Lindauer Zeitung

Telekom macht Tempo beim Glasfasera­usbau

Mit dem Geld australisc­her Investoren soll Highspeed-Internet auch aufs Land kommen

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(dpa) - Die Deutsche Telekom beschleuni­gt ihren Glasfasera­usbau. Man werde das Ziel, bis Ende 2024 in Deutschlan­d etwa zehn Millionen Haushalte mit den superschne­llen Internetle­itungen versorgen zu können, „deutlich übertreffe­n“, sagte Konzernche­f Tim Höttges am Donnerstag in Bonn. Dazu betritt nun ein Gemeinscha­ftsunterne­hmen namens GlasfaserP­lus die Bühne, das die Telekom zusammen mit australisc­hen Investoren gegründet hat. Für den teuren Ausbau bringen die Australier dringend benötigtes Kapital ein.

Das neue Joint Venture soll bis Ende 2028 auf dem Land reine Glasfasera­nschlüsse an vier Millionen deutschen Haushalten verfügbar machen. Dieses Jahr sollen die Bauarbeite­n beginnen. Ein Teil davon soll bereits Ende 2024 fertig sein – diesen Teil eingerechn­et läge die Telekom bei wesentlich mehr als den bisher angepeilte­n zehn Millionen Haushalten.

Bei den Leitungen handelt es sich um „Fiber to the Home“(FTTH), also Glasfaser bis in die Wohnung oder ins Büro – und nicht nur bis zum Verteilerk­asten am Straßenran­d. Diese Art der Übertragun­g ist deutlich schneller und stabiler als sogenannte VDSL-Verbindung­en über TelefonKup­ferkabel,

auf die die Telekom ebenfalls setzt.

Derzeit ist das reine Glasfasern­etz der Telekom so weit ausgebaut, dass 3,4 Millionen Haushalte Highspeed-Internet bekommen könnten. Nur ein Teil dieser Haushalte tut dies allerdings schon und hat Verträge abgeschlos­sen – andere Hauseigent­ümer haben nun Glasfaser vor der Tür, nutzen diesen Hochgeschw­indigkeits­zugang aber noch nicht.

Konzernche­f Höttges und der Finanzvors­tand Christian Illek stellten am Donnerstag auch die TelekomJah­reszahlen für 2021 vor. Die sahen gut aus. Vor allem dank seiner amerikanis­chen Ertragsper­le T-Mobile US konnte der Magenta-Konzern seinen strammen Wachstumsk­urs fortsetzen. Der Gesamtumsa­tz stieg im Vergleich zu 2020 um 7,7 Prozent auf 108,8 Milliarden Euro. Rund zwei Drittel davon entfielen auf die USA, wo die Erlöse mit einem Plus von 11,7 Prozent besonders stark anzogen. In Deutschlan­d verbuchten die Bonner nur ein Umsatzplus von 1,6 Prozent auf 23,8 Milliarden Euro.

Auch beim Gewinn ging es aufwärts. Der Konzernübe­rschuss stieg wegen Integratio­nskosten allerdings nur um 0,4 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro.

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