Die beste Hauptrunde der Towerstars
Eishockey-Zweitligist punktet so viel wie noch nie – Viertelfinale gegen Crimmitschau
- Nach dem 5:1-Heimsieg in der Deutschen Eishockey-Liga 2 gegen die Lausitzer Füchse am Samstagabend haben die Ravensburg Towerstars die Hauptrunde mit 107 Punkten abgeschlossen. So viele Zähler gab es in der Vereinsgeschichte der Ravensburger noch nie. „Überragend“, nannte Trainer Peter Russell diese Marke. Seinen Spielern gönnt der Schotte nun vier freie Tage, ehe die Vorbereitung auf die Playoffs startet. Im Viertelfinale geht es ab Mittwoch, 16. März (20 Uhr/CHGArena) gegen die Eispiraten Crimmitschau.
Dass sich die Towerstars in ihrem letzten Hauptrundenspiel – am Montag sind nur noch drei Nachholspiele – klar gegen die Lausitzer Füchse durchsetzten, lag auch an einer starken vierten Sturmreihe. Am 1:0 von Verteidiger James Bettauer waren Alexander Dosch, Vincent Hessler und Louis Latta maßgeblich beteiligt. Dosch und Hessler hatten den Puck im gegnerischen Drittel behauptet und Bettauer in Szene gesetzt – Latta nahm Weißwassers Goalie Nils Velm die Sicht. Das 2:0 erzielte Hessler auf Vorlage von Latta. Und auch sonst überzeugten die jungen Ravensburger Stürmer vor 1742 Zuschauern mit Einsatz. „Wir haben viele richtig gute junge Spieler“, lobte Russell. „Louis Latta hat einen guten Körper und passt gut in die Reihe rein. Vincent Hessler war ein DEL-Spieler, bevor er zwei Jahre verletzt war. Auch Alexander Dosch hat es richtig stark gemacht.“
Russell lobte seine junge Garde auch dafür, während der Saison geduldig geblieben zu sein, auch wenn die Eiszeiten nicht so groß waren.
„Wenn sie besser werden, wird auch das Team besser“, sagte Russell. „Sie haben heute wieder einmal bewiesen, dass sie gegen jeden Gegner bestehen können.“
Einen weiteren jungen Spieler wollte Russell nach dem 18. Heimsieg
im 25. Heimspiel der Saison unbedingt ebenfalls noch einmal hervorheben. „Tim Sezemsky verbessert sich immer weiter, das macht mich sehr glücklich und freut mich sehr für ihn“, meinte der TowerstarsTrainer. Weil Florin Ketterer seit einigen Wochen fehlt und auch Ingolstadts Förderlizenzspieler Simon Gnyp länger nicht in Ravensburg war, bekam Sezemsky in den vergangenen Spielen richtig viel Eiszeit. Und die nutzte der 19-Jährige für Eigenwerbung. „Als junger Verteidiger hat man es in der DEL2 immer schwerer als ein junger Stürmer“, sagte Russell. „Aber Timmy macht gerade eine tolle Entwicklung durch.“
Zur Wahrheit gehörte für Ravensburgs Trainer aber auch, dass er seine Mannschaft nach dem ersten Drittel in der Kabine durchaus kritisch ansprach. „Das war ein bisschen unmotiviert, wir hatten zu viele Einzelaktionen“, meinte Russell. Nach 20 Minuten hatte es am Samstag 1:1 gestanden, weil nach Bettauers Führung Roope Mäkitalo frei vor Goalie Enrico Salvarani zum Ausgleich traf. „Ich habe meiner Mannschaft gesagt, dass da draußen viele Zuschauer sitzen, die Geld bezahlt haben“, meinte Russell. „Ihnen mussten wir mehr anbieten.“
Und das taten die Towerstars in den Dritteln zwei und drei. Nach dem Treffer von Hessler zum 2:1 zogen die Towerstars deutlich das Tempo an. Daraus resultierten jede Menge Chancen. Sezemsky, Louis Latta und Dosch scheiterten an Goalie Velm, Charlie Sarault nutzte nach einem Schuss von Nick Latta den Abpraller zum 3:1. Mit dem 4:1 von Robbie Czarnik, der den Schuss von Bettauer abfälschte, und kurz darauf dem 5:1 von Josh MacDonald in Überzahl war die Partie schon 13 Minuten vor dem Ende vorentschieden. „Nach dem ersten Dritttel haben wir sehr professionell gespielt“, lobte Russell. Erst am Donnerstag hat er das nächste Training angesetzt.