Große Kluft beim Einkommen zwischen Männern und Frauen
Lohnunterschiede im Allgäu sind gravierender als in Gesamtbayern und im Bundesdurchschnitt
(ene) - Verdienstunterschiede zwischen Frauen und Männern sind im Allgäu größer als im Bundesdurchschnitt. So beträgt die Differenz bei den sozialversicherungspflichtigen Bruttomonatsentgelten im Mittel (Median) deutschlandweit 394 Euro. Männer erhielten Ende 2020 3565 Euro, Frauen 3171. In der Region fiel dieser Unterschied dagegen deutlich größer aus:
Ostallgäu: Hier verdienen vollzeitbeschäftigte Frauen 924 Euro weniger als Männer. Diese erhielten im Median 3667 Euro, Frauen 2743 Euro.
Im Unterallgäu lag die Differenz bei 833 Euro, Männer verdienten hier 3687 Euro, Frauen 2854.
Memmingen lag mit 753 Euro Unterschied knapp dahinter.
In Kempten 692 Euro mehr.
verdienten Männer
Oberallgäu: Während Männer hier im Median 3412 Euro erhielten, waren es bei Frauen 2735. Die Differenz lag bei 677 Euro.
Kaufbeuren: Hier war der Unterschied mit 581 Euro am geringsten. Damit lag die Stadt jedoch über dem bayerischen Schnitt von 546 Euro.
Dies geht aus einer Auswertung des Büros der Ostallgäuer Bundestagsabgeordneten Susanne Ferschl (Linke) hervor. Die Zahlen stammen
ANZEIGE aus der Entgeltanalyse der Bundesagentur für Arbeit.
Die Benachteiligung von Frauen am Arbeitsmarkt sei nichts Neues, beklagt Ferschl. „Alarmierend ist, dass die Lohnunterschiede im Allgäu gravierender sind als im bayerischen und im Bundesdurchschnitt.“
Denn in vielen Branchen, die zum Niedriglohnsektor zählen, seien Frauen überrepräsentiert. Notwendig sei deshalb „eine Politik, die den Niedriglohnsumpf austrocknet“, außerdem müsse die Tarifbindung gestärkt werden.