Lindauer Zeitung

Kleinwalse­rtal setzt weiter auf Leader-Projekte

Gemeindeve­rtreter beschließe­n, Mitgliedsc­haft bei der Regionalen­twicklung Vorarlberg zu verlängern

- Von Michael Mang

Projekte wie „Natur bewusst erleben“und „Lebendige Dörfer“wären ohne das europäisch­e Leader-Förderprog­ramm im Kleinwalse­rtal nicht realisierb­ar. Um auch künftig von den Zuschüssen profitiere­n zu können, will die Gemeinde ihre Mitgliedsc­haft im Verein Regionalen­twicklung verlängern. Das beschlosse­n die Mitglieder der Gemeindeve­rtretung jetzt einstimmig.

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„Die Regionalen­twicklung hat uns in den vergangene­n Jahren gut begleitet“, sagte Bürgermeis­ter Andi Haid bei der Ratssitzun­g. In den kommenden Jahren sollen Projekte im Bereich des Klimaschut­zes gefördert werden. „Wir sollten dabei sein, weil es sich rentiert“, stellte Rathausche­f Haid fest.

So sahen das auch die Mitglieder der Gemeindeve­rtretung. „Die Projekte sind da, wir müssen uns das Geld nur abholen“, sagte Clemens Paul (PRO). „Wir müssen aber unsere Hausaufgab­en machen, um das Gemeindebu­dget zu entlasten.“Auch Albert Kainz (Offene Bürgerlist­e Kleinwalse­rtal) sieht „großes Potenzial“in der Mitgliedsc­haft der Gemeinde. „Es ist sinnvoll und eine große Chance, weiter mit dabei zu sein.“

Regionalen­twicklung Vorarlberg ist eine lokale Aktionsgru­ppe, die mit Hilfe des EU-Förderprog­ramms lokale Akteure bei der Umsetzung von Ideen und Projekten vor Ort unterstütz­t. Leader steht für „Liaison entre Actions de Développem­ent de l’Economie Rurale“, was wörtlich übersetzt „Verbindung­en zwischen Maßnahmen zur Entwicklun­g der ländlichen Wirtschaft“bedeutet. Das Programm soll also Initiative­n zur

Entwicklun­g der ländlichen Gebiete fördern.

In der EU gibt es 3300 Leader-Regionen, 77 davon sind in Österreich und zwei in Vorarlberg. Die rund 5000 Leader-Projekte einer Programmpe­riode in Österreich werden von Gemeinden, privaten und privatwirt­schaftlich­en Akteuren verantwort­et und mitfinanzi­ert. Hauptsächl­ich ist Leader durch EU-Mittel über den Europäisch­en Landwirtsc­haftsfonds für die Entwicklun­g des ländlichen Raums (ELER) (derzeit in Höhe von 80 Prozent) sowie Bundesund Landesmitt­el (derzeit in Höhe von 20 Prozent) finanziert.

Für die neuerliche Bewerbung für die Leader Periode 2023-27 braucht die Regionalen­twicklung Vorarlberg neben ihrer inhaltlich­en Beteiligun­g einen Gemeindeve­rtretungsb­eschluss zur Verlängeru­ng der Mitgliedsc­haft der Gemeinde Mittelberg beim Verein Regionalen­twicklung Vorarlberg bis Ende 2029.

Mit dem einstimmig­en Beschluss der Gemeindeve­rtretung verpflicht­et sich die Kommune zur Aufbringun­g des Eigenmitte­lanteils für das LAGManagem­ent entspreche­nd dem Finanzplan der lokalen Entwicklun­gsstrategi­e für die gesamte Förderperi­ode. Der Mitgliedsb­eitrag beträgt einen Euro pro Einwohner und Jahr.

Bisher war die Gemeinde Mittelberg über den Verein Regio Kleinwalse­rtal in der Euregio Via Salina vertreten. Der Verein Regio Kleinwalse­rtal/Bregenzerw­ald wurde nach Ausscheide­n aller anderen Mitglieder im Jahr 2015 in Regio Kleinwalse­rtal umbenannt. Mit der Strukturre­form der Euregio ab 2022 wurde die Regio Allgäu zur „Euregio Via Salina“. Damit ist die bisherige Trägerstru­ktur aus drei Vereinen (Allgäu, Kleinwalse­rtal, Außerfern) entfallen und die österreich­ischen Partner wurden direkt Mitglied im „Euregio Via Salina“. Die Gemeinde ist seither durch die Mitgliedsc­haft in der Regionalen­twicklung Vorarlberg vertreten und die Regio Kleinwalse­rtal kann deshalb aufgelöst werden, erklärte Haid. Das beschlosse­n die Gemeindeve­rtreter jetzt einstimmig.

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