Videotechnik zieht auf Parkplätzen ein
Kameras sollen die an- und abfahrenden Autos im Gunzesrieder Tal zählen –Die Gebühren bleiben gleich
- Immer mehr Oberallgäuer Gemeinden überlegen, wie sie mit den vielen Erholungssuchenden umgehen, die an schönen Wochenenden Parkplätze suchen. Auch Blaichach will jetzt auf moderne Technik setzen.
Viel los war dort auf den Parkplätzen im Gunzesrieder Tal auch wieder am Sonntag. Die manuellen ParkplatzAnzeigetafeln – Ende 2020 installiert – zeigten aber noch freie Parkplätze, mussten nicht auf Rot umgestellt werden. Mit dieser „Handarbeit“soll es bald vorbei sein. Demnächst kommt ein modernes „videogestütztes Parkleitsystem“. Den Auftrag dafür erteilte der Gemeinderat Blaichach einer Berliner Firma. 90 000 Euro werden vier Kameras samt Technik kosten. Damit werden ein- und ausfahrende Autos gezählt. Auf digitalen Anzeigen wird sichtbar, wo noch wie viele freie Parkplätze sind. Die Tafeln werden verteilt auf Bihlerdorf, Ossi-Reichert-Bahn, Gunzesried/Säge und den Abzweig Ostertal. Die Gemeinde rechnet mit einer staatlichen Förderung von 60 000 Euro.
Die beiden Parkplätze am Skilift Ossi-Reichert-Bahn und in Gunzesried/Säge werden privat bewirtschaftet. Gemeinderat Christian Neuert (CSU) und Harald Seelos (PFW) regten an, die Besitzer sollten sich am Kauf oder an den Wartungskosten des digitalen Parkleitsystems beteiligen. Bürgermeister Christoph Endreß sagte, er habe noch nicht wegen einer Beteiligung angefragt, wolle das aber bald tun. Diskutiert wurde um den hoch gelegenen kleinen Parkplatz im Ostertal. So wie er jetzt konzipiert ist, müssten dort drei Kameras installiert werden. Das sei zu teuer, befand der Bürgermeister und schlug Baumaßnahmen vor, damit nur noch auf einer Straße ein- und ausgefahren werden kann.
Da stimmten die Räte zu. Dieter Lochbihler (FW Bihlerdorf/Gunzesried) würde den Parkplatz abends mit einer Schranke sperren wegen der „Wohnmobilisten“. Die würden dort nicht nur verbotenerweise über Nacht bleiben, sondern „die nehmen auch nicht alles wieder mit, was sie herbringen“. Karl Siebenlist (Grüne) schlug vor: „Warum sperren wir den Parkplatz Ostertal nicht ganz?“Er sei erst 2015 hergerichtet worden, sagte Endreß. Es wäre „unwirtschaftlich“, ihn aufzugeben. Die Kapazität von 60 bis 70 Parkplätzen werde gebraucht. Gemeinderätin Margit Miller (SPD) machte darauf aufmerksam, dass Ältere oder Eltern mit Kindern oft nicht das ganze Tal entlanglaufen können, um dieses wunderbare Naturerlebnis zu erfahren.