Der Startenor Rolando Villazón wird 50
(dpa) - Singen allein reicht ihm nicht, und das, obwohl er zu den berühmtesten und bestbezahlten Tenören der Welt gehört. Doch Rolando Villazón
(Foto: dpa) wurde von der Natur mit vielen Gaben ausgestattet, die er in vielfältigster Form zum
Ausdruck bringt: als Regisseur, Intendant, Moderator und Schriftsteller. Das Multitalent wird am Dienstag 50. In Salzburg, der Geburtsstadt von Mozart, feiert Villazón in sein Wiegenfest hinein, zusammen mit vielen Opernstars.
Seit 2017 ist Villazón künstlerischer Leiter der Mozartwoche in Salzburg. Aber nicht nur deshalb liegt ihm der Komponist so am Herzen. Der mexikanisch-französische Tenor liebt Mozart, seit er dessen Briefe gelesen hat. Für Villazón ist der Komponist ein unglaubliches Genie. „Ich habe ganz intensiv das Gefühl, dass ich den Mann kenne, dass ich mit ihm ein Bier trinken könnte“, sagte er den „Salzburger Nachrichten“.
Villazón ist gebürtiger Mexikaner. Doch spricht er nicht nur Spanisch, sondern auch Deutsch. Als Kind mit österreichischen Großeltern besuchte er in Mexiko City das Colegio Aléman Alexander von Humboldt. Französisch spricht er mittlerweile genauso gut wie Spanisch. Seit 2007 ist Villazón französischer Staatsbürger, seit 2002 lebt der zweifache Familienvater in Paris.
Ernsthaft mit dem Singen angefangen habe er erst ziemlich spät, mit 21, sagte er in einem Interview mit der französischen Zeitschrift „L’Express“. Er habe sich lange nicht entscheiden können. Doch dann habe er eines Tages Platten von Plácido Domingo gehört – noch heute sein Vorbild – und Gesangsunterricht genommen. In der Hoffnung, in den USA ein interessantes Engagement zu finden, ging er nach New York. Doch erst die Begegnung mit Plácido Domingo stellte die Weichen für seine Karriere.
Im Jahr 1999 gelang ihm in Genua der internationale Durchbruch, wo er Des Grieux in „Manon“von Jules Massenet sang. 2007 tauchten die ersten gesundheitlichen Probleme auf: Wegen Burn-out-Syndromen fielen die ersten Konzerte aus, Probleme mit den Stimmbändern und eine Speiseröhrenentzündung folgten.
Sein Regiedebüt gab er im Januar 2011 mit „Werther“von Jules Massenet an der Oper von Lyon. Seitdem hat er über zehn Opern inszeniert. Und seinen Terminkalender mit vielen weiteren Aufgaben gefüllt. So besucht er in seiner Funktion als Botschafter der „Vereinigung der Roten Nasen“als Clown verkleidet Kinder in Krankenhäusern oder aber er moderiert Musiksendungen, zeichnet Cartoons und schreibt Bücher.