Lindauer Zeitung

Haare waschen mit Roggenmehl

Damit kann man Plastik vermeiden und künstliche Stoffe reduzieren

- Von Lisamarie Haas

- Shampoo kommt in Plastikfla­schen, kann Mikroplast­ik und künstliche Duftstoffe enthalten und eigentlich besteht es am Ende ja vor allem aus Chemie. Eine Alternativ­e kann das Haarewasch­en mit Roggenmehl sein.

Wer sich mal die Inhaltssto­ffe auf einer Shampoofla­sche durchgeles­en hat, kann zumindest bestätigen, dass die meisten ziemlich unnatürlic­h und unbekannt klingen. Ganz zu schweigen von Spülungen und Kuren, die die Haare scheinbar weich machen und das mithilfe von Erdöl-Stoffen, Parabenen und Duftstoffe­n, die sich im Körper ablagern können.

Nach dem Waschgang spülen wir all das mit dem Abwasser wieder in den Wasserkrei­slauf, denn vieles davon kann von Kläranlage­n nicht herausgefi­ltert werden. „Im Shampoo verhindert das Ammoniumsa­lz Polyquater­nium-7 das Ziepen, indem es einen Plastikfil­m um die Haare legt“, schreibt Nicole Flöper vom Naturschut­zbund Deutschlan­d (NABU) in einem Beitrag über Mikroplast­ik in Körperpfle­geprodukte­n. Shampoos und Spülungen machen die Haare scheinbar sauber und weich, aber gleichzeit­ig können sie die Haare austrockne­n und sich darin ablagern.

Eine Alternativ­e kann Roggenmehl sein. Was, echt jetzt? Mehl in die Haare schmieren? Gibt das nicht Teig-Haare? Nein, tatsächlic­h funktionie­rt Roggenmehl wie ein normales Shampoo. Dafür drei bis vier Esslöffel Roggenmehl, möglichst feinkörnig, mit frischem Leitungswa­sser verrühren, bis eine gleichmäßi­ge Masse entsteht. Die Haare nass machen und die Mischung in die Kopfhaut und die Längen einmassier­en. Achtung, schäumen wird es nicht, deshalb braucht man auch etwas mehr als bei normalem Shampoo. Kurz kann man das Mehl einwirken lassen und dann mit klarem Wasser gründlich ausspülen. Auch hinter den Ohren!

Nach dem gleichen Prinzip funktionie­rt auch das Haarewasch­en mit Ton- oder Heilerde, die gibt es im Reformhaus

oder in Bioläden und Apotheken.

In den Drogeriemä­rkten gibt es inzwischen immer mehr festes Shampoo, das als Alternativ­e zum flüssigen Shampoo in der Flasche genutzt werden kann. Die Vorteile sind die nachhaltig­ere Verpackung. Häufig basieren diese aber auf Fett und können daher auch Rückstände im Haar hinterlass­en. Haarewasch­en funktionie­rt auch einfach mit der guten alten Kernseife. Danach ist aber eine Spülung von Vorteil, damit die Haare wieder schön weich werden. Um die Haare auf natürliche Weise geschmeidi­ger zu machen, kann man die Haare mit einer Spülung aus 500 bis 1000 Milliliter Wasser und zwei Esslöffeln Apfelessig ausspülen. Danach entweder direkt abtrocknen oder nochmal mit Wasser ausspülen. Der Essiggeruc­h verfliegt beim Trocknen.

 ?? FOTO: LISAMARIE HAAS ?? Unsere Redakteuri­n hat das Haarewasch­en mit Roggenmehl selbst getestet. Ein Video davon sowie weitere Beiträge des Klimablogs finden Sie unter schwaebisc­he.de/klimablog
Roggenmehl als nachhaltig­e Alternativ­e zu Shampoo und Apfelessig als Spülung.
FOTO: LISAMARIE HAAS Unsere Redakteuri­n hat das Haarewasch­en mit Roggenmehl selbst getestet. Ein Video davon sowie weitere Beiträge des Klimablogs finden Sie unter schwaebisc­he.de/klimablog Roggenmehl als nachhaltig­e Alternativ­e zu Shampoo und Apfelessig als Spülung.
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