Australiens Osten versinkt in den Fluten
Tausende Menschen verlieren ihr Hab und Gut – Premierminister verspricht schnelle Hilfe
(dpa) - An der australischen Ostküste wird das ganze Ausmaß der katastrophalen Überschwemmungen der vergangenen Tage allmählich deutlich. Die Infrastruktur in Teilen der Bundesstaaten Queensland und New South Wales ist völlig zerstört. Tausende Menschen haben in den Wassermassen ihr gesamtes Hab und Gut verloren. Überflutungen solchen Ausmaßes kämen höchstens einmal in 500 Jahren vor, sagte Australiens Premierminister Scott Morrison am Mittwoch bei einem Besuch in der Stadt Lismore, wo die Lage besonders dramatisch ist. Die Regierung rief den nationalen Notstand aus. Dadurch will sie möglichst schnelle und unbürokratische Hilfe gewährleisten.
Morrison versprach auch zusätzliche finanzielle Unterstützung für die überschwemmten Regionen und für besonders betroffene Familien. „Ein derartiges Hochwasserereignis in diesem Teil Australiens gab es seit Menschengedenken noch nicht, und das ist eine tiefgründige Aussage.“Es müssten dringend Maßnahmen ergriffen werden, um Hochwassern in der Region besser vorzubeugen. Die Menschen bräuchten jetzt vor allem Hoffnung für die Zukunft. „Aber was auch immer getan wird, es wird angesichts der schieren Verzweiflung nie genug sein, um der Lage gerecht zu werden“, betonte Morrison.
In Greendale, einem westlichen Vorort Sydneys, wurde derweil ein weiteres Todesopfer aus den Fluten geborgen. Der 50-Jährige sei wahrscheinlich ertrunken, teilten die Behörden mit. Am Dienstag waren im nicht weit entfernten Wentworthville bereits eine 67-jährige Frau und ihr 34-jähriger Sohn tot in den Wassermassen entdeckt worden. Damit sind seit Beginn des Extremwetters Ende Februar bereits mehr als 20 Menschen in Queensland und New South Wales ums Leben gekommen.
In Sydney hat es zweieinhalb Wochen lang fast ununterbrochen geregnet. Meteorologen sprachen vom nassesten Jahresbeginn seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1858. Am Mittwoch blieb es weitgehend trocken.