Hilfsangebote für Flüchtende
Südwesten und Bayern wollen Ukrainer unterstützen
(dpa/ epd) - Nach dem militärischen Angriff Russlands auf die Ukraine bereitet sich Deutschland präventiv auf geflüchtete Menschen aus dem osteuropäischen Land vor – auch in Baden-Württemberg und Bayern. „Wir müssen uns vorsorglich darauf einstellen, dass Putins Krieg Fluchtbewegungen auslöst und Menschen vor diesem Krieg auch zu uns nach Baden-Württemberg flüchten können“, sagte Südwest-Justizministerin Marion Gentges am Donnerstag in Stuttgart. Es seien bereits vorsorglich Maßnahmen getroffen worden.
Nach Angaben der CDU-Ministerin ist in den Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes derzeit selbst unter Pandemiebedingungen Platz für mindestens 1250 weitere Menschen. „Erforderliche Einrichtungsgegenstände für weitere Notunterkünfte wie Feldbetten, Schlafsäcke und Hygieneartikel stehen in großer Anzahl zur Verfügung“, erklärte die Justizministerin weiter.
In München erklärte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Donnerstag, er rechne mit Fluchtbewegungen vor allem in die ukrainischen Nachbarländer. Man werde die betroffenen Anrainerstaaten „massiv unterstützen“. Es sei „selbstverständlich und dringend notwendig“rasch zu helfen, indem man etwa eine Versorgung mit Hilfsgütern, das Aufstellen von Zelten oder eine logistische Unterstützung mit Fahrzeugen zur Verfügung stelle.
Nach Russlands Überfall auf die Ukraine hat nach Angaben der Vereinten Nationen bereits eine Fluchtbewegung eingesetzt. Menschen flüchteten aus ihren Häusern auf der Suche nach Sicherheit, erklärte Filippo Grandi, der UN-Hochkommissar für Flüchtlingsbewegungen, am Donnerstag in Genf. Er sprach auch von ersten Opfern. Die humanitären Folgen der russischen Aggression seien verheerend. Zahllose Leben würden zerrissen, warnte Grandi am Donnerstag.