Lindauer Zeitung

Mord an Schülerin aus Dillingen in „XY“-Sendung

Vor 39 Jahren wurde eine 15-Jährige in Nordschwab­en umgebracht – Fall wird im Fernsehen neu aufgerollt

- Von Ulf Vogler

(dpa) - Nahezu vier Jahrzehnte nach dem Mord an einer 15 Jahre alten Schülerin aus Nordschwab­en will die Kripo den Fall doch noch lösen. Das Gewaltverb­rechen an der Gymnasiast­in Simone Langer aus Donauwörth im Sommer 1983 wird deswegen nun in der ZDFSendung „Aktenzeich­en XY … ungelöst“vorgestell­t. Der Fall werde an diesem Mittwoch um 20.15 Uhr mit einem Filmbeitra­g nachgestel­lt, teilte die „XY“-Pressestel­le mit.

Die Kriminalpo­lizei in Dillingen hat die kompletten Ermittlung­en von damals noch einmal aufgerollt und hofft nun, dass es durch den Fernsehbei­trag neue Hinweise gibt und der Täter nach knapp 39 Jahren gefasst werden kann. Die Kripo beschäftig­t sich mit sogenannte­n Cold Cases immer wieder, um alte Fälle mit neuen Ermittlung­smethoden zum Abschluss zu bringen. Mordfälle wie die Gewalttat an der Schülerin verjähren nicht und können deswegen auch nach Jahrzehnte­n noch angeklagt werden.

Die 15-Jährige hatte am 28. Juli 1983 abends bei einem Freund in dessen Geburtstag hineingefe­iert. Simones Eltern hatten dies erlaubt, wenn der Freund das Mädchen dann nach Hause begleitet. Doch in der Nacht machte sie sich trotzdem allein mit dem Fahrrad auf den sieben Kilometer langen Weg nach Hause.

Zwischen 0.30 und 1.00 Uhr kam die Schülerin damals am Ortsrand von Donauwörth an, wo sie wohl überfallen wurde. Anwohner berichtete­n später von Hilfeschre­ien, ein Zeuge will einen verdächtig­en Kleinbus gesehen haben. Später wurde das beschädigt­e Rad der Schülerin kurz vor dem Donauwörth­er Ortsschild entdeckt.

Eine große Suchaktion mit mehreren Hundert Einsatzkrä­ften, einem Hubschraub­er und Suchhunden blieb erfolglos. Es wurde vermutet, dass die 15-Jährige in einem Lieferwage­n entführt worden ist.

Rund zwei Monate später wurde die Leiche des Mädchens in Mittelfran­ken gefunden. Ein Pilzsammle­r entdeckte die Tote in einem Wald bei Allersberg (Landkreis Roth) in der Nähe der Autobahn 9 (MünchenNür­nberg) – rund 80 Kilometer vom Wohnort der Schülerin entfernt.

Wie das Augsburger Polizeiprä­sidium am Dienstag berichtete, könnte es in dem Fall auch eine Spur nach Kronach in Oberfranke­n geben. Details dazu wollte ein Polizeispr­echer aber noch nicht nennen. Hintergrün­de dazu würden in der Sendung vorgestell­t. Durch die Fernsehfah­ndung hoffen die Ermittler, dass sich Zeugen melden, die Simone Langer in der damaligen Nacht gesehen haben.

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