RKI meldet in zwei Tagen sechs Todesfälle
Aktuell sind acht Pflegeeinrichtungen von Corona betroffen
- Die Corona-Lage im Landkreis verschärft sich. Das RKI hat innerhalb von zwei Tagen sechs Todesfälle gemeldet. Die Inzidenz springt von 1574 am Dienstag auf 1782, 3. Laut Einschätzung des Landratsamtes war „das Virus noch nie so in der Bevölkerung virulent wie dies aktuell der Fall ist“.
Das Frühjahr steht vor der Tür, bis zum 20. März sollen fast alle CoronaMaßnahmen fallen. Doch Omikron macht in Lindau keine Pause. Nachdem das RKI am Dienstag zwei Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet hat, schnellt die Zahl der Verstorbenen am Mittwoch um vier weitere Fälle nach oben. Sie seien jedoch nicht alle in dieser Woche verstorben, teilt Sibylle Ehreiser, Sprecherin des Landratsamts Lindau, mit. Je nach Meldeweg würden die Fälle oftmals mit einigen Tagen Verzögerung dem RKI gemeldet. Insgesamt sind seit Ausbruch der Pandemie im Landkreis Lindau 85 Menschen mit dem Virus verstorben.
Obwohl der Krankheitsverlauf bei der Omikron-Variante oftmals schwächer verläuft als bei den vorigen Varianten, scheint auch Omikron inzwischen zu einer Gefahr für ältere Menschen geworden zu sein. Wie das Landratsamt mitteilt, handelt es sich bei allen Todesfällen der vergangenen Tage um Menschen, die älter als 70 Jahre waren. Ob sie geimpft waren oder im Krankenhaus behandelt wurden, darüber gibt das Landratsamt aus Datenschutzgründen und Gründen des Persönlichkeitsschutzes der Verstorbenen und deren Angehörigen keine Auskunft.
Unter den Verstorbenen seien Heimbewohner, aber auch Menschen, die nicht in Heimen gelebt haben. Dass sie sich gegenseitig angesteckt haben, sei ausgeschlossen. „Es gibt keinen Zusammenhang zwischen den Todesfällen“, schreibt Ehreiser. Seit einigen Wochen gibt es auch in Altersheimen immer wieder Infektionsfälle. Aktuell seien laut Ehreiser acht Pflegeeinrichtungen von Corona betroffen. „Bei allen sind mehrere Personen infiziert.“Nach wie vor stecken sich aber auch viele Menschen unter 50 Jahren an. Auch bei Kindern und Jugendlichen gehen die Infektionen wieder nach oben. „Nach den Ferien haben wir verstärkt auch wieder Infektionsfälle an Schulen“, so Ehreiser weiter.
Das Robert-Koch-Institut meldete am Mittwoch 392 Neuinfizierte. Somit stieg die Inzidenz, die am Dienstag noch bei 1574 lag, auf 1782,3. Fast jeder habe momentan in seinem engeren Umfeld Menschen, die sich infiziert haben, beobachtet Ehreiser. „Das Virus war noch nie so in der Bevölkerung virulent wie dies aktuell der Fall ist.“Auch wenn die Krankheitsverläufe „überwiegend mild bis mittelschwer seien“, so müssten doch auch immer Menschen stationär behandelt werden. Stand Dienstagabend waren dies 24, davon eine Person intensivmedizinisch. „Leider überstehen nicht alle die Infektion“, so Ehreiser.
Bis zum 20. März sollen die weitreichenden Corona-Regeln zurückgefahren werden. Ist das angesichts der hohen Infektionszahlen in Lindau der richtige Zeitpunkt? „Ob wir tatsächlich derzeit im Übergang von einer pandemischen zu einer endemischen Lage sind, wird sich vielleicht erst in einigen Wochen beurteilen lassen“, sagt Landrat Elmar Stegmann. Er bittet daher trotz der Lockerungen die Bürgerinnen und Bürger, nach wie vor „verantwortungsvoll“mit der Lage umzugehen.