Ukraine meldet Kämpfe und einzelne Erfolge
UN-Vollversammlung verurteilt russischen Angriff – Hunderttausende auf der Flucht
(dpa) - Am siebten Tag seit dem russischen Einmarsch hat die Ukraine andauernde Kämpfe in zahlreichen Städten, aber auch erste Rückeroberungen gemeldet. So wurde Militärangaben zufolge im Westen der Region Kiew die Siedlung Makariw zurückgeholt. Auch bei Horliwka im ostukrainischen Donbass sollen ukrainische Soldaten demnach Erfolge verbucht haben. Unabhängig überprüfen ließen sich diese Angaben zunächst nicht.
In der ostukrainischen Millionenstadt Charkiw, wo nach schweren Angriffen ukrainischen Angaben zufolge mindestens 21 Menschen getötet wurden, soll auch die Universität bei Einschlägen getroffen worden sein.
Erstmals seit Kriegsbeginn am Donnerstag voriger Woche meldete das Verteidigungsministeriums in Moskau Zahlen über Verluste: Bisher seien 498 russische Soldaten getötet worden. Zudem seien 1597 Soldaten verletzt worden. Die Ukraine hatte bisher von rund 6000 getöteten russischen Soldaten gesprochen.
Auf ukrainischer Seite habe es bislang 2870 Tote und etwa 3700 Verletzte gegeben, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) schließt einen militärischen Eingriff der Nato in den russischen Krieg in der Ukraine weiter aus. „Wir werden nicht militärisch eingreifen. Das gilt für die Nato, das wird sie nicht tun, und auch für alle anderen. Das wäre in dieser Situation falsch“, sagte Scholz am Mittwoch bei seinem Antrittsbesuch in Israel.
Derweil verurteilte die UN-Vollversammlung den Angriff Russlands auf die Ukraine mit großer Mehrheit und forderte Moskau zum Ende seiner Aggression auf 141 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen stimmten am Mittwoch in New York für eine entsprechende Resolution. 35 Länder enthielten sich, nur fünf lehnten den Beschluss ab.
Seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine am vergangenen Donnerstag sind nach Angaben der Vereinten Nationen bis Anfang dieser Woche 874 000 Menschen aus dem Land geflüchtet. Im Südwesten bereiten sich unterdessen die Behörden auf viele Flüchtlinge aus der Ukraine vor. Noch sei der Zugang mit 130 Geflüchteten moderat, aber es sei mit vielen Hunderten zu rechnen, sagte der Leiter des Ankunftszentrums in Heidelberg, Markus Rothfuß.