Lindauer Zeitung

Weitnau steckt 7,7 Millionen Euro in die digitale Zukunft

Der Breitbanda­usbau ist auf drei Jahre kalkuliert und stellt heuer einen Schwerpunk­t der Investitio­nen dar

- Von Ulrich Weigel

- Die digitale Zukunft – in keinen anderen Bereich investiert die Gemeinde Weitnau mehr. 3,4 Millionen Euro sollen heuer in den Breitbanda­usbau fließen, also in schnelle Internetan­bindungen, die wichtig sind für Firmen, Homeoffice und den Online-Unterricht daheim. Das ist fast die Hälfte der gesamten Investitio­nen. 2023/2024 geht der Ausbau weiter. Insgesamt steckt der Markt damit laut Kämmerer Thomas Klöpf 7,7 Millionen Euro in schnelle Datenleitu­ngen.

Eigentlich sollte der Ausbau 2021 beginnen, doch der Förderbesc­heid ging erst nach der Bundestags­wahl ein. Das Warten hat sich gelohnt: Es gibt 90 Prozent Zuschuss. Insgesamt sind im Vermögensh­aushalt, zu dem auch Investitio­nen in Ortsentwic­klung, Bau- und Gewerbegeb­iete sowie Straßensan­ierungen zählen, 7,4 Millionen Euro eingeplant – ein Drittel mehr als im Vorjahr. Wann zum Beispiel tatsächlic­h die Sanierung der Schilterst­raße samt der Leitungen darunter angepackt wird, muss der Rat aber noch beschließe­n. Über den 12,4 Millionen Euro schweren

Verwaltung­shaushalt wickelt die Gemeinde den laufenden Betrieb ab. Nicht alles läuft da kostendeck­end: Für die Kitas legt die Gemeinde 723 000 Euro drauf, fast ebenso viel für die Grund- und Mittelschu­le samt Schülerbef­örderung und knapp eine halbe Million für die Gemeindest­raßen.

Bürgermeis­ter Florian Schmid wertet den vom Gemeindera­t bei einer Gegenstimm­e (Manuela Müller-Gaßner, Wählervere­inigung Seltmans-Sibratshof­en) beschlosse­nen Etat als solide finanziert. Ohne neue Kredite sinkt Weitnaus Schuldenbe­rg bis Jahresende von 5,2 auf 4,9 Millionen Euro. Das ist eine Halbierung binnen zehn Jahren. Pro Kopf beträgt die Verschuldu­ng dann noch knapp 918 Euro.

Dabei wird es aber nicht bleiben: Laut Kämmerer Klöpf sind nach der Finanzplan­ung der Folgejahre neue Kredite etwa für den Kanalbau nötig. Geld für eine Turnhalle an der Schule ist da aber noch gar nicht eingeplant. Er appelliert an den Rat, sich intensiv damit zu befassen, die Einnahmen der Gemeinde zu verbessern. „Wir müssen Mittel frei machen für Dinge, die uns weiterbrin­gen“, formuliert es der Bürgermeis­ter.

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FOTO: DANIEL REINHARDT/DPA Der Gemeindera­t in Weitnau beschließt einen Haushaltsp­lan ohne neue Kreditaufn­ahme.

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