„Für mich ist das ein besonderer Tag“
Felix Eisenbach als Bürgermeister von Bodolz vereidigt
- Jetzt kann der frisch gewählte Bürgermeister loslegen. Etwas mehr als eine Woche nach seiner Wahl ist Felix Eisenbach auf der ersten und eigens nur zu diesem Zwecke anberaumten Sitzung des Gemeinderates vereidigt worden. Eine Zeremonie, zu der außer den Räten auch einige Bürger gekommen waren.
„Für mich ist das ein ganz besonderer Tag“, sagte Bürgermeister Felix Eisenbach nachdem er seinen Diensteid gesprochen hatte, und es war ihm anzusehen, dass das tatsächlich auch so ist.
Zuvor hatte Bruno Schmid, der als zweiter Bürgermeister seit dem plötzlichen Tod von Christian Ruh im Oktober die Amtsgeschäfte der Gemeinde bis dato stellvertretend übernommen hatte, das Wort an Franz Joachim übergeben. Denn traditionell ist es das älteste Gemeinderatsmitglied, das den Bürgermeister vereidigt und ihm den Diensteid abnimmt.
„Ich schwöre Treue dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland und der Verfassung des Freistaates Bayern. Ich schwöre, den Gesetzen gehorsam zu sein und meine Amtspflichten gewissenhaft zu erfüllen. Ich schwöre, die Rechte der Selbstverwaltung zu wahren und ihren Pflichten nachzukommen, so wahr mir Gott helfe“, sprach Eisenbach ihm nach. Joachim hatte sich zuvor versichert, dass Eisenbach bei der Eidesformel statt aus Glaubensoder Gewissensgründen lieber den Zusatz „ich schwöre“wählen wollte. Als Eisenbach schließlich den Eid geleistet hatte, gab es lang anhaltenden Applaus von den Gemeinderäten und den knapp zehn Bürgern, die ins Koeberle gekommen waren, um bei der Vereidigung ihres neuen Bürgermeisters dabei zu sein. „Ich wünsche ein glückliches Händchen und alles Gute für die kommenden Jahre in Bodolz“, sagte Franz Joachim.
„Ich freue mich, dass ich dir das Amt übergeben darf“, sagte Bruno Schmid und überreichte Eisenbach die Bodolzer Ortschronik. „Damit du zu den neuen Sachen auch die alten kennenlernst“, sagte er und empfahl,
„da kannst du zwischenrein nachlesen und nachschauen, wie’s früher gemacht worden ist“. Lachend fügte er hinzu: „Ob´s besser war, weiß man nicht.“
Auch der frisch vereidigte Bürgermeister freute sich. „Ich, für mich, verkörpere das total“, versicherte er und nahm damit Bezug auf die Eidesformel, die zwar kurz, aber durchaus gehaltvoll sei, wie er fand. „Ich möchte den Gesetzen dienen, ich möchte der Bevölkerung dienen, ich möchte mein Amt, die Selbstverwaltung, als ganz, ganz wichtiges Thema, wahren und auch danach handeln“, versicherte er sichtlich bewegt und wiederholte, „ich finde mich in diesem Eid total wieder“. In seiner Ansprache sagte Eisenbach zudem, dass dieser 1. März, für ihn zwar ein besonderer, weil froher, Tag sei und er eigentlich, weil Faschingsdienstag, auch ein fröhlicher Tag sein sollte. Doch die großen Probleme der Welt, wie die immer noch andauernde Corona-Pandemie und der jüngst begonnene Ukraine-Krieg, aber auch die aktuelle Preissteigerung von über fünf Prozent, die wirklich „jeden Geldbeutel“treffe, „überschatten alles“. Angesichts dieser globalen Probleme gelte es, sich zu fragen: „Welche Probleme haben wir denn eigentlich hier in Bodolz?“Und um den Blick bei allem Negativen zum Positiven hin zu lenken, beantwortete Eisenbach die Frage „Was hilft uns?“„Wir sollten uns manchmal die Welt mit Kinderaugen anschauen“, empfahl er und rief dazu auf, die kindliche Zuversicht nicht zu verlieren. „Denn überall, wo Schatten ist, da ist auch Sonne.“In diesem Sinne will der neue Bodolzer Bürgermeister auch seine Amtszeit beginnen. Denn trotz allem freut sich Eisenbach auf die bevorstehenden Aufgaben. „Ich nehme sie mit Zuversicht an.“Auch dafür gab es wieder lang anhaltenden Applaus. Da Eisenbach gesundheitlich etwas angeschlagen war, verzichteten der neue Bürgermeister und der Gemeinderat auf eine ausgiebige Feier. Auch wenn das am selben Tag unter neuer Leitung wiedereröffnete Gasthaus Koeberle eigentlich für eine solche Doppelfeier prädestiniert gewesen wäre.