Es ist wichtig, dass Frauen Gremien schmücken
Landwirtin Birgit Locher: „Es gibt keine Branche mehr, in die Frauen nicht Einzug gehalten haben.“Das liege vor allem an den guten Bildungschancen, die Mädchen und Frauen heute haben. Sie selbst ist das beste Beispiel dafür. Die 29-Jährige führt den elterlichen Landwirtschaftsbetrieb in Unterteuringen mit Schweinehaltung, Ackerbau und Obstbau. Studiert hat sie Agrarwirtschaft an der Fachhochschule Nürtingen. „Im Studium und am Agrargymnasium war das Verhältnis von Männern und Frauen ausgeglichen, das zeigt, dass eine Generation von Frauen heranwächst, die top ausgebildet ist.“
Birigit Locher ist unter anderem Vorsitzende des Ortsbauernverbandes Oberteuringen, sitzt als einzige Frau im erweiterten Vorstand des Kreisbauernverbandes Tettnang sowie für die Freien Wähler im Gemeinderat von Oberteuringen, hier ist sie neben der Landwirtin Sabine Müller (CDU) die einzige Frau. Auch in den Berufsverbänden der Landwirte geben meistens noch Männer den Ton an. „Es ist wichtig, dass auch Frauen diese Gremien schmücken, den weiblichen Blick einbringen.“Gemeint seien nicht nur weiche, soziale Themen, sondern auch die harten Bereiche. So lange man im Gemeinderat noch nicht das Verhältnis von 50:50 erreicht habe, „gibt es Luft nach oben“.
Auch für die Berufsvertretung in der Landwirtschaft wünscht sie sich, dass Frauen noch stärker Einzug halten. Es sei immer noch oft die Frau, die zurückstecken müsse, wenn es um die Frage gehe, wer die Familienarbeit und wer abends das Ehrenamt mache. „Ich wünsche mir, dass es selbstverständlicher wird, dass Frauen Ämter bekleiden“. Sie ist zuversichtlich: „Es ist vieles im Wandel.“