Lindauer Zeitung

Gold-Geiger freut sich auf den Dominator

Kombiniere­r hat keine Angst vor genesenem Riiber – Auch Frenzel aus der Isolation

- Von Erik Roos und Christoph Leuchtenbe­rg

(SID) - Vinzenz Geiger platzt vor Gold-Lust, der endlich „befreite“Eric Frenzel darf sich auf einen Staffel-Einsatz und einen Familienur­laub freuen: Noch ohne „König“Frenzel, dafür aber mit einem ehrgeizige­n Nachfolger wollen die deutschen Kombiniere­r am Dienstag ihre olympische Goldserie fortsetzen. „Ich weiß, dass ich ganz vorne sein kann, wenn mir ein guter Tag gelingt“, sagte Geiger vor dem Einzel von der Großschanz­e.

Die Form des Oberstdorf­ers könnte besser kaum sein: Geiger gewann am Montag den letzten Trainingsd­urchgang mit einem Traumflug auf 142,5 m klar, in der Loipe ist er ohnehin kaum zu stoppen. „Das war einer der besten Sprünge dieses Winters“, sagte auch DSV-Teammanage­r Horst Hüttel: „Die Goldmedail­le von letzter Woche hat ihn frei und locker gemacht.“Gelingt Geiger am Dienstag (ab 9.00 MEZ/ZDF und Eurosport) der erneute Coup, würde er Geschichte schreiben: Zweimal olympische­s EinzelGold in einem Jahr schaffte bislang nur der Finne Samppa Lajunen 2002 in Salt Lake City. „Der letzte Sprung hat Spaß gemacht. Wenn mir das morgen gelingt, habe ich wieder alle Chancen“, sagte Geiger.

Neben dem 24-Jährigen werden auch Pyeongchan­g-Olympiasie­ger Johannes Rydzek, Julian Schmid und erstmals Manuel Faißt versuchen, das fünfte Kombiniere­r-Gold in Folge nach Deutschlan­d zu holen. Faißt ersetzt den weiter in Isolation sitzenden Terence Weber, für den Olympia damit beendet ist. „Ich bin froh, dass ich jetzt mitmachen darf, auch wenn es mir natürlich für den Terence riesig leidtut, dass er jetzt raus ist“, sagte Faißt, der in seinem ersten Training gleich überzeugte und mit 136,5 Meter den zweiten Sprungdurc­hgang gewann.

Raus ist auch Eric Frenzel, allerdings nicht aus allen Olympia-Plänen, sondern aus der Quarantäne. Der 33Jährige durfte am Montag nach elf Tagen das Corona-Hotel verlassen, weil drei Tests in Folge einen CT-Wert von über 35 ergaben. Der Sachse darf nun auf einen Einsatz in der Staffel am Donnerstag hoffen, dort kann er als erster Kombiniere­r der Geschichte seine vierte olympische Goldmedail­le holen. „Eric geht es physisch gut, er hat jeden Tag in seinem Zimmer trainiert“, sagte Hüttel, der zudem erklärte, dass DSV und DOSB sowohl Frenzel als auch Weber als Ausgleich einen

Urlaub für die ganze Familie spendieren wollen. Die Geste solle dem Duo „Mut machen, wieder nach vorne zu blicken“.

Ein Rennen gegen die Zeit wartet dagegen auf Goldkandid­at Jarl Magnus Riiber, der kurz vor der Entlassung aus der Isolation steht. Im Training am Montag fehlte der Norweger zwar, nach Aussage des Teamarztes Aasne Fenne Hoksrud ist ein kurzfristi­ger Start aber möglich. Der Name des Gesamtwelt­cupsiegers der vergangene­n drei Saisons steht jedenfalls schon mal auf der offizielle­n Startliste für Dienstag.

Geiger hätte jedenfalls große Lust, Riiber diesmal auf der Strecke zu schlagen. „Er ist der absolute Topfavorit und Dominator unserer Sportart. Ich gönne es niemandem, in der Isolation zu sitzen. Ich hoffe, dass er starten kann“, sagte der Bayer. So klingt Selbstbewu­sstsein.

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FOTO: HENDRIK SCHMIDT/DPA Nach seinem Sieg von der Normalscha­nze möchte Vinzenz Geiger auch beim Kombinatio­nswettbewe­rb von der Großschanz­e triumphier­en.

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