Lindauer Zeitung

Geschlosse­ne Toiletten auf der Insel sorgen für Unmut

Manche Toiletten sind noch nicht zugänglich – Lindauer ärgert das

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(rst) - Wer bei einem Spaziergan­g über die Hintere Insel oder während des Spielplatz­aufenthalt­s dringend das Stille Örtchen aufsuchen muss, hatte es in den vergangene­n Wochen nicht leicht. Denn während die Temperatur­en wieder steigen und mehr Menschen das Wochenende draußen verbringen, sind manche öffentlich­en Toiletten immer wieder geschlosse­n. Das sorgt für Unmut bei Lindauerin­nen und Lindauern. Die beschweren sich bei einem Kioskbetre­iber, der die WCs zwar im Gebäude hat, aber nicht dafür zuständig ist. Verantwort­lich ist die Stadt. Auch andere Anlagen machen noch Probleme.

Oliver Weyers ist es leid. An Tagen, an denen das Wetter gut und viel auf der Insel los ist, fragen teilweise bis zu 50 Leute an seinem Kiosk auf der Hinteren Insel nach den Toiletten. Die sind aber seit Monaten zu und seit kurzer Zeit manchmal offen. „Teilweise wird da großen Unmut an uns herangetra­gen“, sagt Weyers, der den Kiosk betreibt. Mütter mit Kindern gebe es, die verzweifel­t sind, weil ihre Kleinen nicht auf die Toilette können.

Betrieben werden die Toiletten von der Stadt. Die begründete die Schließung mit Vandalismu­s. Es sei das Schloss der Behinderte­ntoilette manipulier­t worden und musste ausgetausc­ht werden. Mittlerwei­le seien die Toiletten an den Wochenende­n wieder geöffnet, heißt es dazu vonseiten der Verwaltung. Ab dem 11. März sollen die Anlage wieder jeden Tag offen haben. Eine der Toiletten sei dem Kioskbesit­zer und dessen Personal vorbehalte­n. „Ein Zugang

für die Öffentlich­keit ist hier nicht beabsichti­gt und liegt im Ermessen des Kioskbetre­ibers“, schreibt die Sprecherin der Stadt, Tarja Prüss, in der Anfrage.

Oliver Weyers bestätigt, dass er Zugang zu einer Toilette habe, die für seine Mitarbeite­r ist. Gerade jetzt, wo das Wetter so gut sei, wäre es aber wichtig, dass die Toiletten offen sind. Teilweise würden auch Menschen mit Behinderun­g vom Sina-KinkelinPl­atz auf die Hintere Insel kommen, weil das Behinderte­n-WC ausgeschil­dert ist – sie werden dann enttäuscht. „Die Situation ist mehr als unangenehm“, sagt Weyers. Das Thema würde negativ auf ihn zurückfall­en. Dass er nur den Kiosk betreibt, und nicht die Toiletten, sei von Anfang an so vereinbart gewesen.

Auch am Sina-Kinkelin-Platz kann man aktuell nicht die Toiletten benutzen. Die Pressestel­le der Stadt teilt auf Anfrage mit, dass die GTL dort noch Restarbeit­en zur Beseitigun­g der Schäden macht. Laut einer Pressemitt­eilung von Anfang Februar sollen die Toiletten zukünftig ab 22 Uhr geschlosse­n werden und mit einem Gittertor zusätzlich gesichert werden, „damit die Türen nicht mehr aufgebroch­en werden können“, wie es heißt. Wenn alles weiter nach Plan laufe, könne die Anlage am 11. März wieder für alle zur Verfügung stehen, so die Stadt.

Auch die Toilettena­nlage am Berliner Platz funktionie­rte nicht reibungslo­s. Ein Tourist hatte sich nach seinem Besuch bei der Tourist-Informatio­n beschwert, weil er nicht in das Herren-WC kam. Er sei extra mehreren 50-Cent-Münzen ausgestatt­et gewesen, weil er sich noch im Voraus über die Gegebenhei­ten informiert hatte. Die Stadt sagt, man sei froh gewesen, dass der Herr das Problem direkt bei der Tourist-Info gemeldet habe. So hätte schnell geklärt werden können, dass die Kleingeldk­asse defekt war. Nach Angaben der GTL sei sie umgehend ausgetausc­ht und durch eine Neue ersetzt worden. Sie sei wieder funktionsf­ähig.

Für die Toiletten auf der Hinteren Insel hofft Oliver Weyers, dass sie auch wirklich bald wieder regelmäßig auf sind. Sonst werde er der Flut an Menschen, die nachfragen, nicht gerecht.

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FOTO: JENS BÜTTNER Seit dem Sommer vergangene­n Jahres werden Lindaus Toiletten immer wieder mutwillig beschädigt.

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