„Woelki muss aus dem Verkehr gezogen werden“
Deutsche und europäische Firmen müssen sofort ihr Engagement in Russland beenden, Zweigwerke und Filialen schließen und alle Mitarbeiter entlassen.
So kann Druck gegen Putin von innen aufgebaut werden. Die Bevölkerung muss merken, dass nicht die Propaganda in den Staatsmedien die Realität ist. Auch wie der Kreml nun Deutschland und Europa anspricht, muss doch diese sofortigen Konsequenzen nach sich ziehen.
Es kann nur ein Ziel geben: sofortiger Waffenstillstand und Rückzug der russischen Truppen. Jeder Tag zählt.
Zum selben Thema:
Hört endlich auf mit den sogenannten „Spaziergängen“! Die letzten Tage sind Hunderttausende auf die Straße, um Solidarität mit der Ukraine zu zeigen und sich gegen diesen furchtbaren Krieg zu positionieren. Nur die „Spaziergänger“sind immer noch egoistisch und selbstbezogen mit ihrem Thema unterwegs. Das war schon in den letzten Monaten schwer zu ertragen, jetzt aber bin ich nur noch wütend auf diese Ignoranz: Schämt euch!
Zu „Deutschland rüstet auf“(28. Februar):
Letzte Woche habe ich in der Schule gelernt, dass die Wiedervereinigung Deutschlands für ein friedliches Europa essenziell war. Heute sehe ich mich veranlasst, meine Gedanken dazu niederzuschreiben, dass in Europa kein Frieden mehr ist, sondern Krieg.
Ich bin 17 Jahre alt und Krieg war immer weit weg. Im Laufe meines Lebens habe ich aber immer mehr über Krieg gelernt und er rückte näher, ob in Israel oder Syrien, mein Bewusstsein für beziehungsweise gegen ihn wurde geschärft. Aber noch nie war der Krieg diese so bildlichen zwei Flugstunden entfernt.
Russlands Präsident Putin hat über Nacht die Karten in der Welt neu gemischt. Unsere Prinzipien, Moral und Werte scheinen verhöhnt, und jede Demokratie erleidet Schmerzen angesichts jedes Menschen, der diese Schmerzen wiederum am eigenen Leib erfahren muss.
Nach den Weltkriegen und dem Kalten Krieg hat sich ein Teil der Menschen darauf geeinigt, dass die Kraft der Worte stärker ist als alles und dass die Grenzen in jeder Hinsicht, territorial, menschlich und moralisch, unantastbar sind.
Ein paar Monate nachdem ich in der Schule das Ende des Kalten Krieges durchgenommen habe, muss ich begreifen, dass der Kalte Krieg nie vorbei war, dass hier etwas unbeschreiblich falsch läuft. Krieg hat in unserer Welt nichts zu suchen. Er bringt Leid über alles und jeden. Meine Stimme ist eine von vielen, irgendwo und irgendwann, aber eine der Stimmen, die sich häufen, um der Welt zu beweisen, dass die Freiheit und die Demokratie
niemals im Keim erstickt werden können.
Zu „Mehr als 100 000 Menschen demonstrieren“(28. Februar):
Mehr als 100 000 Demonstranten in Berlin gegen den Krieg in der Ukraine. Gut so. Bitte geht auch für diejenigen Menschen auf die Straße, denen man in Deutschland das Recht auf Leben nimmt! Jedes Jahr werden bei uns über 100 000 Abtreibungen durchgeführt. Die Gesetzesänderungen der AmpelKoalition werden die Schwangerschaftsabbrüche weiter steigen lassen. Haben diese Politiker ein Gewissen? Deutschland steckt jetzt viel Geld in die Rüstung – was tut es, um Schwangere in Not zu unterstützen, damit die Kinder leben dürfen?
Die im Jahr 2018 von der Deutschen Bischofskonferenz vorgelegte MHGStudie weist mindestens 1670 Kleriker und Ordensangehörige aus, die zwischen 1946 und 2014 mindestens 3677 Kinder sexuell missbraucht haben.
Die Dunkelziffer dürfte erheblich höher sein, weil Kinder aus Scham oder aus Angst, dass man ihnen nicht glaubt, den Missbrauch verschwiegen haben. Aus einer Studie von Wissenschaftlern des Universitätsklinikums Ulm geht hervor, dass in den vergangenen Jahrzehnten vermutlich mehr als 100 000 Menschen von sexuellem Missbrauch durch katholische Priester betroffen waren.
Dem Oberhirten Woelki wird das Vertuschen von sexuellem Missbrauch an Kindern nachgesagt, was in Deutschland eine Austrittswelle aus der katholischen Kirche von bisher nicht gewohntem Ausmaß ausgelöst hat. Deshalb kann man dem Papst Franziskus nur empfehlen, den Rücktrittswunsch des Kardinals umgehend zu erfüllen. Ich bedauere es sehr, dass der Papst die sechsmonatige Auszeit von Woelki nicht genutzt hat, um diesen Oberhirten aus dem Verkehr zu ziehen, und durch die Weisung, er möge sein Amt wieder aufnehmen, die Kirche noch tiefer in eine Zerreißsituation gedrängt hat.
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