Lindauer Zeitung

„Küken“Kazmaier verzaubert das Team D

15-Jährige holt bei den Paralympic­s ihre dritte Medaille – Langläufer­in erinnert Teamchef Beucher an Bentele

- Von Marco Krummel und Janne Koch

(SID) - Eingehüllt in die Deutschlan­dfahne stieß Marco Maier nach seinem neuerliche­n SilberCoup einen Urschrei nach dem anderen aus, keine Stunde später hüpfte „Küken“Linn Kazmaier nach Bronze Arm in Arm mit ihrem Guide Florian Baumann wie ein Flummi durch den Zielraum. Im Zhangjiako­u Biathlon Centre entwickeln sich beim Team D Paralympic­s nicht nur wegen der immer höheren Temperatur­en täglich neue Frühlingsg­efühle.

„Ich fühle mich an die Frühzeit von Verena Bentele erinnert“, frohlockte Verbandsch­ef Friedhelm Julius Beucher. Die hatte 1998 in Nagano mit 16 Jahren in der Klasse der Sehbehinde­rten gleich vier Medaillen geholt, Kazmaier steht nun mit einem Lebensjahr weniger schon bei drei. Sie fühle sich „ein Stück weit wie im Traum“, erzählte die Schwarzwäl­derin. Nach zuvor zwei zweiten Plätzen machte die jüngste deutsche Medailleng­ewinnerin bei den Winterspie­len nun ihrem Guide mit Bronze im Langlaufsp­rint ein Geschenk zum 21. Geburtstag. Marco Maier musste sich in seiner Paradedisz­iplin

im Finale der stehenden Klasse nur dem Franzosen Benjamin Daviet geschlagen geben – und dabei machte dem groß gewachsene­n Oberstdorf­er sogar noch die bei Temperatur­en von über 10 Grad aufgeweich­te und tiefe Strecke Probleme. Zuvor hatte der Kurzstreck­enspeziali­st bereits Silber im BiathlonSp­rint geholt.

Beucher sprach kurzerhand vom „Maier-Turbo“. Er habe den eigentlich gar nicht „als Medaillena­spiranten auf der Rechnung“gehabt, führte der Präsident des Deutschen Behinderte­nsportverb­andes (DBS) aus.

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FOTO: OLIVER KREMER/IMAGO IMAGES Linn Kazmaier und ihr Guide Florian Baumann mit ihren Bronzemeda­illen.

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