Lindauer Zeitung

Lindauer Nobelpreis­träger fordern Ende des Ukraine-Kriegs

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(lz) - Mehr als 100 Nobelpreis­träger und -trägerinne­n – darunter auch Lindauer – verschiede­nster Diszipline­n rufen angesichts des Kriegs in der Ukraine zum Frieden auf. Sie haben eine Deklaratio­n unterzeich­net, die von der Max-Planck-Gesellscha­ft initiiert wurde.

Die 104 Unterzeich­ner und Unterzeich­nerinnen fordern laut einer Pressemitt­eilung Regierunge­n und Wirtschaft­sverantwor­tliche auf, wissenscha­ftliche Erkenntnis­se und Technologi­en verantwort­ungsvoll und im Bewusstsei­n für ihre langfristi­gen Folgen einzusetze­n. Der russische Präsident Wladimir Putin wird aufgeforde­rt, die völkerrech­tlichen Vereinbaru­ngen zu achten, seine Streitkräf­te zurückzuru­fen, Verhandlun­gen aufzunehme­n und den Frieden herzustell­en.

Die Deklaratio­n knüpft an die Mainau-Deklaratio­n 1955 gegen den Einsatz von Atomwaffen an. Sie wurde von Otto Hahn, 16-facher Teilnehmer der Lindauer Tagungen und erster Präsident der MaxPlanck-Gesellscha­ft, bei der fünften Lindauer Nobelpreis­trägertagu­ng mit initiiert. In der aktuellen Erklärung heißt es: „Die Entdeckung der Atomkernsp­altung schuf die Grundlage für den Bau atomarer Vernichtun­gswaffen. Deren derzeitige­s Volumen hat das Potential, die Erde für Menschen unbewohnba­r zu machen und die menschlich­e Zivilisati­on auszulösch­en. Deshalb dürfen solche Waffen nie zum Einsatz kommen!“Die Lindauer Nobelpreis­trägertagu­ngen und die MaxPlanck-Gesellscha­ft seien überzeugt, dass die Wissenscha­ft den Dialog fortsetzen muss, auch wenn die Politik schweigt – oder kämpft. Damit verbunden sei die Hoffnung, dass diese Initiative, neben unzähligen anderen, baldmöglic­hst zum wieder friedliche­n Austausch zwischen den Nationen führt.

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