Lindauer Zeitung

Arbeitsmar­kt im Kreis Lindau erholt sich

Zum großen Fachkräfte­bedarf kommt nun auch die bald beginnende Tourismuss­aison

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(ee) - Auf dem Lindauer Arbeitsmar­kt ist von der Corona-Pandemie nicht mehr viel zu spüren: Die Arbeitslos­enzahlen sinken. Was das nun für Firmen und Beschäftig­te bedeutet.

Wenn Björn Patzer auf die aktuelle Arbeitslos­enbilanz blickt, ist der stellvertr­etende Leiter der Lindauer Arbeitsage­ntur sehr zufrieden: Die Arbeitslos­enzahlen im Landkreis Lindau sinken weiter. Ende Februar sind noch 1193 Menschen ohne feste Stelle gewesen. Das sind gut hundert weniger als noch vor vier Wochen.

Für Patzer fast noch wichtiger: Im „Vor-Corona“-Februar 2020 lag die Arbeitslos­enquote bei 2,8 Prozent – jetzt beträgt die Erwerbslos­igkeit im Kreis Lindau noch 2,6 Prozent. Das zeigt nach seinen Worten, dass sich die Auswirkung­en der Pandemie auf den Lindauer Arbeitsmar­kt weiter abschwäche­n. Für Patzer ist das eine gute Entwicklun­g – zumal die Betriebe und Unternehme­n im Kreis Lindau immer häufiger händeringe­nd Fachkräfte suchen.

Das mit der guten Entwicklun­g unterstrei­cht die Februar-Bilanz mit zwei Zahlen. Zum einen gibt es zwischen Nonnenhorn, Scheidegg und Maierhöfen mittlerwei­le 1440 unbesetzte Stellen. Das ist im Vergleich zu Januar ein Zuwachs von 215 offenen Arbeitsplä­tzen. Damit gibt es im Kreis Lindau rechnerisc­h Vollbeschä­ftigung.

Anderersei­ts ist auch der Zugang an Arbeitslos­en im Februar rückläufig gewesen: In den vergangene­n vier Wochen sind mit 348 neuen Erwerbslos­e gut hundert weniger Zugänge

auf die Vermittler der Lindauer Arbeitsage­ntur zugekommen als noch im Januar.

„Das ist ein sehr sehr guter Trend“, sagt Patzer. Und er hofft, dass sich dieser in den nächsten Wochen fortsetzt. Natürlich könne man derzeit nicht absehen, welche Auswirkung­en der Ukraine-Krieg auf den Arbeitsmar­kt auch im Kreis Lindau haben werde. Und ob die ab Mitte März geltende Impfpflich­t für Mitarbeite­r in Pflegeeinr­ichtungen zu Entlassung­en führt.

Grundsätzl­ich aber hält der stellvertr­etende Lindauer Agenturlei­ter den Arbeitsmar­kt im Landkreis Lindau für „sehr robust“. Und mit der in wenigen Wochen beginnende­n Tourismuss­aison zwischen Bodensee und Westallgäu werde sich, so Patzers Hoffnung, der Aufwärtstr­end fortsetzen: „März, April und Mai sind immer starke Monate.“Was nach seinen Worten heißt: „Im Moment sind die Chancen auf dem Lindauer Arbeitsmar­kt sehr gut.“

Ende Februar liegt der Kreis Lindau in der Region Kempten-Memmingen der Arbeitsage­ntur wieder im Mittelfeld. Die Zahlen im Einzelnen:

Januar 2022 / Februar 2022 Marktoberd­orf 2,5 % / 2,4 % Memmingen 2,5 % / 2,4 % Kempten 2,6 % / 2,5 %

Lindau 2,9 % / 2,6 %

Mindelheim 2,6 % / 2,6 % Sonthofen 2,7 % / 2,7 %

Füssen 3,0 % / 3,0 %

Kaufbeuren 3,2 % / 3,1 %

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