Kleinwalsertal setzt weiter auf Leader-Projekte
Gemeindevertreter beschließen, Mitgliedschaft bei der Regionalentwicklung Vorarlberg zu verlängern
Projekte wie „Natur bewusst erleben“und „Lebendige Dörfer“wären ohne das europäische Leader-Förderprogramm im Kleinwalsertal nicht realisierbar. Um auch künftig von den Zuschüssen profitieren zu können, will die Gemeinde ihre Mitgliedschaft im Verein Regionalentwicklung verlängern. Das beschlossen die Mitglieder der Gemeindevertretung jetzt einstimmig.
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„Die Regionalentwicklung hat uns in den vergangenen Jahren gut begleitet“, sagte Bürgermeister Andi Haid bei der Ratssitzung. In den kommenden Jahren sollen Projekte im Bereich des Klimaschutzes gefördert werden. „Wir sollten dabei sein, weil es sich rentiert“, stellte Rathauschef Haid fest.
So sahen das auch die Mitglieder der Gemeindevertretung. „Die Projekte sind da, wir müssen uns das Geld nur abholen“, sagte Clemens Paul (PRO). „Wir müssen aber unsere Hausaufgaben machen, um das Gemeindebudget zu entlasten.“Auch Albert Kainz (Offene Bürgerliste Kleinwalsertal) sieht „großes Potenzial“in der Mitgliedschaft der Gemeinde. „Es ist sinnvoll und eine große Chance, weiter mit dabei zu sein.“
Regionalentwicklung Vorarlberg ist eine lokale Aktionsgruppe, die mit Hilfe des EU-Förderprogramms lokale Akteure bei der Umsetzung von Ideen und Projekten vor Ort unterstützt. Leader steht für „Liaison entre Actions de Développement de l’Economie Rurale“, was wörtlich übersetzt „Verbindungen zwischen Maßnahmen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft“bedeutet. Das Programm soll also Initiativen zur
Entwicklung der ländlichen Gebiete fördern.
In der EU gibt es 3300 Leader-Regionen, 77 davon sind in Österreich und zwei in Vorarlberg. Die rund 5000 Leader-Projekte einer Programmperiode in Österreich werden von Gemeinden, privaten und privatwirtschaftlichen Akteuren verantwortet und mitfinanziert. Hauptsächlich ist Leader durch EU-Mittel über den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) (derzeit in Höhe von 80 Prozent) sowie Bundesund Landesmittel (derzeit in Höhe von 20 Prozent) finanziert.
Für die neuerliche Bewerbung für die Leader Periode 2023-27 braucht die Regionalentwicklung Vorarlberg neben ihrer inhaltlichen Beteiligung einen Gemeindevertretungsbeschluss zur Verlängerung der Mitgliedschaft der Gemeinde Mittelberg beim Verein Regionalentwicklung Vorarlberg bis Ende 2029.
Mit dem einstimmigen Beschluss der Gemeindevertretung verpflichtet sich die Kommune zur Aufbringung des Eigenmittelanteils für das LAGManagement entsprechend dem Finanzplan der lokalen Entwicklungsstrategie für die gesamte Förderperiode. Der Mitgliedsbeitrag beträgt einen Euro pro Einwohner und Jahr.
Bisher war die Gemeinde Mittelberg über den Verein Regio Kleinwalsertal in der Euregio Via Salina vertreten. Der Verein Regio Kleinwalsertal/Bregenzerwald wurde nach Ausscheiden aller anderen Mitglieder im Jahr 2015 in Regio Kleinwalsertal umbenannt. Mit der Strukturreform der Euregio ab 2022 wurde die Regio Allgäu zur „Euregio Via Salina“. Damit ist die bisherige Trägerstruktur aus drei Vereinen (Allgäu, Kleinwalsertal, Außerfern) entfallen und die österreichischen Partner wurden direkt Mitglied im „Euregio Via Salina“. Die Gemeinde ist seither durch die Mitgliedschaft in der Regionalentwicklung Vorarlberg vertreten und die Regio Kleinwalsertal kann deshalb aufgelöst werden, erklärte Haid. Das beschlossen die Gemeindevertreter jetzt einstimmig.