Sicherer Rettungsweg kostet 15 Parkplätze
Feuerwehr fordert mehr Sicherheit in Bregenzer Straße
- Wenn Einsatz- und Rettungskräfte durch wild parkende Autos in der Bregenzer Straße ausgebremst werden, geht wertvolle Zeit verloren. Dass der Abschnitt zwischen Europaplatz und Ladestraße in den Sommermonaten zu einem Nadelöhr wird, darüber hatte die Lindauer Zeitung bereits im November berichtet. Nun reagiert die Stadt – und will die stadteinwärts am Straßenrand markierten Parkbuchten auflösen.
Wenn die Zufahrt auf die Insel während der Sommermonate auf der neuen Inselstraße zu Hauptverkehrszeiten überlastet ist, kommt die Feuerwehr dort nicht durch. Ihr bleibt dann als zweiter Rettungsweg lediglich der Weg über die Ladestraße. Doch hier kommt es insbesondere ab der neuen Bahnunterführung Bregenzer Straße regelmäßig zu gefährlichen Verkehrssituationen und einer Behinderung von Einsatzfahrzeugen.
Dieser Abschnitt wird vor allem im Sommer als Teil des Bodenseeradwegs von sehr vielen Radlern und Fußgängern vom Bahnhof Reutin stadteinwärts genutzt. Er ist zudem bereits als Fahrradstraße ausgewiesen. Durch den Parksuchverkehr kommt es dort regelmäßig zu Behinderungen für die Rettungsfahrzeuge. „Dies kann im Ernstfall wichtige Minuten und im schlimmsten Fall Menschenleben kosten“, schreibt die Stadt in einer Pressemitteilung. Zudem komme es immer wieder zu „gefährlichen Begegnungen zwischen Radfahrern und Autos“.
Die Lindauer Feuerwehr hatte wiederholt auf das Problem aufmerksam gemacht. Kommandant Max Witzigmann hatte im Winter vergangenen Jahres im Gespräch mit der Lindauer Zeitung beklagt, dass die Feuerwehr im Sommer mehrfach im Stau gestanden sei. Die Rettungsfrist einzuhalten, sei unter diesen Umständen eine Herausforderung gewesen.
Für Rettungs- und Einsatzkräfte sei es nicht nur schwer, am Ende der Ladestraße auf die Bregenzer Straße einzubiegen. Die Feuerwehr müsse bis zum Europaplatz auch immer wieder ihre Fahrt unterbrechen – wegen Autofahrern, die auf Höhe der Stadtverwaltung auf der Suche nach einem Parkplatz sind, dort einparken oder wenden, weil sie keinen Parkplatz finden. Der damalige Leiter der Polizeiinspektion Lindau, Thomas Steur, hatte im Gespräch mit der LZ gefordert, dass dort zumindest in Richtung Insel keine Autos parken sollten.
Nun reagiert die Stadt. Sie müsse „als Sicherheitsbehörde nun tätig werden“, heißt es in dem Pressebericht.
„Aus Sicherheitsgründen sollen zum Saisonbeginn die stadteinwärts am Straßenrand markierten Parkbuchten aufgelöst werden.“
Die Parkplätze im Bereich der Stadtverwaltung waren stadtauswärts 2018 und stadteinwärts 2020 im Hinblick auf die wegfallenden Parkplätze auf der Hinteren Insel wegen der Gartenschau markiert worden. Doch nun habe sich die Lage zwischenzeitlich geändert.
Die Gartenschau ist beendet, 2022 gebe es keine vergleichbare DauerGroßveranstaltung. Zudem gebe es zusätzliche Erleichterungen für das Bewohnerparken im Inselkern, wie die Bewohnerparkzone ab der Linggstraße
tagsüber. Auf der Hinteren Insel werden außerdem ungefähr 245 Stellplätze für Bewohner und Beschäftigte sowie weitere 30 öffentliche Parkplätze ausgewiesen. Außerdem weist die Stadt auf die Auffangparkplätze mit Shuttle-Anbindung auf dem Festland hin.
Die Auflösung der Parkbuchten stadteinwärts in der Bregenzer Straße sei für 2023 ohnehin vorgesehen gewesen, da dann der Umbau zur Fahrradstraße erfolge. Im Bereich der Bregenzer Straße blieben laut Stadt diese Saison weiterhin 23 Parkplätze in Fahrtrichtung Ladestraße.
Dass die Parkbuchten stadteinwärts nun vorzeitig aufgelöst werden sollen, werde von der Polizei und dem städtischen Mobilitätsbeauftragten „ausdrücklich befürwortet“, schreibt die Stadt. Am 15. März soll der Hauptausschuss darüber beraten.
Der Hauptausschuss trifft sich am Dienstag, 15. März, ab 18 Uhr zu einer öffentlichen Sitzung im Alten Rathaus. Auf der Tagesordnung stehen neben den Parkplätzen auch die Digitalisierung der Schulen, die Sirenenwarnung im Bevölkerungsschutz und Bußgelder für das Wegwerfen von Zigarettenkippen.