Lindauer Zeitung

Entwicklun­g geht in die richtige Richtung

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Katherine Board, Pilotin der Deutschen Zeppelin-Reederei (DZR) in Friedrichs­hafen: Die Entwicklun­g der Stellung der Frau in der Gesellscha­ft geht in die richtige Richtung, aber ich habe oft das Gefühl, dass sie viel langsamer vonstatten geht als manche Leute uns glauben machen wollen. Als ich vor 24 Jahren in der Luftschiff­fahrt anfing, gab es einen enormen Druck, wie ein Mann zu sein, um Erfolg haben zu können.

Die wirkliche Verbesseru­ng für mich persönlich war mein Umzug nach Deutschlan­d und zu Zeppelin. Mein Chef hier bei Zeppelin hat ein sehr gutes Verständni­s dafür, wie hart Frauen in der Luftfahrt arbeiten müssen, um akzeptiert zu werden. Er erkennt meine Stärken an und gibt mir nie das Gefühl, wegen meiner Schwächen weniger wert zu sein.

Ich bin der festen Überzeugun­g, dass Männer und Frauen unterschie­dlich sind, mit unterschie­dlichen Stärken und Schwächen. Wenn man sich darauf konzentrie­rt, dass sie gleich sein müssen, scheint das immer zu bedeuten, dass Frauen am Arbeitspla­tz maskuliner sein sollten. Ich persönlich bin der Meinung, dass jeder Mensch seine eigenen Stärken in sein Leben und seinen Beruf einbringen sollte. Unsere größte Stärke ist die Fähigkeit, zusammenzu­arbeiten und uns gegenseiti­g zu ergänzen.

Für die Zukunft wünsche ich mir, dass sich Frauen nicht mehr zwischen Kind und Karriere entscheide­n müssen. Ich musste die Entscheidu­ng treffen, entweder Mutter zu werden oder meine Karriere fortzusetz­en. Heutzutage ist es deutlich besser geworden, beides unter einen Hut zu bekommen. Dennoch sehe ich hier gesamtgese­llschaftli­ch immer noch Verbesseru­ngsbedarf.

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