„Verzweifeln darf und werde ich nicht“
Vorstandschef Thomas Hitzlsperger über den VfB Stuttgart im Krisenmodus und seine persönliche Zukunft
(dpa) - Rund zweieinhalb Jahre nach seinem Aufstieg zum Vorstandschef steht Thomas Hitzlsperger vor dem Abschied vom VfB Stuttgart. Er verlässt einen Verein, der erneut gegen den Gang in die 2. Bundesliga kämpft. Im Interview spricht der 39-Jährige vor dem Auswärtsspiel bei der TSG 1899 Hoffenheim am Freitag (20.30 Uhr/DAZN) über die prekäre Situation des Clubs, sein Vertrauen in Trainer Pellegrino Matarazzo und Sportdirektor Sven Mislintat und seine Zukunft.
Herr Hitzlsperger, wie erleben Sie gerade den Abstiegskampf in den letzten Wochen Ihrer Amtszeit?
Die Situation ist anstrengend, weil wir durch den 17. Tabellenplatz unter Druck sind. Aber ich bin lang genug dabei, um damit umgehen zu können und meiner Aufgabe gerecht zu werden. Wir haben noch elf Spiele, wir sind vier Punkte von Platz 15 weg. Das ist keine ausweglose Situation. Wir sind nicht zufrieden, aber wir sind noch lange nicht am Ende der Saison. klare Aufteilung. Sollen Claus Vogt oder ich jetzt die Interviews nach den Spielen machen und versuchen, das alles so gut zu erklären, wie Sven es macht? Dann sagen andere: Sind die alle nur noch zum Reden da? Sven hat meinen Rückhalt zu 100 Prozent.
Es wird auch kritisiert, dass die Mannschaft zu jung ist und erfahrene Spieler fehlen. Haben Sie ihm bei der Kaderzusammenstellung zu ein paar älteren Spielern geraten?
Wir haben die Dinge zusammen beschlossen. Wenn wir auf Platz 17 stehen, wird es immer Kritikpunkte geben. Letztes Jahr wurden wir von allen Seiten gelobt, die jüngste Mannschaft zu haben in der Bundesliga. Jetzt ist es ein Problem. Da macht man es sich zu einfach. Wenn am Ende der Saison analysiert wird, muss die Frage diskutiert werden, ob wir an der einen oder anderen Stelle Erfahrung gebraucht hätten. Aber jetzt sind solche Diskussionen die typischen Reflexe in der Branche von Leuten, die hinterher sagen, was sie angeblich schon immer gewusst haben. Ich war bei jeder Diskussion dabei, deswegen trage ich alles mit. Es ist ein mutiger Weg, von dem wir überzeugt sind. Wir machen nicht kehrt, wenn es mal nicht so funktioniert.