Schwarzer Tag im mexikanischen Fußball
Nach brutalen Krawallen in Queretaro sind noch zwei Opfer in kritischem Zustand
(SID) - Auch zwei Tage nach dem Gewaltausbruch in einem Fußballstadion im mexikanischen Queretaro ist die Gefahr von Todesopfern noch nicht gebannt. Zwei Menschen, die während der Ligapartie zwischen dem FC Queretaro und Atlas Guadalajara schwer verletzt wurden, befinden sich immer noch in einem kritischen Zustand.
Mitgefühl mit den Betroffenen der gewalttätigen Exzesse im Stadion „La Corregidora“, in dem die deutsche Fußball-Nationalmannschaft bei der WM-Endrunde 1986 gegen Uruguay,
Schottland und Dänemark ihre Vorrundenspiele austrug, zeigte Mexikos Nationalmannschafts-Rekordtorschütze Chicharito. „Gewalt ist kein Weg, um einer Mannschaft Zuneigung zu zeigen. Hoffentlich werden nun alle Menschen darauf aufmerksam, damit so etwas nie wieder passiert“, verbreitete der 33-Jährige, der von 2015 bis 2017 das Trikot von Bayer Leverkusen trug, in den sozialen Netzwerken.
Nach dem „schwärzesten Tag in der Geschichte des mexikanischen Fußballs“, wie die Tageszeitung „El Universal“formulierte, wurden erste Konsequenzen gezogen. Die Partien in der mexikanischen Topliga werden auf vorerst unbestimmte Zeit ohne Publikum ausgetragen. Darüber hinaus wurden fünf Polizisten vorläufig vom Dienst suspendiert – und man kündigte den Vertrag mit dem privaten Sicherheitsdienst im Stadion mit sofortiger Wirkung.
In den kommenden Tagen will die Liga weitere Hintergründe der Krawalle ans Licht bringen. „Diejenigen, die die Verantwortung für die fehlende Sicherheit im Stadion tragen, müssen bestraft werden. Sicherheit hat die oberste Priorität“, erklärte LigaPräsident Mikel Arriola. Der FußballWeltverband FIFA kündigte seine Unterstützung an. Man sei „geschockt von diesem tragischen Vorfall“, hieß es in einer offiziellen Erklärung. Die FIFA ist vor allem deshalb alarmiert, weil Mexiko zusammen mit den USA und Kanada Co-Gastgeber der WM-Endrunde 2026 ist.