Haare waschen mit Roggenmehl
Damit kann man Plastik vermeiden und künstliche Stoffe reduzieren
- Shampoo kommt in Plastikflaschen, kann Mikroplastik und künstliche Duftstoffe enthalten und eigentlich besteht es am Ende ja vor allem aus Chemie. Eine Alternative kann das Haarewaschen mit Roggenmehl sein.
Wer sich mal die Inhaltsstoffe auf einer Shampooflasche durchgelesen hat, kann zumindest bestätigen, dass die meisten ziemlich unnatürlich und unbekannt klingen. Ganz zu schweigen von Spülungen und Kuren, die die Haare scheinbar weich machen und das mithilfe von Erdöl-Stoffen, Parabenen und Duftstoffen, die sich im Körper ablagern können.
Nach dem Waschgang spülen wir all das mit dem Abwasser wieder in den Wasserkreislauf, denn vieles davon kann von Kläranlagen nicht herausgefiltert werden. „Im Shampoo verhindert das Ammoniumsalz Polyquaternium-7 das Ziepen, indem es einen Plastikfilm um die Haare legt“, schreibt Nicole Flöper vom Naturschutzbund Deutschland (NABU) in einem Beitrag über Mikroplastik in Körperpflegeprodukten. Shampoos und Spülungen machen die Haare scheinbar sauber und weich, aber gleichzeitig können sie die Haare austrocknen und sich darin ablagern.
Eine Alternative kann Roggenmehl sein. Was, echt jetzt? Mehl in die Haare schmieren? Gibt das nicht Teig-Haare? Nein, tatsächlich funktioniert Roggenmehl wie ein normales Shampoo. Dafür drei bis vier Esslöffel Roggenmehl, möglichst feinkörnig, mit frischem Leitungswasser verrühren, bis eine gleichmäßige Masse entsteht. Die Haare nass machen und die Mischung in die Kopfhaut und die Längen einmassieren. Achtung, schäumen wird es nicht, deshalb braucht man auch etwas mehr als bei normalem Shampoo. Kurz kann man das Mehl einwirken lassen und dann mit klarem Wasser gründlich ausspülen. Auch hinter den Ohren!
Nach dem gleichen Prinzip funktioniert auch das Haarewaschen mit Ton- oder Heilerde, die gibt es im Reformhaus
oder in Bioläden und Apotheken.
In den Drogeriemärkten gibt es inzwischen immer mehr festes Shampoo, das als Alternative zum flüssigen Shampoo in der Flasche genutzt werden kann. Die Vorteile sind die nachhaltigere Verpackung. Häufig basieren diese aber auf Fett und können daher auch Rückstände im Haar hinterlassen. Haarewaschen funktioniert auch einfach mit der guten alten Kernseife. Danach ist aber eine Spülung von Vorteil, damit die Haare wieder schön weich werden. Um die Haare auf natürliche Weise geschmeidiger zu machen, kann man die Haare mit einer Spülung aus 500 bis 1000 Milliliter Wasser und zwei Esslöffeln Apfelessig ausspülen. Danach entweder direkt abtrocknen oder nochmal mit Wasser ausspülen. Der Essiggeruch verfliegt beim Trocknen.