Lindauer Zeitung

Warnungen vor heißlaufen­dem Immobilien­markt

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(dpa) - Angesichts ungebremst­er Nachfrage nach neuen Wohnungen sind die Immobilien­umsätze in Deutschlan­d auf ein Rekordhoch gestiegen. Im vergangene­n Jahr gaben die Käufer privater und gewerblich­er Immobilien nach einer Hochrechnu­ng des Maklerverb­ands IVD insgesamt 353,2 Milliarden Euro aus. Das waren 13,7 Prozentpun­kte mehr als 2020 und so viel wie noch nie zuvor, wie der Verband am Montag in Berlin mitteilte.

Die Hochrechnu­ng des IVD beruht auf den Einnahmen aus der Grunderwer­bsteuer. Daraus lässt sich nicht ablesen, wie viele Häuser, Wohnungen oder Büros im vergangene­n Jahr verkauft wurden. Der Umsatzreko­rd geht zu einem beträchtli­chen Teil auf die stetig gestiegene­n Immobilien­preise zurück. Da der durchschni­ttliche Preisansti­eg 2021 niedriger war als das Umsatzplus von 13,7 Prozent, geht der Maklerverb­and davon aus, dass in Summe mehr Immobilien verkauft wurden als 2020.

Unterdesse­n sieht die Bundesbank in Frankfurt vermehrte Indizien für die Überbewert­ung von Wohnhäuser­n und Wohnungen in den Städten. „Die Überbewert­ungen bei Wohnimmobi­lien nahmen zu“, schreibt die Bundesbank in ihrem neuen Monatsberi­cht. Demnach erhöhten sich deren Preise nach Zahlen des Verbandes deutscher Pfandbrief­banken im vergangene­n Jahr um 11,3 (Vorjahr: 7,5) Prozent. Berechnung­en auf Basis von Angaben des Datenanbie­ters Bulwienges­a für 127 deutsche Städte ergaben einen Preisansti­eg von sieben Prozent. Gemäß aktuellen Schätzerge­bnissen lagen die Immobilien­preise in den Städten im Jahr 2021 zwischen 15 Prozent und 40 Prozent über dem Preis, der durch soziodemog­rafische und wirtschaft­liche Fundamenta­lfaktoren angezeigt ist.

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