Augenzentrum zieht in Neue Spinnerei
Eigentümer verspricht sich im Wangener Erba-Areal topp medizinische Versorgung
- Zu den gewerblichen Nutzern der Neuen Spinnerei wird auch ein großes Augenzentrum gehören. Das derzeit in der Ebnetstraße ansässige medizinische Versorgungszentrum soll um den Jahreswechsel herum in das Flaggschiff des Erba-Areals umziehen. So sehen die aktuellen Pläne aus.
Die erste Etage der Neuen Spinnerei wird künftig von Nutzern aus dem medizinischen Bereich geprägt sein: Neben der Geschäftsstelle des Deutschen Roten Kreuzes (ab Mitte März) und einer interdisziplinären Zahnarztpraxis (ab dem Sommer) soll dort Ende 2022/Anfang 2023 auch das noch in der Ebnetstraße beheimatete Augenzentrum einziehen. Bereits seit 2017 gehört dieses medizinische Versorgungszentrum (MVZ), in dem ein breites Leistungsspektrum in der Augenheilkunde angeboten wird, der Viselle GmbH. Die familiengeführte, bundesweit vertretene Gesellschaft betreibt in Deutschland diverse Augenzentren, mit Standorten in NRW, Freiburg, dem Raum Erlangen oder in Mitteldeutschland. Mit dem um den Jahreswechsel herum geplanten Umzug wird sich deshalb auch offiziell der Name ändern: Das MVZ Augenzentrum Wangen wird dann Viselle Augenzentrum Wangen heißen.
Dessen Geschäftsführer ist Marcel Dickmann, er koordiniert für Viselle die baulichen Dinge und den späteren Umzug. Schon vor zwei Jahren habe es Pläne für einen neuen, besseren Standort gegeben, sagt Dickmann. Die derzeitigen, flächenmäßig begrenzten und sich über zwei Etagen erstreckenden Räumlichkeiten in der Ebnetstraße 2/1 seien von der Aufteilung her nicht ideal – Nachteile, die sich in CoronaZeiten verstärkt hätten. Zudem sei das Mobiliar in die Jahre gekommen, dessen Ersatz ohnehin eine Generalsanierung erforderlich gemacht hätte. Unter dem Strich, so der Geschäftsführer, „sind die Anforderungen an ein modernes Augenzentrum nicht mehr erfüllt“. Ein solches soll nun in der Neuen Spinnerei entstehen. Seit einer Besichtigung im Jahr 2020 seien sich Ärzte, Vermieter und Betreibergesellschaft im Prinzip einig gewesen, der Mietvertrag wurde dann vergangenes Jahr unterschrieben. Mit dem künftigen Standort inmitten der historischen Kulisse der früheren Erba-Baumwollspinnerei wird sich das Wangener Augenzentrum flächenmäßig um gut 50 Prozent auf etwa 650 Quadratmeter vergrößern.
Der diagnostische Bereich wird einen großzügigen Wartebereich, mehr Sprechstundenzimmer sowie diverse Untersuchungs- und Eingriffsräume für Laserbehandlungen beinhalten. Empfang und Terminannahme werden voneinander getrennt. Der über einen weiteren Zugang erreichbare OP-Bereich wird über zwei statt bisher einen vollausgestatteten Operationssaal verfügen, dazu separate Vorbereitungs- und Aufwachräume, außerdem zusätzliche Schleusen und weitere Zimmer für Lager, Technik oder Personal.
„Die neuen Räumlichkeiten werden auf dem höchsten medizinischen Stand sein“, kündigt Marcel Dickmann an. Vor allem deshalb, weil man die Fläche im südwestlichen Bereich des ersten Obergeschosses speziell auf die Bedürfnisse eines Augenzentrums ausrichten könne. Dieses soll zudem von der Infrastruktur des Gebäudes profitieren. Patienten erreichen das medizinische Versorgungszentrum künftig leichter und barrierefrei auch über den Aufzug und/oder den Fußgängersteg, der die Neue Spinnerei in luftiger Höhe mit dem Parkhaus verbindet. Begleitpersonen hätten zudem die Möglichkeit, in der Gastronomie im Erdgeschoss oder im angrenzenden Erba-Park zu warten, so Dickmann weiter.
Von den besseren Rahmenbedingungen am neuen Standort verspricht sich der Geschäftsführer für die Patienten eine noch hochwertigere medizinische Versorgung und für die Beschäftigten sichere und attraktive Arbeitsplätze. Langfristige Ziele seien zudem, bessere Weiterbildungsmöglichkeiten zu schaffen und das Personal weiter aufzubauen.