Klopp nimmt’s locker
Trainer mit Liverpool trotz 0:1 gegen Inter weiter
(SID) - Jürgen Klopp (Foto: Imago Images) gab sich gelassen, doch sein Starstürmer Mohamed Salah reagierte gereizt. „Vielleicht waren wir im Hinterkopf zu selbstsicher. Zumindest war es ein gutes Spiel, um daraus zu lernen“, sagte der Ägypter nach der 0:1 (0:0)-Heimniederlage des FC Liverpool gegen Inter Mailand, die aber nach dem 2:0-Hinspielsieg ausreichte, um sich für das Viertelfinale der Champions League zu qualifizieren.
Salah wollte das Ergebnis als Weckruf verstanden wissen. Hinund Rückspiel als Einheit zu sehen, das war Klopps Betrachtungsweise. Und als Kronzeugen dafür benannte der 54-Jährige seinen Co-Trainer Peter Krawietz: „Er hat gesagt: ,Die Kunst des Fußballs ist es, die richtigen Spiele zu verlieren'“. Genau das taten die Reds trotz deutlicher Überlegenheit, mit ein bisschen Glück im richtigen Moment: Nur 120 Sekunden nach dem Tor von Lautaro Martinez (61.) flog Alexis Sanchez mit Gelb-Rot vom Platz. Außerdem hatten die Reds eine Aluminium-Allergie, denn Salah (52./73.) traf gleich zweimal den Pfosten. Klopp: „Es war schon ein bisschen Slapstick dabei, so wie wir die Chancen ausgelassen haben.“In Unterzahl bemühten sich die Gäste vergeblich um einen zweiten Treffer, mit dem sie zumindest eine Verlängerung erzwungen hätten.
Dennoch endeten gleich zwei stolze Liverpooler Serien. Das 0:1 war die erste Niederlage nach zwölf Pflichtspielsiegen hintereinander und auch den achten Sieg im achten Saisonspiel der Königsklasse verpasste der einstige englische Rekordmeister. Das gelang bislang nur dem FC Barcelona (2002/2003) sowie Bayern München (2019/2020).
Daher wollte Klopp auch nicht komplett zur Tagesordnung übergehen. „Wir gehen nicht auf den Platz, um zu verlieren. Niederlagen hasse ich immer noch. Aber wir sind für die nächste Runde qualifiziert, das ist alles, was zählt“, sagte der deutsche Coach. Das musste auch sein italienischer Trainerkollege Simone Inzaghi einräumen: „Ein Auswärtssieg in Anfield ist zwar schön, für das Weiterkommen war er aber leider nutzlos.“