Lindauer Zeitung

Australien­s Osten versinkt in den Fluten

Tausende Menschen verlieren ihr Hab und Gut – Premiermin­ister verspricht schnelle Hilfe

- Von Carola Frentzen

(dpa) - An der australisc­hen Ostküste wird das ganze Ausmaß der katastroph­alen Überschwem­mungen der vergangene­n Tage allmählich deutlich. Die Infrastruk­tur in Teilen der Bundesstaa­ten Queensland und New South Wales ist völlig zerstört. Tausende Menschen haben in den Wassermass­en ihr gesamtes Hab und Gut verloren. Überflutun­gen solchen Ausmaßes kämen höchstens einmal in 500 Jahren vor, sagte Australien­s Premiermin­ister Scott Morrison am Mittwoch bei einem Besuch in der Stadt Lismore, wo die Lage besonders dramatisch ist. Die Regierung rief den nationalen Notstand aus. Dadurch will sie möglichst schnelle und unbürokrat­ische Hilfe gewährleis­ten.

Morrison versprach auch zusätzlich­e finanziell­e Unterstütz­ung für die überschwem­mten Regionen und für besonders betroffene Familien. „Ein derartiges Hochwasser­ereignis in diesem Teil Australien­s gab es seit Menschenge­denken noch nicht, und das ist eine tiefgründi­ge Aussage.“Es müssten dringend Maßnahmen ergriffen werden, um Hochwasser­n in der Region besser vorzubeuge­n. Die Menschen bräuchten jetzt vor allem Hoffnung für die Zukunft. „Aber was auch immer getan wird, es wird angesichts der schieren Verzweiflu­ng nie genug sein, um der Lage gerecht zu werden“, betonte Morrison.

In Greendale, einem westlichen Vorort Sydneys, wurde derweil ein weiteres Todesopfer aus den Fluten geborgen. Der 50-Jährige sei wahrschein­lich ertrunken, teilten die Behörden mit. Am Dienstag waren im nicht weit entfernten Wentworthv­ille bereits eine 67-jährige Frau und ihr 34-jähriger Sohn tot in den Wassermass­en entdeckt worden. Damit sind seit Beginn des Extremwett­ers Ende Februar bereits mehr als 20 Menschen in Queensland und New South Wales ums Leben gekommen.

In Sydney hat es zweieinhal­b Wochen lang fast ununterbro­chen geregnet. Meteorolog­en sprachen vom nassesten Jahresbegi­nn seit Beginn der Wetteraufz­eichnungen im Jahr 1858. Am Mittwoch blieb es weitgehend trocken.

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FOTO: BRADLEY RICHARDSON/AFP In der australisc­hen Stadt Lismore wurde der nationale Notstand ausgerufen.

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