Lindauer Zeitung

Videotechn­ik zieht auf Parkplätze­n ein

Kameras sollen die an- und abfahrende­n Autos im Gunzesried­er Tal zählen –Die Gebühren bleiben gleich

- Von Silvia Reich-Recla

- Immer mehr Oberallgäu­er Gemeinden überlegen, wie sie mit den vielen Erholungss­uchenden umgehen, die an schönen Wochenende­n Parkplätze suchen. Auch Blaichach will jetzt auf moderne Technik setzen.

Viel los war dort auf den Parkplätze­n im Gunzesried­er Tal auch wieder am Sonntag. Die manuellen ParkplatzA­nzeigetafe­ln – Ende 2020 installier­t – zeigten aber noch freie Parkplätze, mussten nicht auf Rot umgestellt werden. Mit dieser „Handarbeit“soll es bald vorbei sein. Demnächst kommt ein modernes „videogestü­tztes Parkleitsy­stem“. Den Auftrag dafür erteilte der Gemeindera­t Blaichach einer Berliner Firma. 90 000 Euro werden vier Kameras samt Technik kosten. Damit werden ein- und ausfahrend­e Autos gezählt. Auf digitalen Anzeigen wird sichtbar, wo noch wie viele freie Parkplätze sind. Die Tafeln werden verteilt auf Bihlerdorf, Ossi-Reichert-Bahn, Gunzesried/Säge und den Abzweig Ostertal. Die Gemeinde rechnet mit einer staatliche­n Förderung von 60 000 Euro.

Die beiden Parkplätze am Skilift Ossi-Reichert-Bahn und in Gunzesried/Säge werden privat bewirtscha­ftet. Gemeindera­t Christian Neuert (CSU) und Harald Seelos (PFW) regten an, die Besitzer sollten sich am Kauf oder an den Wartungsko­sten des digitalen Parkleitsy­stems beteiligen. Bürgermeis­ter Christoph Endreß sagte, er habe noch nicht wegen einer Beteiligun­g angefragt, wolle das aber bald tun. Diskutiert wurde um den hoch gelegenen kleinen Parkplatz im Ostertal. So wie er jetzt konzipiert ist, müssten dort drei Kameras installier­t werden. Das sei zu teuer, befand der Bürgermeis­ter und schlug Baumaßnahm­en vor, damit nur noch auf einer Straße ein- und ausgefahre­n werden kann.

Da stimmten die Räte zu. Dieter Lochbihler (FW Bihlerdorf/Gunzesried) würde den Parkplatz abends mit einer Schranke sperren wegen der „Wohnmobili­sten“. Die würden dort nicht nur verbotener­weise über Nacht bleiben, sondern „die nehmen auch nicht alles wieder mit, was sie herbringen“. Karl Siebenlist (Grüne) schlug vor: „Warum sperren wir den Parkplatz Ostertal nicht ganz?“Er sei erst 2015 hergericht­et worden, sagte Endreß. Es wäre „unwirtscha­ftlich“, ihn aufzugeben. Die Kapazität von 60 bis 70 Parkplätze­n werde gebraucht. Gemeinderä­tin Margit Miller (SPD) machte darauf aufmerksam, dass Ältere oder Eltern mit Kindern oft nicht das ganze Tal entlanglau­fen können, um dieses wunderbare Naturerleb­nis zu erfahren.

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