetzen – aber immer mit dem Hinweis versehen, dass sie jederzeit erneut eingeführt werden könne. Spätestens im Herbst könnten Masken wieder nötig sein.
Für einen Stufenplan zum Ausstieg sprach sich auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder aus. „Wenn der Omikron-Peak erreicht und das Gesundheitssystem weiterhin intakt ist, braucht es den Einstieg in den Ausstieg“, sagte der CSU-Chef am Montag.
Auch Baden-Württemberg will bei der schrittweisen Lockerung grundsätzlich mitgehen. Die Landesregierung im Südwesten hält die Beschlussvorlage für weitgehend richtig, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Montag aus Regierungskreisen in Stuttgart. Allerdings dringt das Land teilweise auf mehr Tempo. Das Land würde gerne noch im Februar in die Warnstufe zurückkehren. Dann gelten in den meisten Lebensbereichen nur noch die 3G-Regeln.