Lindauer Zeitung

Ikea stellt Betrieb in Russland und Belarus ein

- Von Björn Hartmann

(dpa) - Nach einer Reihe von anderen Unternehme­n stellt auch Ikea bis auf Weiteres seinen Betrieb in Russland ein. Dasselbe gilt für die Geschäfte in Belarus, wie am Donnerstag aus einer Konzernmit­teilung des schwedisch­en Möbelriese­n hervorging.

Betroffen von dem Entschluss sind demnach 15 000 Ikea-Angestellt­e. Der Ukrainekri­eg habe bereits enorme menschlich­e Auswirkung­en gehabt, zugleich führe er zu ernsthafte­n Störungen der Lieferkett­en und Handelsbed­ingungen, erklärte Ikea. Aus all diesen Gründen hätten die Unternehme­nsgruppen beschlosse­n, den Ikea-Betrieb in Russland vorübergeh­end einzustell­en.

Der Schritt bedeutet, dass alle Exund Importe in und nach Russland und Belarus vorübergeh­end gestoppt werden. Dasselbe gilt für die Produktion in Russland. Er beinhaltet auch, dass der gesamte Verkauf in Ikea-Möbelhäuse­rn und -Geschäften in Russland und Belarus gestoppt wird. Einkaufsze­ntren in Russland, die unter dem Markenname­n Mega betrieben werden, bleiben dagegen offen. Dies soll laut Ikea sicherstel­len, dass viele Menschen in Russland Zugang zu Lebensmitt­eln und Medikament­en haben.

- Seit 2011 ist das Ende der Atomkraft in Deutschlan­d besiegelt. Jetzt verändert der Krieg Russlands mit der Ukraine Gewissheit­en. Einige Politiker, vor allem der Union, setzen auf den Ausstieg vom Ausstieg. Wir beantworte­n die wichtigste­n Fragen.

Warum gibt es wieder eine Diskussion über Atomkraft in Deutschlan­d?

Der Ukrainekri­eg hat Deutschlan­d gezeigt, wie abhängig es von russischem Gas und Öl sowie Kohle ist. Zudem steigen die hohen Energiepre­ise wegen des Konflikts weiter. Die Bundesregi­erung will deshalb die Energiever­sorgung möglichst zügig neu aufstellen und dafür alles prüfen. Dazu gehört der Bau von Flüssiggas-Terminals an der Nordsee und in der Elbmündung, was aber Zeit kostet. Dazu gehört, stärker auf Kohlekraft­werke zu setzen – die wollte Deutschlan­d spätestens 2030 abschalten. Und dazu gehört, Atomkraftw­erke (AKW) länger laufen zu lassen. Sie sollten Ende 2022 Geschichte sein.

Wie viele Atomkraftw­erke laufen in Deutschlan­d noch, wo stehen sie, wer betreibt sie? Und wann werden sie abgeschalt­et?

In Deutschlan­d liefern derzeit noch drei Atomkraftw­erke Strom: Isar 2 im bayerische­n Niederaich­bach, betrieben von PreussenEl­ektra, der Kraftwerks­tochter des Energiekon­zerns Eon aus Essen, Emsland im niedersäch­sischen Lingen, betrieben vom Düsseldorf­er Energiekon­zern RWE, und Neckarwest­heim 2 in Baden-Württember­g. Die Anlage gehört EnBW aus Karlsruhe. Alle drei Anlagen sollen nach dem Atomgesetz Ende 2022 vom Netz.

Wie viel Strom liefern die Anlagen?

Im vergangene­n Jahr waren noch drei weitere Atomkraftw­erke am Netz: Brokdorf (Schleswig-Holstein, Eon), Grohnde (Niedersach­sen, Eon) und Grundremmi­ngen C (Bayern, RWE). Die sechs Anlagen lieferten dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesys­teme zufolge rund 13,3 Prozent des deutschen Stromangeb­ots.

Können die Anlagen einfach länger laufen?

Rechtlich muss die Bundesregi­erung entscheide­n, dass die AKW länger laufen sollen. Dafür muss das Atomaussti­egsgesetz geändert werden. Was einfach klingt, ist komplizier­t. So muss unter anderem geklärt werden, wer für den möglicherw­eise zusätzlich anfallende­n Atommüll zahlt. Mit dem Atomaussti­eg hatten die Kraftwerks­betreiber insgesamt rund 24 Milliarden Euro in einen öffentlich-rechtliche­n Fonds eingezahlt,

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