„Wir wollen jetzt reisen“
Burkhard-Reisen aus Lindenberg stellt seine Busse und das Reiseangebot 2022 vor
- Die Corona-Pandemie geht in ihr drittes Jahr. Und in der Ukraine tobt ein blutiger Krieg. Keine guten Voraussetzungen für die Reisebranche? Klaus Burkhard von Burkhard-Reisen in Lindenberg sieht diese Krisen, engagiert sich selbst gerade mit Fahrten an die polnischukrainische Grenze, um Flüchtlingen zu helfen. Aber Burkhard weiß auch: „Die Leute sind hungrig aufs Reisen.“Und das zeigte sich bei den Infotagen des Unternehmens am Wochenende. Hunderte Besucher kamen – und sie buchten sehr rege ihre nächste Reise.
Wie andere Unternehmen hat auch Burkhard-Reisen zwei schwierige Jahre hinter sich – mit Lockdowns und Reisebeschränkungen, aber auch mit Phasen, die Klaus Burkhard mit dem Adjektiv „spitze“beschreibt. Der Wunsch, etwas anderes zu sehen, sei groß. Schon jetzt hat das Unternehmen für heuer 950 Buchungen zu verzeichnen. Das entspricht dem Vor-Corona-Stand zu dieser Jahreszeit.
Die Ziele sind „klassisch“. Schon in wenigen Tagen geht es mit dem Reisebus nach Venedig. Später im Jahr stehen Fahrten nach Andalusien, Rom, an den Kaiserstuhl, an die oberitalienischen Seen, aber auch nach Rügen, Leipzig oder die Insel Elba an. Das Programm entspricht weitgehend jenem, wie es BurkhardReisen vor Corona anbot.
Mit einer Ausnahme: Das Baltikum und das russische St. Petersburg steuert Burkhard nicht an. Ein „Bauchgefühl“sei es gewesen, diese Ziele für dieses Jahr zu streichen. Denn das geschah lange vor Ausbruch des Krieges in der Ukraine.
Intensiviert hat Burkhard die Zusammenarbeit mit drei Busunternehmen
aus dem Bodenseeraum. „So können wir die Durchführung der Reisen sicherstellen“, sagt Burkhard. Zudem haben die vier Anbieter eine gemeinsame Plattform geschaffen, über die sich Reisen auch online buchen lassen.
Seine Kunden hat Burkhard-Reisen nicht nur im Westallgäu, sondern auch am Bodensee und in Oberschwaben. Sie konnten bei den Infotagen den Service nutzen, sich kostenlos mit dem Bus nach Lindenberg bringen zu lassen. Hier gab es coronabedingt jedoch weniger Infostände als üblich. Einzig aus Obervellach in Kärnten waren Vertreter angereist. Doch das Team von BurkhardReisen konnte mit Informationen zu vielen anderen Zielen aushelfen. In der TSZ-Halle fand eine Bewirtung statt – unter 2G-Bedingungen und bei beschränkter Personenzahl.
Dennoch nutzten viele Besucher die Möglichkeit, hier Bekannte von früheren Reisen zu treffen. Froh ist Wolfgang Kühnel (70) aus Wangen, dass heuer das Reisen wieder leichter sein soll. Normalerweise fährt er jedes Jahr mit Burkhard-Reisen zu einer Thermalkur nach Ungarn. 2020 hat das gerade noch geklappt: „Als wir zurückkamen, kam der Lockdown.“Letztes Jahr fiel die Reise aus. Für dieses Jahr hat Kühnel bereits gebucht – „erstmals im Herbst“.
Auch Thekla Zapf (85) aus Kressbronn freut sich auf ihre nächste Reise. Sie führt nach Südtirol. Seit 20 Jahren reist sie mit dem Burkhard. 2021 wollte sie ihre Diamantene Hochzeit mit einer Reise feiern. Coronabedingt hat das nicht geklappt. Umso größer ist ihre Vorfreude jetzt. Der Krieg in der Ukraine hat an den Plänen der 85-Jährigen nichts geändert: „Unsere Jahre sind gezählt, wir wollen jetzt reisen.“